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Continental stellt auf IZB vernetzte Systeme für das automatisierte Fahren vor

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Roadmap: Die Automatisierung des Fahrzeugs wird schrittweise erfolgen. Angefangen bei der Teilautomatisierung ab 2016, über die Hochautomatisierung 2020, bis zur Vollautomatisierung ab 2025.

Roadmap bis 2025

Wie aus riesigen Datenbergen wertvolle Informationen für den individuellen Verkehrsteilnehmer entstehen, zeigt der Zulieferer Continental auf der Internationalen Zulieferbörse (IZB) vom 18. bis 20. Oktober in Wolfsburg (Halle 1, Stand 1302).

Im Fokus steht unter anderem die Road Database, im Verbund mit anderen Fahrzeugsystemen ein elementarer Baustein für eine intelligente Mobilität und die höheren Stufen des automatisierten Fahrens.

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Road Database: Zukünftige Assistenzsysteme bauen auf die sehr exakten Straßeninformationen aus der Road Database.

 

Die Road Database setzt auf die Chancen des Datenteilens

Die Road Database, ein Produkt der eHorizon-Familie, ist als Einzelsystem je nach Einsatzzweck als Ergänzung oder Alternative zu konventionellen digitalen Straßenkarten gedacht. Sie entfaltet in Kombination mit eHorizon und Fahrerassistenzsystemen ihre volle Stärke. „Dabei nutzen wir ein im Internet bewährtes Prinzip: Je mehr Nutzer Informationen zur Verfügung stellen, desto besser wird das Bild für alle. Heißt auf die Continental Road Database übertragen: Je mehr Fahrzeuge und Hersteller das System nutzen, umso präziser und aktueller werden die zur Verfügung gestellten Informationen über Straßenverlauf, Zustand der Fahrbahn, Staus oder Hindernisse. Wir haben also eine klassische Win-win-Situation für alle Beteiligten“, sagt Niemann.

Die Road Database nutzt moderne Fahrzeugsensoren, wie optische Kameras, Radar und zunehmend auch Lidar, die ständig eine Vielzahl der erforderlichen Informationen erfassen. Zukünftig werden auch weitere Informationen zum Straßenzustand aus anderen Steuergeräten, wie zum Beispiel dem elektronischen Bremssystem ergänzt. Die gewonnenen Streckendaten werden vom Bordrechner geprüft und mit gespeicherten Streckeninformationen verglichen. So entsteht ein digitales Abbild der Straße und ihrer Attribute, das anonymisiert per Mobilfunk an das Continental-Datenzentrum übertragen wird. Dieses erhält so Verkehrsbilder zahlreicher Fahrzeuge und bereitet sie zu einem Gesamtbild auf, das dann individuell an vernetzte Fahrzeuge zurückgeschickt wird.

Zukünftige Assistenzsysteme bauen genau auf diese sehr exakten Straßeninformationen. Sie decken dabei weit mehr ab als nur Straßengeometrie und Spurführung. Auch wechselnde Geschwindigkeitsbeschränkungen, Wanderbaustellen oder liegen gebliebene Fahrzeuge werden berücksichtigt. Damit lassen sich individuelle Fahrtrouten und Energieverbrauch erheblich optimieren, was für Verbrennungsmotoren ebenso bedeutsam ist wie für Fahrzeuge mit Hybrid- oder reinem Elektroantrieb.

 

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Connected Energy Management: Durch ein vernetztes, vorrausschauendes Energiemanagement – mit dem auf externe Informationsquellen (eHorizon) zurückgegriffen wird – kann die Effizienz eines 48-Volt-Systems weiter gesteigert werden

 

Connected Energy Management für noch effizientere Hybridantriebe

Die Informationen der digitalen Straßeninformationen nutzt auch das connected Energy Management (cEM) von Continental, das ebenfalls auf der IZB präsentiert wird. Es weitet die Segel- und Rekuperationsphasen in Hybridantrieben aus, bei denen der Verbrennungsmotor abgestellt und vom Antriebsstrang abgekoppelt ist. cEM signalisiert dem Fahrer zudem, wann es sinnvoll ist, vom Gas zu gehen – zum Beispiel bei Tempolimits. Das Fahrzeug passt seine Geschwindigkeit dann automatisch dem kommenden Limit an. Kombiniert mit automatisierten Fahrfunktionen wird cEM nicht nur eine komfortablere, sondern eine nochmals effizientere Fahrt ermöglichen.