Autostadt: Cirque Nouveau

Sommer und Sonne allein sind der Wolfsburger Autostadt zu wenig. Seit Jahren fasziniert die automobile Erlebniswelt des Volkswagen Konzerns ihre Besucher zur Zeit der großen Ferien mit Sommerinszenierungen. Bis zum 31. Juli gastiert noch der „Cirque Nouveau Mobile“ auf vier Bühnen und im gesamten Park direkt am Mittellandkanal. „Künstler aus aller Welt präsentieren moderne Zirkus-Artistik auf höchstem Niveau und bringen die Besucher zum Staunen“, beschreibt Otto F. Wachs, Geschäftsführer der Autostadt, seine Eindrücke aus der ersten Woche des Sommerfestivals zusammen.

Seit fast 250 Jahren bereits bringt der Zirkus die Menschen zum Staunen. 1770 eröffnete der englische Reitlehrer Philip Astley direkt an der Westminster Bridge die erste Arena mit überdachten Zuschauerrängen. Was in London mit einer Mischung aus Kunstreiter- und Dressurvorstellungen begann und schon bald mit Akrobaten und Clowns erweitert wurde, trat einen fast 200 Jahre dauernden Siegeszug an. Generationen erfreuten sich am Wanderzirkus, der seine Zelte sogar in den kleinen Städten und Dörfern aufschlug.

In den 1950er Jahren führten dann das wachsende Freizeit- und Unterhaltungsangebot sowie der Einzug des Fernsehens in die Wohnzimmer zu einem großen Zirkussterben. Eine Renaissance des Zirkus ging erst in den 1970er Jahren von Frankreich aus und mündete schließlich in den Cirque Noveau. Der ist eine Kunstform, bei der aus Akrobatik, Musik, Tanz und Komik ein Gesamtkunstwerk entsteht. Die einzelnen Disziplinen sind perfekt aufeinander abgestimmt, so dass einzigartige Shows entstehen. Insgesamt 17 internationale Compagnien und viele weitere, einzelne Künstler aus allen Kulturen der Welt präsentieren ihr Können jeweils Mittwoch bis Sonntag mit mehreren Shows pro Tag.

Auf der Piazza, wenige Schritte hinter dem Eingangsgebäude der Autostadt, beginnt das bunte Treiben. Auf der Aerial Stage werden faszinieren Luftakrobateen oder Schauspiele mit schwebenden Figuren. Zu sommerlich leichten Sphärenklängen aus Percussion, Gitarre und elektroakustischen Tönen präsentiert die französische Artistengruppe „Cirkvost“ Hochseilkunst und Luftartistik an Trapezen in einer riesigen, kreisförmigen Stahlkonstruktion. Ihre Live-Musik begleitet den Gast auf seinem Weg zur Wasserbühne direkt vor dem Porsche-Pavillon. Dort übernehmen die silberfarbenen Maschinenmenschen von „Lametta“. Die drei Deutschen beginnen mit mystischen Phantasiegesängen und beeindru“ken mit ihren menschlichen Pyramiden und lebendigen Bildern,

Wer sich zwischen den Shows und den zum Mitmachen animierenden Walk Acts stärken möchte, findet an fast jeder Ecke ein lFoodmobile. Bio-Kaffee gibt es etwa an einem umgebauten historischen Volkswagen Käfer, das „Pieper-Mobiel“ aus Holland bietet leckere Fritten und aus den Fenstern eines Volkswagen „Samba Bus“ heraus werden frische Sandwiches serviert. Entspannt geht es auf der schwimmenden Insel „Cool Summer Island“ zu.

Anschließend geht es zur Gartenbühne, einem klassischen Zirkuszelt mit 400 Sitzplätzen. Dort verbindet „Cirque Le Roux“ humorvolles Theater, Tanz und Akrobatik mit dem Film Noir. In „The Elephant in the Room“ treffen vier Personen aufeinander, wobei die Dame des Hauses am Abend ihres Hochzeitstages ihren Ehemann loswerden möchte. Rund um die Gift-Ampulle entfaltet sich die Geschichte mit einer Kombination aus Akrobatik, Balanceakten, Situationskomik und Steppeinlagen im Stil der 1930er Jahre.

Von der „Compagnia Finzi Pasca“ aus der Schweiz und Italien werden Clownerie, Tanz, Theater und Musik zu einem Bühnenerlebnis verwoben. Daniele Finzi Pasca lässt sich dabei von dem surrealistischen Maler Salvatore Dali inspirieren und zaubert immer neue Traumwelten auf die große Hafenbühne mit 3000 Sitzplätzen. Vor der beeindruckenden Kulisse des VW-Kraftwerkes zieht beendet dann die einen Festivaltag, dessen Bilder noch lange nachwirken.

Für den Besuch des „Cirque Nouveau Mobile“ in der Autostadt benötigen Besucher eine gültige Tages- oder Jahreskarte: Von Mittwoch bis Sonntag (Spieltage mit Shows) kostet der Eintritt von 9 Uhr bis 16 Uhr 15 Euro und enthält eine Tribünenkarte (nach Verfügbarkeit). Von 16 Uhr bis 21.30 Uhr kostet der Eintritt 10 Euro inklusive einer Tribünenkarte (nach Verfügbarkeit) und eines Verzehrgutscheins über 7 Euro. Aufgrund der begrenzten Platzzahl der Hafenbühne und der Gartenbühne wird eine Reservierung von Tribünenkarten unter www.autostadt.de empfohlen.