ADAC: Kosten von Wallbox-Installation im Mehrfamilienhaus vergleichen und Fallstricke meiden

Seit Ende 2020 haben sowohl Wohnungseigentümer als auch Mieter das Recht auf eine Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge. Wenn man eine Wallbox an seinem Tiefgaragenstellplatz installieren möchte, ist es wichtig, mehrere Angebote einzuholen. Eine aktuelle ADAC Preisabfrage bei Ladeinfrastrukturanbietern, Energieversorgern und Elektroinstallationsbetrieben zeigt enorme Unterschiede in den Preisen. Für den Einbau eines einzelnen Ladeplatzes reicht die Preisspanne von knapp über 1.000 Euro bis 5.200 Euro. Beim zweiten Szenario, bei dem die gesamte Tiefgarage „elektromobilitätsbereit“ gemacht wird und 3 von 13 Stellplätzen mit Wallboxen ausgestattet werden, reicht die Preisspanne von 7.500 Euro bis zu mehr als 42.300 Euro (alle Preise ohne Mehrwertsteuer und Wallbox). Die günstigsten Angebote kamen dabei von den Ladeinfrastrukturanbietern, während die Elektrobetriebe tendenziell am teuersten waren.

Wenn man den Einbau einer Wallbox plant, sollte man sich im Vorfeld unbedingt mit den anderen Eigentümern und Mietern absprechen, um sicherzustellen, dass die gesamte Tiefgarage für das E-Laden vorbereitet wird. Bei einer späteren Nachrüstung weiterer Ladepunkte könnte der Erst-Installateur eine böse Überraschung erleben, da ein Lastmanagement notwendig werden könnte. In diesem Fall müsste der Vorreiter mit hoher Wahrscheinlichkeit die Kosten tragen, wenn sich weitere Interessenten später dazu entscheiden, zusätzliche Wallboxen zu installieren und sich die „Pionier-Wallbox“ nicht in das erforderliche Lastmanagement integrieren lässt.

Die endgültigen Kosten hängen immer von der individuellen Situation ab, daher ist eine Begehung der Tiefgarage durch den Anbieter zwingend erforderlich. Interessenten sollten ihre Pläne rasch umsetzen, da die meisten befragten Unternehmen einen spürbaren Preisanstieg bei Elektroarbeiten, Grundinstallation, Kabelverlegung und elektrischem Zubehör erwarten.

Um die Vorbereitung und Planung zu erleichtern, gibt es einige Tipps und Informationen:

• Klären Sie mit anderen Bewohnern und Eigentümern, ob Interesse an Lademöglichkeiten besteht.
• Holen Sie Angebote von Energieversorgern, Ladeinfrastrukturanbietern und Elektroinstallationsbetrieben ein.
• Achten Sie bei der Preisabfrage darauf, dass alle notwendigen Posten berücksichtigt werden.
• Prüfen Sie, ob es regionale oder lokale Förderprogramme gibt.
• Für ADAC Mitglieder: Kostenlose Erstberatung durch zertifizierte Fachbetriebe über den Regionalclub anfordern.
• Nutzen Sie die Checkliste aus dem ADAC Leitfaden für Eigentümer und Mieter.

Mehrfamilienhäuser haben in der Regel nicht von der KfW-Förderung für den Kauf und die Installation von privaten Wallboxen profitiert. Viele Eigentümerversammlungen konnten aufgrund der Pandemie