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Der neue Honda HR-V im Fahrbericht

Honda präsentiert kompaktes SUV: Raumwunder aus Japan im Fahrbericht - Bildnachweis: Honda

 Komplett neu entwickelt startet das Crossover im September 2015

Japanisches Raumwunder im Test

Der komplett neu entwickelte Honda HR-V ist nicht nur einfach ein weiterer, kompakter SUV auf dem Markt: Er kann mit seinem geräumigen Platzangebot auch Klassenbestwerte für seine Passagiere und das Gepäck vorweisen. Nicht minder attraktiv ist sein nagelneuer Benziner mit 130 PS, der wahlweise mit einem neuen stufenlosen CVT-Getriebe erhältlich ist. Hinzu kommen zahlreiche Fahrerassistenten. Wir haben den HR-V ausprobiert, der zur IAA am 26. September 2015 zu den Händlern rollt.

Honda HR-V
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Schicker Crossover mit viel Platz

Ein gewöhnlicher SUV ist der neue Honda HR-V nicht, eher ein schicker Crossover. So werden Fahrzeuge genannt, die zwei unterschiedliche Charaktere miteinander verbinden. Im Falle des kompakten Japaners ist es eine Mischung aus geräumigem Minivan und schickem Coupé. Die robust gezeichnete Frontpartie des HR-V orientiert sich an seinem großen Bruder CR-V. Zusammen mit den weit ausgestellten Kotflügeln verleiht ihm das ein robustes Erscheinungsbild.

Andererseits verläuft die Dachlinie im hinteren Bereich bogenförmig, sie unterstreicht den sportlichen Auftritt. Dass es sich beim neuen HR-V um einen praktischen Fünftürer handelt, wird auf den zweiten Blick so richtig klar. Für eine harmonisch fließende Linie wurden nämlich die hinteren Türgriffe unauffällig in der C-Säule platziert. Alles in allem wirkt Hondas Newcomer ausgesprochen gelungen, die anvisierte Crossover-Zielsetzung ist somit erfüllt.

Interieur

Der Fahrer findet sich im HR-V auf Anhieb zurecht. Das Cockpit präsentiert sich mit leicht ablesbaren Rundinstrumenten, alle Bedienelemente sind in gut erreichbaren Gruppen zusammengefasst. Ebenso überzeugt der Honda mit einer bis ins Detail sauberen Verarbeitung. Hochwertig sieht die Mittelkonsole in Klavierlack-Optik aus und das Berührungsfeld für die Zwei-Zonen-Klimaautomatik wirkt edel. Um die gewünschte Temperatur, das Gebläse oder die Luftverteilung einzustellen, genügt bereits ein leichter Fingertipp auf die eingeblendeten Symbole.

Nach dem gleichen Prinzip funktioniert das 7-Zoll-Infotainmentsystem Honda CONNECT, das mit einer einfachen Handhabung besticht. Der große Touchscreen-Monitor navigiert zielsicher und über eine MirrorLink-Funktion können Smartphones in das System integriert werden. Dadurch lassen sich Inhalte auf das bordeigene Display übertragen. Außerdem hält das internetfähige Honda Cinnect zahlreiche vorinstallierte Apps bereit. Darunter befindet sich eine Anwendersoftware namens „Aha“. Sie ermöglicht den Zugang zu sozialen Netzwerken oder das Live-Streamen von Musik, Podcasts und Hörbüchern. Weitere Apps gibt es im Honda eigenen App Center.

Der Honda Crossover ist nur 4,30 Meter kurz und der Wendekreis beträgt gerade einmal 11,4 Meter. Damit empfiehlt er sich nicht nur auf langen Touren, sondern macht auch in der City eine gute Figur. Trotz seiner kompakten Abmessungen gibt sich der HR-V für ein Fahrzeug dieser Klasse sehr geräumig. Vorne wie hinten herrscht ein vorbildliches Platzangebot und dank der erhöhten Sitzposition erfolgt der Einstieg sehr bequem. Überhaupt vermittelt der HR-V das Raumgefühl, nicht in einem kompakten SUV, sondern in einem noch viel größeren Auto zu sitzen. Das gilt ganz besonders für den Fond. Die Passagiere sind dort bequem untergebracht, genießen eine gute Bewegungsfreiheit und erfreuen sich am opulenten Knieraum.

Mit diesen Talenten klopft der Japaner eigentlich schon an der nächst höheren Fahrzeugkategorie an. Gleiches gilt für den  großen Kofferraum. Mehr als ordentlich ist das Ladevolumen von 470 bis maximal 1.533 Litern. Zudem erweist sich der Gepäckboden als glattflächig. Ein weiteres Highlight ist die hohe Variabilität, die der HR-V mit seinen Magic Seats ermöglicht. Gemeint ist die geteilte Rückbank, die sich in Sekundenschnelle zu einer ebenen Ladefläche zusammenfaltet und mit wenigen Handgriffen in verschiedensten Positionen justierbar ist.

Dadurch entstehen weitere Unterbringungsmöglichkeiten. Beispielsweise können die Rücksitze wie bei einem Kinosessel senkrecht hochgeklappt werden, um in der zweiten Reihe große Zimmerpflanzen oder ein Mountainbike stehend unterzubringen. Und wer Sperriges transportieren will, legt einfach alles inklusive der Beifahrerlehne flach. Selbst ein langes Surfbrett passt dann problemlos in den HR-V hinein. Auf diese Art und Weise empfiehlt sich der Honda als ein enorm flexibles und zugleich praktisches Auto.

Zwei Motoren stehen zur Wahl

Kaufinteressenten haben beim HR-V die Wahl zwischen zwei modernen Motoren. Beide Antriebe stammen aus der „Earth Dreams Technology“-Antriebsgeneration von Honda und zeichnen sich durch hohe Effizienz aus. Dazu zählt neben dem bekannten, kraftvollen 1,6-Liter Turbodiesel mit 120 PS ein nagelneuer, reibungsarmer Leichtbau-Vierzylinder-Benziner mit 1,5 Litern Hubraum. Der 1.5 i-VTEC verfügt über 130 PS und besticht durch hohe Leistungsbereitschaft. Der Direkteinspritzer  beschleunigt den kompakten Honda in 10,2 Sekunden von Null auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 192 km/h.

Der Benziner läuft kultiviert und gefällt mit einer gleichmäßigen Durchzugskraft, dennoch steht ihm ein geringer Verbrauch gegenüber. Der Normverbrauch beträgt laut Herstellerangaben 5,6 Liter, was einem CO2-Ausstoß von 130 g/km entspricht. Die Kraftübertragung erfolgt serienmäßig über ein exakt schaltbares Sechsganggetriebe. Auf Wunsch ist der Benziner mit einem neu entwickelten stufenlosen CVT-Getriebe erhältlich. Das Besondere daran: Das moderne Automatikgetriebe simuliert sieben Fahrstufen.

Normalerweise sind stufenlose Getriebe eher für eine verzögerte Beschleunigung, ähnlich wie an einem Gummiband bekannt. Nicht so der Honda. Besonders bei ruhiger Fahrweise arbeitet die Automatik im drehzahlschonenden Bereich und geht im Vergleich zum Handschalter sogar noch genügsamer mit dem Kraftstoff um: Mit CVT-Getriebe verbraucht der Benziner nur durchschnittlich 5,2 Liter.

Diesel oder Benziner? Für welche Motorisierung man sich entscheidet, bleibt letztendlich dem Einsatzzweck sowie dem eigenen Geschmack überlassen. Fest steht, Fahrspaß bieten auf jeden Fall beide. Mit seiner straffen Abstimmung fährt der HR-V handlich ums Eck und eignet sich sowohl als flinker Kurvenräuber, wie als entspannter Gleiter. Das Fahrwerk-Setting ist nicht zu hart und noch genügend komfortabel. Überzeugen kann auch die elektromechanische Lenkung. Sie präsentiert sich leichtgängig aus der Mittellage an und folgt präzise ihrem auferlegten Kurs.

Aussttattung und Preise

Die Basisversion Comfort mit neuem Benzinmotor beginnt ab mindestens 19.990 Euro. Wobei Basis nicht wirklich mit spartanisch gleichzusetzen ist. Auch der HR-V in der Basisausfürhung ist bereits umfangreich ausgestattet. Er verfügt unter anderem über ein CD-Radio mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung inklusive einer USB-Schnittstelle, ebenfalls sorgen eine Klimaautomatik, Sitzheizung und ein Tempomat für den Komfort an Bord.

Fazit: Neuer HR-V setzte Maßstaäbe in seiner Klasse

Zur Sicherheitsausstattung zählt bei allen Modellen neben der Berganfahrhilfe auch der City-Notbremsassistent. Weitere Fahrerassistenzsysteme kommen serienmäßig bei den höherwertigen Varianten Elegance und Executive hinzu. Mit Spurhalteassistent, Kollisionswarnsystem oder Verkehrsschilderkennung fällt das abschließende Fazit für den Honda HR-V überaus stimmig aus. Das Angebot an Assistenzsystemen ist komplett. Mit seinem geräumigen Platzangebot und seiner hohen Variabilität setzt der flotte Crossover neue Maßstäbe in seiner Klasse.