
Staukalender Osterferien 2025: Staubelastung der einzelnen Ferientage - Bildnachweis: ADAC
Osterverkehr 2025: Wo der Verkehr ins Stocken gerät
Mit dem Osterwochenende steht im April einer der ersten großen Reisehöhepunkte des Jahres bevor. Millionen Deutsche zieht es traditionell in die Ferne, zu Familie, Freunden oder einfach nur raus aus dem Alltag. Was nach Erholung klingt, beginnt für viele mit Anspannung – im Stau. Der ADAC rechnet vom 16. bis 21. April mit teils erheblichen Verkehrsbelastungen auf deutschen Autobahnen und auch im angrenzenden Ausland. Vor allem der Gründonnerstag könnte zu einer nervenzehrenden Geduldsprobe werden.
Warum sich Ostern besonders staut
Die Kombination aus Ferienbeginn, verlängertem Wochenende und frühlingshaftem Wetter macht Ostern seit jeher zu einer Hochphase im Reiseverkehr. In diesem Jahr kommen gleich mehrere Faktoren zusammen: Urlaubswellen Richtung Küste und Alpen, Kurztrips in nahegelegene Städte, der klassische Besuch bei Verwandten und Freunden – und dazu eine Vielzahl an Tagesausflüglern, die sich spontan auf den Weg machen. Das Resultat: Besonders die großen Autobahnen rund um die Ballungszentren könnten zeitweise überlastet sein.
Hinzu kommen rund 1.300 Autobahnbaustellen in Deutschland, die den Verkehrsfluss zusätzlich behindern. Obwohl viele davon während der Osterfeiertage ruhen, bleiben Verengungen und Tempolimits bestehen. Und auch im Ausland drohen auf wichtigen Transitstrecken Verzögerungen – unter anderem wegen Brücken- und Tunnelsanierungen.
Gründonnerstag im Fokus – aber nicht nur
Aus Sicht des ADAC ist Gründonnerstag, der 17. April, der kritischste Tag für Autofahrer. Dann treffen mehrere Verkehrswellen aufeinander: Berufspendler, die sich ins verlängerte Wochenende verabschieden, sowie Urlauber und Wochenendausflügler, die sich frühzeitig auf den Weg machen. Schon der Mittwoch davor dürfte daher für viele spürbar stressiger werden, weil etliche versuchen, dem Hauptandrang zu entgehen. Der Effekt: Die Belastung verlagert sich zeitlich, anstatt sich zu reduzieren.
Doch auch am Karfreitagvormittag und am Ostermontagnachmittag, wenn der Rückreiseverkehr einsetzt, wird es laut Prognose zu erheblichen Staus kommen. Die Rückreisewelle betrifft vor allem die Bundesländer Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – hier enden am Ostermontag die Ferien. Der vergleichsweise ruhigste Tag dürfte der Karsamstag sein, gefolgt vom Ostersonntag.
Betroffene Strecken im Überblick
Nahezu alle Hauptachsen sind potenziell betroffen – sowohl in Nord-Süd- als auch in Ost-West-Richtung. Besonders staugefährdet sind die Autobahnen rund um die großen Metropolregionen Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, Stuttgart und München. Häufige Engpässe drohen auch an neuralgischen Punkten wie dem Kölner Ring oder dem Münchner Autobahnring.
Zu den besonders belasteten Strecken zählen unter anderem die A1 von Köln bis Hamburg, die A3 zwischen Köln und Passau, die A5 von Heidelberg bis Basel sowie die A7 als Nord-Süd-Achse von Hamburg über Würzburg bis zum Allgäu. Auch Reisende Richtung Alpen sollten sich auf längere Fahrzeiten einstellen – etwa auf der A8 nach Salzburg oder der A93 Richtung Kufstein.
Staugefährdete Autobahnen (in beiden Richtungen):
Großräume Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, München |
Ausland nicht ausgenommen: Verzögerungen auf Transitstrecken
Auch auf den Auslandsrouten ist Geduld gefragt. In Tirol sorgt die Sanierung der Luegbrücke auf der Brennerautobahn A13 weiterhin für Einschränkungen. Zwar sind während der Osterreisezeit zwei Spuren je Richtung vorgesehen, dennoch kann es kurzfristig zu Reduktionen kommen. Wer auf dem Weg nach Südtirol oder weiter nach Italien ist, sollte daher regelmäßig die Verkehrshinweise der ASFINAG prüfen.
Ebenso angespannt zeigt sich die Lage auf der tschechischen D8 Richtung Prag. Tunnelsanierungen in Grenznähe führen hier aktuell zu erheblichen Behinderungen. Frankreich und die Niederlande kontrollieren teilweise an der Grenze, wobei laut ADAC bislang keine größeren Auswirkungen auf den Individualverkehr gemeldet wurden.
Rettungsgasse nicht vergessen – es drohen hohe Strafen
Bei aller Urlaubsstimmung darf die Sicherheit nicht vernachlässigt werden. Gerade bei stockendem Verkehr ist die Bildung einer Rettungsgasse gesetzlich vorgeschrieben. Wer sie unterlässt, riskiert empfindliche Konsequenzen: mindestens 200 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot. Trotz jahrelanger Aufklärung zeigt sich in der Praxis noch immer ein Defizit in der Umsetzung – ein Sicherheitsrisiko, das nicht unterschätzt werden sollte.
Wer gut plant, fährt entspannter
Auch wenn sich Staus an den Ostertagen kaum vermeiden lassen, können kluge Planung und flexible Reisezeiten helfen, den Stress zu reduzieren. Wer die Hauptreisetage meiden kann, etwa auf den Karsamstag ausweicht oder sehr früh beziehungsweise spät unterwegs ist, hat bessere Chancen auf freie Fahrt. Ebenso sinnvoll ist es, vor der Abfahrt aktuelle Verkehrsinformationen einzuholen, etwa über die ADAC-App oder das Internetportal.
Und schließlich gilt: Je besser das Fahrzeug vorbereitet ist, desto entspannter die Fahrt – denn eine Panne im Stau gehört zweifelos zu den unerfreulichsten Urlaubsstart-Erlebnissen.
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