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CES 2022: Hyundai zeigt spannende Robotik-Konzepte – Mobility of Things

CES 2022: Hyundai Konzepte für das Zeitalter der “Mobility of Things” - Bildnachweis: Hyundai


Mobility of Things – Bewegung der Objekte statt des Menschen

Hyundai hat heute bei der CES 2022 in Las Vegas ihre modulare, auf Technologien der Robotik basierende Plattform Plug & Drive (PnD) enthüllt, die die Fortbewegung traditionell unbelebter Objekte ermöglicht. Solangsam ergibt sich damit ein Bild, warum die Koreaner Boston Dynamics übernommen haben.

Auf der Fachmesse, die vom 5. bis zum 8. Januar stattfindet, haben Verantwortliche von Hyundai Motor und dem kürzlich übernommenen Robotik-Unternehmen Boston Dynamics zudem ihre gemeinsame Vision “Expanding Human Reach” präsentiert. Darunter wird der Einsatz von Robotik-Technologien verstanden, sowohl in der realen Welt als auch im Metaversum, in dem die Realität und virtuelle Umgebungen ineinander übergehen. Hyundai hat außerdem seine Pläne für ein unbegrenztes “Mobility of Things”-Ökosystem (MoT) vorgestellt. Zur Veranschaulichung zeigt das Unternehmen in Las Vegas eine Reihe von Robotern und Robotik-Konzepten.

Das PnD-Modul ist anpassbar und erweiterbar, um menschliche Bedürfnisse zu erfüllen. Denn in der zukünftigen Welt werden Menschen nicht länger Gegenstände bewegen – stattdessen werden sich die Dinge um sie herumbewegen. PnD macht unbelebte Objekte mobil. Damit lässt sich praktisch auch jeder Raum nach Bedarf verändern und konfigurieren.

Dong Jin Hyun Vice President und Head of Hyundai Motor Group Robotics Lab

Die modulare PnD-Plattform ist eine Mobilitätslösung, die umfangreiche Technologien bündelt: intelligente Steuerung, Radaufhängung, Bremsen, Elektro-Radnabenmotor. Die einrädrige Einheit nutzt einen Lenkungs-Aktuator und kann sich um 360 Grad drehen. Zudem kommt die LiDAR-Technologie zum Einsatz, die Geschwindigkeits- und Abstandsmessungen vornimmt sowie Kamerasensoren, die bei einem mit PnD ausgestatteten Objekt die autonome Fortbewegung sichern.

PnD-Module können mit jedem beliebigen Gegenstand verbunden werden, wobei die Nutzer die Plattformgrößen an ihre Bedürfnisse anpassen und aus verschiedenen Konfigurationen wählen können. Darüber hinaus kann PnD auch bei der gemeinsamen Nutzung von Büroräumen (Office-Sharing) Anwendung finden. PnD erlaubt es Teams sowie ganzen Firmen, für die Arbeit das Purpose-Built-Space-Konzept (PBS) zu nutzen, bei dem Räume für einen bestimmten Zweck gestaltet werden. So lassen sich nicht nur Büros oder Labore nach Bedarf verändern und nutzen, sondern auch neue Geschäftsmodelle mit PnD-Modulen errichten. Sogar der komplette Verzicht auf feste Arbeitsstandorte ist damit denkbar.

Die Flexibilität der PnD-Module kann zudem den öffentlichen Nahverkehr individualisieren, um spezielle Wünsche zu erfüllen. Denkbar ist etwa ein persönliches Mobilitätsmodul, das zunächst an eine Art Mutter-Shuttle angedockt ist, sich aber kurz vor Erreichen des Ziels vom Hauptfahrzeug löst und den Fahrgast direkt bis zur Haustür bringt.