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ADAC-Stauprognose zu Fronleichnam und Ferienende: Warum der 18. bis 22. Juni zur staugefährlichsten Woche wird

Bildnachweis: ADAC Hessen-Thüringen e.V.

  

Stauprognose zum Fronleichnams-Wochenende: Wenn Feiertag und Ferienende aufeinandertreffen

Wer für das verlängerte Wochenende rund um Fronleichnam eine Autofahrt plant, sollte sich auf erheblichen Reiseverkehr einstellen. Die Verkehrslage auf deutschen Autobahnen spitzt sich in der Zeit vom 18. bis 22. Juni spürbar zu. Hauptursache sind zwei parallel verlaufende Entwicklungen: Zum einen ist der Donnerstag, 20. Juni, in mehreren Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag – darunter Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland sowie Teile Sachsens und Thüringens. Viele Menschen nutzen diesen Tag für einen Kurzurlaub. Zum anderen enden am darauffolgenden Wochenende die Pfingstferien in Bayern und Baden-Württemberg. Vor allem am Samstag wird daher mit starkem Rückreiseverkehr gerechnet.

Baustellen 2025 – Bildnachweis: ADAC

Besonders kritisch dürfte sich der Mittwoch vor Fronleichnam gestalten. In der Vergangenheit gehörte dieser Tag regelmäßig zu den zehn staureichsten Tagen des Jahres. Auch in diesem Jahr wird ab dem frühen Nachmittag mit einer deutlichen Zunahme des Verkehrsaufkommens gerechnet. Wer seine Reise flexibel planen kann, sollte möglichst bereits am Vormittag starten oder auf den ruhigeren Freitag ausweichen. Denn während sich am Donnerstag die Urlaubswelle über die Autobahnen in Richtung Süden und Küstenregionen ergießt, bleibt der Freitag erfahrungsgemäß spürbar entspannter.

Am Samstag folgt dann die Gegenbewegung. Viele Urlauber aus Bayern und Baden-Württemberg treten die Heimreise an, was zu starker Staubelastung insbesondere auf den Nordrouten führen dürfte. Hierzu zählen insbesondere die Strecken der Autobahnen A3, A6, A7, A8 und A9. Auch auf der A1 zwischen dem Ruhrgebiet und Hamburg, der A2 zwischen Dortmund und Magdeburg sowie auf den Südachsen A5, A81 und A96 dürfte es sich erheblich stauen. Besonders betroffen sind zudem die Umfahrungen rund um die Metropolen Köln, München, Stuttgart und Berlin. Der Sonntag wird ab den Mittagsstunden ebenfalls stark belastet sein, da dann viele Kurzurlauber zurückkehren.

Auch im benachbarten Ausland ist mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. In Österreich und der Schweiz ist Fronleichnam ebenfalls ein Feiertag, weshalb auf den klassischen Reiserouten wie der Brennerautobahn, der Inntal- und Tauernautobahn sowie der Gotthard-Route zeitweise mit langen Verzögerungen zu rechnen ist. Wer aus Kroatien oder Slowenien nach Deutschland zurückreist, wird an den Grenzübergängen Suben (A3), Walserberg (A8) und Kiefersfelden (A93) voraussichtlich mit längeren Wartezeiten konfrontiert sein.

Das ADAC-Staumonitoring liefert eine solide Einschätzung der Lage, jedoch sollten die Prognosen als Orientierung und nicht als absolute Vorhersage verstanden werden. Zwar zeigen die Daten aus den Vorjahren eine klare Belastung rund um diesen Feiertag, doch das tatsächliche Ausmaß hängt stets auch vom Wetter, regionalen Baustellen und kurzfristigen Ereignissen ab. Es empfiehlt sich daher, regelmäßig die aktuelle Verkehrslage zu prüfen und gegebenenfalls auf Nebenrouten oder alternative Zeitfenster auszuweichen.

Für Reisende bedeutet das: Wer den Feiertag für eine Fahrt in den Urlaub nutzen möchte, sollte flexibel planen und Staus möglichst durch frühzeitige Abreise vermeiden. Freitag bietet sich dabei als relativ ruhiger Reisetag an. Für Rückreisende am Wochenende empfiehlt sich ein Start in den frühen Morgenstunden oder – sofern möglich – die Rückfahrt erst am Montag. Auch Pausen und Alternativrouten sollten von vornherein mitgedacht werden, um Wartezeiten möglichst gering zu halten.

Die Verkehrssituation rund um Fronleichnam verdeutlicht, wie stark Feiertage und Ferienzeiten das Mobilitätsverhalten in Deutschland beeinflussen. Eine vorausschauende Planung, angepasst an die prognostizierte Verkehrslage, kann helfen, Zeit und Nerven zu sparen – nicht zuletzt auch aus ökologischer Sicht, denn stockender Verkehr erhöht Emissionen und Kraftstoffverbrauch erheblich. Wer über die Feiertage auf das Auto verzichten kann, ist mit Bahn oder Fernbus zumindest im Fernverkehr oft besser beraten, muss aber auch hier mit hoher Auslastung rechnen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das verlängerte Wochenende im Juni birgt erhebliches Staupotenzial – insbesondere am Mittwoch, Donnerstag und Samstag. Wer sich rechtzeitig informiert, den Reisezeitpunkt überlegt wählt und auf bekannte Staustrecken verzichtet, kann jedoch auch an diesen Tagen vergleichsweise stressfrei ans Ziel gelangen.