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ADAC Stauprognose vom 9. bis 11. Mai 2025: Baustellen bremsen Ausflügler – aber kein Stauchaos zum Muttertags-Wochenende

Bildnachweis: MOTORMOBILES

 
Zwischen Baustellen und Ausflugslust: So fließt der Verkehr am Muttertagswochenende 

Während viele Autofahrerinnen und Autofahrer die ersten Maitage als Auftakt in die Ausflugssaison nutzen möchten, deutet die aktuelle Verkehrsprognose auf ein vergleichsweise ruhiges Wochenende auf den Fernstraßen hin. Dennoch trügt der Schein: Über 1.100 aktive Baustellen und punktuelle Sperrungen könnten auch bei moderatem Verkehrsaufkommen zu Verzögerungen führen. Der ADAC erwartet daher keine flächendeckenden Staus, aber regionale Engpässe, insbesondere am Sonntag, wenn der Muttertag bei gutem Wetter verstärkt Familien ins Grüne lockt.

Keine Ferien, kein Feiertag – aber viele Baustellen

Die Rahmenbedingungen lassen zunächst aufatmen: In keinem Bundesland stehen Schulferien an, und auch im angrenzenden Ausland sind keine gesetzlichen Feiertage zu erwarten. Dementsprechend entfällt der klassische Reiseverkehr, der sonst freitags und samstags für volle Autobahnen sorgt. Der ADAC geht deshalb von einer entspannten Verkehrslage auf den Hauptachsen aus. Doch was zunächst wie ein ruhiges Maiwochenende wirkt, wird durch die hohe Dichte an Baustellen relativiert. Besonders betroffen sind Fernverbindungen wie die A1, A4, A7, A9 und A93 – allesamt stark frequentierte Routen, die bei Umleitungen oder Sperrungen schnell an ihre Belastungsgrenzen geraten können.

Baustellen 2025 – Bildnachweis: ADAC

Dazu kommt die nach wie vor angespannte Lage auf der A45 im Sauerland. Zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid bleibt die Strecke vollständig gesperrt, was nicht nur den regionalen Verkehr, sondern auch die Umleitungsstrecken belastet. Während der ADAC auf ausgeschilderte Alternativrouten hinweist, bleibt die Frage offen, wie effektiv diese Umleitungen tatsächlich entlasten – insbesondere dann, wenn wetterbedingt vermehrt Ausflugsverkehr Richtung Mittelgebirge oder an Flüsse und Seen aufkommt.

Sonntag wird zur Nagelprobe

Der Muttertag am 11. Mai könnte das prognostizierte ruhige Bild kippen. Vor allem bei sonnigem Wetter rechnet der ADAC mit hohem Ausflugsaufkommen auf den Zufahrtsstraßen in Naherholungsgebiete. Beliebte Ziele wie das Allgäu, die Mittelgebirge, das Alpenvorland oder die Seenlandschaften in Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg könnten am späten Vormittag und frühen Nachmittag verstärkte Verkehrsströme aufnehmen. Da viele dieser Routen über zweispurige Bundes- und Landstraßen führen, kann schon mittlerer Verkehr zu Rückstaus führen – vor allem, wenn Baustellen oder Ampelregelungen hinzukommen.

Hinzu kommen punktuelle Vollsperrungen auf den Autobahnen, die das Rückreiseaufkommen am Sonntagabend beeinträchtigen könnten. Gerade in Regionen mit ohnehin knapper Straßeninfrastruktur, etwa im Ruhrgebiet oder entlang der A8 und A93, ist mit Verzögerungen zu rechnen. Verkehrsflüsse lassen sich hier selten vorab exakt prognostizieren, weshalb aktuelle Informationen besonders wichtig sind.

Ausland: Bauzeit statt Reisezeit

Wer über Pfingsten oder das Christi-Himmelfahrts-Wochenende verreisen möchte, plant häufig mit einem Vorlauf – und genau diese planungsarme Phase nutzen viele Länder für umfassende Sanierungsarbeiten. In Österreich zeigt sich das besonders deutlich: Auf der Brennerautobahn A13 ist die Luegbrücke derzeit nur einspurig befahrbar, was im Berufs- wie Ausflugsverkehr zu Engpässen führen kann. Auf der A12 im Inntal gelten am Wochenende zudem Abfahrtssperren für den Durchgangsverkehr, was Ausweichverkehre in Gemeinden und auf Nebenrouten begünstigen könnte.

Noch kritischer ist die Lage auf der Tauernautobahn A10. Zwischen Golling und Werfen läuft eine Großbaustelle, die den Tunnelverkehr auf eine Spur reduziert. Autofahrer müssen sich dort nicht nur auf längere Fahrzeiten, sondern auch auf Staugefahr einstellen – vor allem bei einsetzendem Wochenendreiseverkehr.

In Italien ist die Reschenpass-Straße südlich von Pfunds betroffen: Einspuriger Verkehr mit Ampelregelung kann zu Rückstaus führen. In Tschechien behindern Tunnelsanierungen auf der D8 nahe der deutschen Grenze den Verkehrsfluss, während in den Niederlanden die A12 zwischen Arnheim und Utrecht gesperrt ist – ein neuralgischer Punkt im West-Ost-Verkehr.

Grenzkontrollen bleiben ein Unsicherheitsfaktor

Auch wenn viele Grenzen offen sind, bleibt der Einfluss von Kontrollen spürbar. Besonders betroffen sind die Übergänge auf der A3 bei Suben, auf der A8 bei Walserberg sowie auf der A93 bei Kiefersfelden. Hier kommt es regelmäßig zu Wartezeiten, insbesondere am Sonntagabend, wenn Wochenendpendler zurückkehren. Auch Frankreich und die Niederlande kontrollieren an ausgewählten Übergängen, was die Planungssicherheit weiter einschränkt.

Österreich hat zusätzlich kleinere Grenzübergänge zur Slowakei und nach Ungarn wegen der Maul- und Klauenseuche bis mindestens 20. Mai geschlossen. Für Reisende bleiben die größeren Übergänge wie Nickelsdorf (A4) und Kittsee (A6) geöffnet, doch Ausweichrouten sind durch die Sperrung weniger nutzbar.

Gute Vorbereitung zahlt sich aus

Wer an diesem Wochenende unterwegs ist, darf sich über geringe Grundbelastung auf den Autobahnen freuen, muss jedoch mit punktuellen Engpässen rechnen. Besonders Baustellen und Ausflugsverkehr am Muttertag stellen Risikofaktoren dar, die spontane Routenwahl erschweren. Die Kombination aus Witterung, regionalen Ausflugszielen und Baustellenlagen erzeugt ein komplexes Verkehrsgeschehen, das eine genaue Planung und möglichst flexible Zeitfenster erfordert.

Die ADAC Drive App liefert in Echtzeit Verkehrsinfos, Tankstellenpreise und Ladepunkte. Auch wenn der Nutzen dieser Anwendungen unbestritten ist, ersetzt keine App eine vorausschauende Routenplanung, die aktuelle Baustellen und mögliche Grenzwartezeiten berücksichtigt.

Wer also die typischen Engpässe meidet und nicht auf Stoßzeiten angewiesen ist, dürfte am Wochenende vom 9. bis 11. Mai weitgehend störungsfrei reisen. Dennoch gilt: Wer Zeit spart, spart sie nicht immer auf der Straße – sondern bei der Vorbereitung.