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Ford plant Großserienproduktion eines voll autonomen Fahrzeugs ab 2021

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Ford Research and Innovation Center

 

Weder Lenkrad noch Pedale

Die Forschungsabteilung des amerikanischen Autohersteller Ford zieht es noch stärker ins Silicon Valley. Vorrangies und ambitioniertes Ziel sei es bis 2021 die Großserienproduktion eines voll autonomen Fahrzeugs zu erzielen. Die multidisziplinäre Forschung und Entwicklung auf dem Ford Campus in Palo Alto gehört zu den jüngsten von rund einem Dutzend Zentren für Forschung, Innovation, IT und Ingenieurswesen von Ford weltweit.

Das Fahrzeug soll wird weder Lenkrad noch Pedale aufweisen und dem Autonomie-Level 4 auf der fünfstufigen Skala der Society of Automotive Engineers (SAE) entsprechen. Das Fahrzeug soll in Großserie gefertigt werden und wird konkret für den Einsatz bei digitalen Mobilitätsdienstleistern entwickelt, die das Fahrzeug für Dienste wie Ride Sharing und Robotaxi einsetzen können.

Um die Entwicklung des autonomen Fahrens zu beschleunigen, investiert Ford in Technologieunternehmen oder startet umfangreiche Kooperationen. Das eigene Entwicklerteam im kalifornischen Hightech-Zentrum Silicon Valley wird um 100 Prozent aufgestockt, die Fläche des Palo Alto Campus soll nahezu verdoppelt werden.

 

„Das nächste Jahrzehnt steht im Zeichen der Automatisierung des Autos. Wir glauben, dass autonome Fahrzeuge erhebliche Bedeutung für die Gesellschaft erlangen werden – ähnlich wie die Erfindung der Fließbandfertigung durch Henry Ford vor 100 Jahren“, sagt Mark Fields, Präsident und CEO der Ford Motor Company. „Wir sind fest entschlossen, ein autonomes Fahrzeug auf die Straße zu bringen, das die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht sowie Lösungen für aktuelle gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen bietet. Das gilt für Millionen von Menschen und nicht nur solche, die sich Luxusautos leisten können.“

Die Entwicklung eines selbstfahrenden Autos bis 2021 ist Bestandteil des Ford Smart Mobility-Plans. Er beschreibt den Weg des Unternehmens zum Marktführer für autonome Fahrzeuge, Konnektivität, Mobilität, Kundenerlebnis sowie Daten und deren Analyse.

Ford Level-4-Fahrzeug

Das erste voll autonome Fahrzeug von Ford basiert auf dem Wissen aus mehr als zehn Jahren Forschung und Entwicklung im Bereich der selbstfahrenden Autos. Das eigens für Mobilitätsdienstleister entwickelte Fahrzeug mit dem SAE Autonomie-Level 4, das weder über Lenkrad noch Pedale verfügt, wird in hohen Stückzahlen auf den Markt kommen. Zielgrupe des Fords Level-4-Fahrzeug sind in erster Linie Mobilitätsdienstleister und nicht Privatkunden.

Ford möchte noch 2016 über 30 Testfahgrzeuge auf die straße schickln, wodurch der Hersteller laut eigenen Aussagen dann „über die meisten autonomen Fahrzeuge aller Autohersteller weltweit“ verfügen würde.S elbstfahrende Versionen des Ford Fusion Hybrid werden in Kalifornien, Arizona und Michigan unterwegs sein. Und es geht noch weiter: 2017 möchte man man die Testflotte dann sogar verdreifachen.

Schlüsseltechnologie Light Detection and Ranging (LiDAR)

Zu dem wichtigsten Kooperationspartner der Amerikaner zählen unter anderem Velodyne, der LiDAR-Sensoren (Light Detection and Ranging) bereitstellt. SAIPS aus Israel hat Ford sogar komplett übernommen. SAIPS forscht an künstlicher Intelligenz in Kombination mit Bilderkennungs- und Videoverarbeitungsalgorithmen zur Signalverarbeitung und -klassifizierung in der Umfelderkennung. Mithilfe der genannten Techniken sollen die autonomen Fahrzeuge quasi lernen sich besser auf variable Umwelten einzustellen. Außerdem hat Ford sich exklusiv die Lizenz an Produkten
von Nirenberg Neuroscience gesichert. Dessen Bildverarbeitungstechnologie erkennt Objekte und Gesichter. Bei Civil Maps hat sich Ford  in das Unternehmen aus dem kalifornischen Berkeley beteiligt. Das Unternehmen erstellt  hochauflösende 3D-Karten. Mit skalierbarer und hoch effizienter 3D-Kartentechnik hat Civil Maps Pionierarbeit geleistet und wird die Umgebungsscanner der autonomen Fahrzeuge von Ford weiter verbessern.