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ADAC-Studie zur Machbarkeit von Diesel-Nachrüstungen

Laut ADAC nachweislich wirksam: Mit dem BNOx System hat die Baumot Group eine Nachrüstlösung, welche Stickoxide unter realen Bedingungen (RDE) um über 90% reduziert. Das BNOX-System eignet sich zudem zur Nachrüstung in diverse PKW – Bildnachweis: Baumot Group

 

 

ADAC: Pkw-Fahrverbote dank Nachrüstung vermeidbar

Die Baumot Group  wäre der Hauptprofiteure einer Nachrüstaktion. Und die Autoindstrie dürfet dagegen alles andere als erfreut sein über die jüngste gutachterliche ADAC-Studie, da es auch um die Kostenübernahme geht. Der ADAC belegt im Auftrag des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer Hardware-Nachrüstung von Diesel-Fahrzeugen. Die Baumot Goup AG ist einer der führenden Anbieter im Bereich der Abgasnachbehandlung und BNOx System für Diesel-Pkw als Nachrüstlösung. Die vom ADAC im Auftrag des baden-württembergischen Verkehrsministeriums durchgeführten Tests zur Wirksamkeit von SCR Systemen bei Diesel-Fahrzeugen belegen eindeutig deren Wirksamkeit. Dabei hatte der ADAC unabhängig getestet, welche stickoxidmindernden Effekte die SCR Systeme von Baumot sowie drei weiteren Unternehmen haben. Der Test wurde bei Euro-5-Diesel-Fahrzeugen durchgeführt. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass eine Hardware-Umrüstung von Diesel-Fahrzeugen sowohl technisch als auch wirtschaftlich machbar ist. Des Weiteren wurde dem BNOx System die höchste durchschnittliche Reduktionsrate von Stickoxiden attestiert.

 

Der ADAC Württemberg e.V. hat mit Unterstützung des baden-württembergischen Verkehrsministeriums nachgewiesen, dass Hardware-Nachrüstungen an Euro-5-Dieselfahrzeugen nicht nur möglich, sondern auch hochwirksam sind. Bis zu 70 Prozent (innerorts) beziehungsweise 90 Prozent (außerorts) weniger Schadstoffausstoß lassen sich laut neuesten Messungen durch Nachrüstungen an solchen Fahrzeugen erreichen. Für besonders belastete Gebiete wie das Stuttgarter Neckartor könnte dies eine Verbesserung der Luftqualität um bis zu 25 Prozent mit sich bringen.

 

Die Ergebnisse des Tests unterstreichen die technische Machbarkeit von SCR Nachrüstungen bei Diesel-Fahrzeugen zur Reduktion von Stickoxiden. Mit einer Stickoxidreduktionsrate von bis zu 87 % konnte das mit dem BNOx System nachgerüstete Fahrzeug sehr gute Ergebnisse erzielen, welche teilweise Euro-6-Grenzwerte unter realen Bedingungen unterschreiten. Am Beispiel der Schadstoffbelastung in Stuttgart (Am Neckartor) konnte aufgezeigt werden, dass mit der flächendeckenden Hardware-Umrüstung von Euro-5-Diesel-Pkw Fahrverbote verhindert und die Emissionen des Straßenverkehrs in Deutschland um über 25 % gesenkt werden können. Deutschlandweit liegt der Bestand von Euro-5-Diesel-Pkw bei rund 5,9 Millionen Fahrzeugen. Die Kosten der einzelnen Systeme inkl. Einbau bewegen sich je nach Hersteller zwischen 1.400 und 3.300 Euro.

Am 22. Februar wird das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts erwartet, ob die Zuständigkeit für Fahrverbote bei Bund oder den Ländern liegt – ob also ein Fahrverbot bundesweit eingeführt werden muss, oder ob es weiterhin in der Hand der Länder liegt, Fahrverbote zu erlassen. Damit steigt im Nachgang der Entscheidung der Druck auf die zuständigen Akteure zur Erarbeitung von Maßnahmen für eine effektive Stickoxidreduktion. Fahrverbote können, wie auch der Test des ADAC darlegt, durch die flächendeckende Nachrüstung mit dem BNOx System der Baumot Group verhindert werden.

Mit dem BNOx System verfügt die Baumot Group über eine technisch machbare und wirksame Lösung zur Stickoxidreduktion. Dank der geringen Größe und des modularen Aufbaus ist der BNOx dabei eine kostengünstige Lösung. Der Hersteller verspricht diese  in alle gängigen Dieselfahrzeuge einbauen zu können. Der Knackpunkt dürfte die Finanzierung sein. Getestet und belegt wurde die Wirksamkeit des BNOx bereits in mehreren Diesel-Pkw und Stadtbussen. Das seit 2010 entwickelte System wurde 2014 anfänglich für den Einsatz in großen Motoren, z.B. für Busse – unter anderem als Nachrüstlösung für Stadtbusse in London – , Lkw sowie Land- und Baumaschinen auf den Markt gebracht. Anfang 2016 wurde auch der Einsatz im Pkw-Bereich erfolgreich realisiert.

Vor dem Hintergrund der neuen Ergebnisse und einer klaren Priorisierung des Gesundheitsschutzes hält der ADAC Hardware-Nachrüstungen an Diesel-Fahrzeugen der Schadstoffklasse Euro 5 für unverzichtbar. Politik und Hersteller sind nach Ansicht des Clubs gefragt, zeitnah substanzielle Stickoxid-Reduktionen auch über bauliche Umrüstungen zu erreichen und generelle Fahrverbote zu vermeiden. Die Kosten der Nachrüstung in Höhe von 1.400 bis 3.300 Euro pro Fahrzeug dürfen dabei in keinem Fall beim Verbraucher hängen bleiben. Auch deswegen ist mit Blick auf die Finanzierungsfrage eine staatliche Förderung in der Abwägung eine Option. In jedem Fall ließe sich das Vertrauen der Verbraucher stärken, wenn die Hersteller sich mit einem wesentlichen Beitrag an den Kosten der Nachrüstungen beteiligen würden.