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Münchner Nachtleben
"Was ist los in Münchens Szene?"

Der Münchner Stadtteil Schwabingen erwacht endlich wieder aus seiner Lethargie.
Erste Anzeichen dafür sind, dass das ehemalige Babalu unter dem neuen Namen Prager Frühling, in der Ainmillerstr. 1 wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist. Das winzige ehemalige Animierlokal wendet sich wieder an das etwas inelligentere Publikum, nadem in der Zwischenzeit eher in den Niederungen nach Gästen gesucht wurde.
Auf der anderen Seite der Leopoldstraße lockt noch das alte Amüsierviertel um den Feilitzschplatz. Hier gibt es traditionsreiche Lokale - wie das Schwabinger Podium in der Königinstraße, das täglich Live-Musik zwischen Rock und Blues anbietet, oder der Alte Hut in der Feilitzschstr. 13. Nicht zu vergessen die legendäre Schwabinger 7, eine der letzten Rockerkneipen (Feilitzschstr. 7), oder einige Schritte weiter das Drugstore, das unverändert im Tiffany-Look seltsam deplatziert wirkt, oder die Harmonika in der Haimhauserstr. 14, in der noch die Original-Beatles-Tapes der 60er
in denRegalen stehen.
Weitere Ausgehklassiker der Münchner Szene sind auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Z.B. das Nachtcafé am Maximilianplatz (Nr.5), einer der wenigen Plätze in München, in dem man die ganze Nacht hindurch bei guter Live-Musik speisen kann. Nicht weit davon entfernt findet sich noch ein Dauerbrenner der Szene: Das Parkcafé in der Sophienstr. 7, gleich neben dem Stachus. Mit seinen klassizistischen Säulen am Eingang sicherlich das repräsentativste Gebäude aller Münchner Tanztempel. Im Schwabinger Skyline (Leopoldstr. 82) mit seinem traumhaften Stadtblick aus dem obersten Stockwerk des Hertie-Hochhauses, sind vor allem die lateinamerikanischen Abende sehr erfolgreich.
Zu den Nobelläden unter den Diskotheken zählt natürlich auch das Pacha in der Rosenheimerstr. 145 - der Münchner Ableger des bekannten Clubs auf den Balearen - der vor allem von jüngeren weiblichen Fans gerne besucht wird und somit auch bei den älteren männlichen Besuchern hoch im Kurs steht.
Wem diese Clubs zu poliert sind, der kann sich an anderer Stelle krawattenfrei austoben. Das Backstage (Wilhelm-Hale-Str. Ecke Birketweg) ist vor allem bei jungen Freaks heftiger Musik beliebt - ideal für Skater und Boarder! - Wem dies dann doch zu jung ist, dem verspricht ein anderer Klassiker Erholung: Das Crash in der Ainmillerstr. 10, Schwabingen, ist seit den 60er Jahren ein erholsamer Treffpunkt und im Programm kaum verändert worden. Damals war die Ausgehlust in München bekanntlich genauso groß wie heute.
Zentrum des fröhlich-intellektuellen Interesses im Viertel ist das Lustspielhaus in der Occamerstr. 8, ein Kabarett-Club.
Andererseits gibt es aber auch viele Veränderungen in den einzelnen Stadtteilen. Allen voran das Glockenbach- Gärtnerplatz-Viertel. Junge Wirte haben hier alte, schmuddelige Lokale übernommen und entrümpelt. So sind das Cooperativa in der Jahnstr. 35 entstanden oder das Funky Kitchen in der Blumenstr. 28. Der kleine Laden wird immer noch als Geheimtipp gehandelt, nicht zuletzt weil die Macher auf jegliche Werbung verzichten. Es gibt nicht einmal richtige Schilder die zum Eingang führen, nur Zettel!
In der Regel bleiben die Müncher ihren Kneipen treu, und so haben sich selbst in der recht jungen Szene schnell Klassiker entwickelt: Das kleine und verqualmte Holy Home in der Reichenbachstr. 21, mit Münchens unberechenbarsteb DJs, das coole Hit The Sky in der Baaderstr. 33, das Klenz 17 in der gleichnamigen Straße oder das Ksar an der Müllerstr. 31, mit dem erst alles so richtig szenig zu werden begann.
Noch rasanter geht die Entwicklung in der Innenstadt voran. Hier drängen zwischen Hofbräuhaus und Nationaltheater immer mehr junge Kneipiers in die Räume obsolet gewordener Lokale. Einst war hier die Wunderbar an der Neuturmstr. 1 ganz allein auf weiter Flur. Inzwischen heißt das Kellergewölbe Erste Liga und zieht mit Elektro-Sound ein recht junges Publikum an. Ein paar Meter weiter, in der Neuturmstr. 5, hält das Atomic-Café seit mehreren Jahren an seinem Konzept fest. Hier hört man stets die etwas anderen Lieder aus Musikrichtungen von Britpop über Soul bis Elektro. Einzigartig ist auch die orangefarbene Sixties-Atmosphäre.

Aber es geht ja noch weiter. Rund um Münchens teuerste Straße haben sich ebenfalls neue Clubs eingeschlichen. An der Maximilianstr. 34 versucht das Reich und Schön seinem Namen alle Ehre zu machen. Eine Legende des Münchner Nachtlebens ist ein paar hundert Meter weiter am Altstadtring, im Februar 2003 gerade wieder in neuem Glanz der Öffentlichkeit vorgestellt worden: Das P1 an der Prinzregentstraße bekam ein neues und hellers Gesicht. Michael Käfers ewigem Symbol der Münchner Schickeria konnten all die Jahre nichts anhaben, auch nicht der Umzug von einem Flügel im Haus der Kunst zum anderen. Hier hat man immer noch die größte Chance, einen David Bowie oder einen Boris Becker zu treffen, wenn sie gerade an der Isar weilen - wenn man das Glück hat eingelassen zu werden, denn die Tür des P1 gilt immer noch als die härteste der Stadt.

 


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