Audi A4 FSI 2.0
- Das
neue 2.0 FSI Aggregat
Im Rahmen des konzerninternen
Forschungs- und Entwicklungswettbewerbs lag die Entwicklungshoheit
des Grundmotors 1.6 FSI in Wolfsburg, im Falle des
nun vorgestellten
2.0 FSI bei Audi. In Ingolstadt ist man sich ganz sicher,
dass im
Laufe der nächsten Jahre in nahezu allen Baureihen Ottomotoren
mit der neuen Benzin-Direkteinspritzung
einen erfolgreichen Einzug halten werden.
Anders als bei der Saugrohr-Einspritzung
wird der Kraftstoff bei einem FSI-Motor direkt
in den Brennraum injiziert. Bei Audis 2.0 FSI handelt es
sich erstmals um ein rein
"luftgeführtes Brennverfahren". Die Ingolstädter bevorzugen
dieses Verfahren, da hierbei
der Treibstoffstrahl weder auf die Zündkerze noch auf den
Kolben oder auf den
Zylinderkopf treffe, während beim von der Mutter Volkswagen
favorisierten sogenannten
"wandgeführten Brennverfahren" der in steilerem Winkel injizierte
Treibstoff direkt auf
den Kolbenboden treffe.
Die Ingolstädter möchten mit
Ihrem Slogan "Mehr Kraft aus jedem Tropfen Benzin"
den Hauptvorteil von
FSI der in der gleichzeitigen Krafstoffersparnis bei gleichzeitig
höherer Leistung eindrucksvoll
plakatieren. Für einen 1.8 T - dank seiner ebenbürtigen
Leistung am ehesten vergleichbar
mit dem 2.0 FSI - wurde ein Normverbrauch von
8,4 l/100 km ermittelt.
Ebenfalls genau 150 PS besitzt der hubraumgrössere 2 Liter
Direkteinspritzer schon
mit 7,1 l/100 km. Audi taufte ihn deshalb als "Siegertyp
mit Spartalent".
Ab sofort
in Kombination mit Frontantrieb und manuellem 5-Gang-
Getriebe erhältlich
Das neue Aggregat mit 110
kW (150 PS) ist im A4 ab sofort in Kombination mit
Frontantrieb und manuellem
5-Gang-Getriebe erhältlich. Verfügbar ist der 2.0-FSI-Motor
sowohl für die A4 Limousine
als auch für die Avant-Version.
Der neue FSI-Motor ist ein
Vierzylinder mit zwei Liter Hubraum. Das Aluminium-Kurbelgehäuse
und die Dimensionen sind identisch mit dem 96 kW (130 PS)
starken Aggregat, das
aus A4 und A6 bekannt ist. Es verfügtÜber ein Common Rail-Einspritzsystem
und eine Einkolben-Pumpe. Der
Zylinderkopf hat - im Gegensatz zum Basismotor mit
Saugrohreinspritzung - vier
Ventile. Optimale Platzverhältnisse für das fünfte Ventil,
das für die direkte
Einspritzung des Kraftstoffs zuständig ist.
Der 2.0 FSI mobilisiert 110
kW (150 PS) und ein maximales Drehmoment von beachtlichen
200 Nm bei drehzahlen zwischen
3.250 und 4.250 Umdrehungen pro min. Dies sorgt beim
A4 schon für eine forsche Gangart. Laut Audi absolviert
die A4 2.0 FSI-Limousine mit
Handschalter die Paradedisiplin der Beschleunigung von 0
auf 100 km/h in nur 9,6
Sekunden. Ihre Höchstgeschwindigkeit erreicht die A4 Limousine
dank der neuen Motorisierung
bei knapp 220 km/h.
Doch ebenso charakteristisch
wie ihre Sportlichkeit ist für FSI-Motoren ihre hohe
Wirtschaftlichkeit. Bisher
standen die beiden Forderungen nach hoher Leistung bei
gleichzeitig niedrigem Verbrauch
konträr zueinander. Die FSI-Technologie repräsentiert
eine neue Generation von Otto-Motoren,
mit der es Audi gelingt, den klassischen Zielkonflikt
Leistung versus Verbrauch zu
minimieren.
Den erzielten Fahrleistungen
steht ein geringer Durchschnittsverbrauch von nur 7,1 Liter
Super Plus je 100 Kilometer
(gemessen nach 1999/100 EG) ggü. Dies stellt derzeit den
Bestwert im Vgl. zu seinen
Wettbewerbern der gehobenen Mittelklasse dar. FSI-Motoren
erzielen deutlich mehr Leistung
und Dynamik als konventionelle Aggregate mit Saugrohreinspritzung
- und dies bei gleichzeitig deutlich reduziertem Kraftstoffverbrauch.
FSI: Zwei
Betriebszustände
Zur der Verbrauchseinsparung
trägt die Schichtladung bei, die im niedrigen und
mittleren Drehzahlbereich bei einem FSI-Motor realisiert
wird.
Die Einspritzdüse - sie sitzt
unterhalb der Einlasskanäle - wird dabei durch eine
von der Nockenwelle angetriebene
Hochdruckpumpe und einen für alle Zylinder gemeinsamen
Druckspeicher, das Common-Rail-System, versorgt. Das Einspritzventil
dosiert millisekundengenau
bei Einspritzdrücken bis 110 bar. Zum ersten Mal kommt
beim neuen Audi-Motor 2.0 FSI
auch eine "bedarfsgerecht geregelte HochdruckKraftstoffpumpe"
(HDP2 von Bosch) zum Einsatz. Sie fördert im Idealfall immer
nur so viel Kraftstoff,
wie beim nächsten Zyklus tatsächlich benötigt wird.
Das Schaltsaugrohr ist zweistufig
ausgelegt und bietet damit zwei ängen für hohe
und niedrige Drehzahlen. Ein kontinuierlicher Versteller
der Einlassnockenwelle sorgt
für die bedarfsgerechte Steuerung der Ventilöffnungszeiten.
Eine weitere Besonderheit
ist im Einlasskanal zu finden - die sogenannte Tumble-Klappe.
Sie ässt sich beim 2.0 FSI-Motor
stufenlos verstellen und beeinflusst damit gezielt die
Bewegung der einströmenden
Luft.
In der geöffneten Klappen-Position
strömt die Luft ungehindert vorbei. Wird die Klappe
angestellt, kanalisiert sie
den Luftstrom damit gezielt auf seinem Weg in den Brennraum
und zum Kolbenboden.
Möglich werden somit zwei
verschiedene Betriebsmodi - sie sind die entscheidende
Voraussetzung für die Vielseitigkeit
eines FSI-Motors: der Homogen- und der Schichtladebetrieb.
Je nach Lastzustand und Gaspedalstellung schaltet die Motorelektronik
immer in den optimalen Modus
- ohne, dass der Fahrer etwas davon spürt.
"Homogenbetrieb" - mehr
Leistung, weniger Verbrauch
Ein konventioneller Saugrohr-Einspritzer
stellt im gesamten Brennraum ein Luft-Benzingemisch
im zündfähigen Verhältnis von 14,7: 1 (Lambda = 1) her.
In diesem Modus, dem sogenannten
"Homogenbetrieb" läuft auch ein FSI-Motor:
und zwar immer dann, wenn dem
Aggregat hohe Leistung abverlangt wird.
Unter Volllast wird der Kraftstoff
synchron zur Ansaugphase eingespritzt. Dabei kommt
es zu einer gleichmässigen Füllung des Brennraums. Da der
Kraftstoff aber - im
Gegensatz zum Saugrohrein-spritzer - komplett im Brennraum
verdampft, kühlt die
hierbei entzogene Verdampfungswärme das Gemisch im Brennraum
ab. Aus diesem Grund
haben die direkteinspritzenden Ottomotoren eine verringerte
Klopfempfindlichkeit und das
Verdichtungsverhältnis kann entsprechend angehoben
werden (2.0 FSI: 11,5:1). Dies
macht einen deutlich besseren Wirkungsgrad möglich.
Mit anderen Worten: Schon
im Homogenbetrieb ässt sich ein spürbar niedrigerer
Kraftstoffverbrauch, gekoppelt
mit höheren Leistungs- und Drehmomentwerten erreichen
- das hat der permanent homogen betriebene Le Mans-Siegermotor
bewiesen.