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Im VW-Werk Zwickau beginnt das Elektrozeitalter

VW ID: Volkswagen transformiert seine ersten Werke für das Elektrozeitalter und Zwickau macht den Anfang – Bildnachweis: Volkswagen

Produktionsstandorten für Elektrofahrzeuge

Volkswagen treibt im neuen Jahr seine Elektro-Offensive und die Transformation der Werke Zwickau, Dresden, Emden und Hannover zu Produktionsstandorten für Elektrofahrzeuge konsequent voran. Das Werk Zwickau ist Vorreiter für die Transformation und wird bereits Ende 2019 die Produktion des kompakten ID. aufnehmen. Bis zum Produktionsstart qualifiziert Volkswagen Tausende von Mitarbeitern für ihre künftigen Aufgaben. Zusammen mit weiteren grundlegenden organisatorischen und strukturellen Veränderungen ist das ein Kraftakt für das Unternehmen und die Beschäftigten.

In Zwickau entsteht derzeit das größte und leistungsfähigste Elektroauto-Werk in Europa. Es handelt sich um die weltweit erste vollständige Transformation einer großen Automobilfabrik. Künftig wird das Werk ausschließlich E-Fahrzeuge auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens MEB bauen und über eine Produktionskapazität von 330.000 Fahrzeugen pro Jahr verfügen.

Bei der Transformation zur Elektromobilität geht es um einen grundlegenden Systemwechsel mit weitreichenden organisatorischen und strukturellen Veränderungen. Das heißt unter anderem: Aufbau passender Infrastruktur, Sicherstellung umweltfreundlicher Energieerzeugung für den Klimaschutz und natürlich umfassende Qualifizierung der Belegschaft.

Um den Strukturwandel sicherzustellen, werden die Beschäftigten allein 2019 mehrere hunderttausend Stunden aus ihren Zeitkonten einbringen, mehr als hundert Beschäftigte werden das gesamte Jahr über an anderen Konzernstandorten auch außerhalb Sachsens arbeiten, hinzu kommen weitere Maßnahmen, die dafür sorgen, Beschäftigung zu sichern und zugleich größtmögliche Flexibilität in der Phase des Strukturwandels herzustellen.

Der im Fahrzeugwerk Zwickau bereits begonnene Veränderungsprozess betrifft jeden einzelnen Beschäftigten des Standorts. Das Unternehmen hat ein umfassendes Qualifizierungsprogramm für die Mannschaft aufgestellt. Demnach werden 8.000 Mitarbeiter im Change-Prozess beteiligt sein, für 3.500 Mitarbeiter gibt es mehr als 300 fachliche Schulungsthemen, rund 1.400 Beschäftigte werden auf Hochvoltthemen vorbereitet, 160 Mitarbeiter werden intensiv in speziellen Hochvoltthemen geschult, 3.000 Mitarbeiter durchlaufen das Trainingscenter E-Mobilität, darüber hinaus gibt es Ausbildungen für mehrere Dutzend Fachexperten für Elektrik/Elektronik.

Doch neben Volkswagen betreffen die erforderlichen Strukturanpassungen auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Auch sie und ihre Mitarbeiter müssen neue Technologien sicher beherrschen. Deshalb bietet Volkswagen das notwendige Ausbildungs-Know-how seines Bildungsinstituts auch für diese Unternehmen an. Derzeit laufen Gespräche mit der zuständigen Arbeitsagentur, welche Möglichkeiten das Qualifizierungschancengesetz im Detail bietet, damit das Bildungsangebot wirkungsvoll für regionale mittelständische Unternehmen und Zulieferer geöffnet wird – das Ganze mit dem Ziel, Beschäftigung in der Branche und darüber hinaus dauerhaft zukunftssicher zu machen.

Schon heute hat Volkswagen am Pilotstandort Zwickau umfassende Erkenntnisse darüber gewonnen, welche Qualifizierungen für die Transformation erforderlich sind und in welcher Form welche Beschäftigten optimal für ihre neuen Aufgaben geschult werden. Das Unternehmen wird dieses Know-how über sein Akademien-Netzwerk an alle Standorte weltweit verbreiten, die in die Transformation einbezogen werden, beispielsweise chinesische Standorte, die sich ebenfalls auf den Bau von Elektrofahrzeugen vorbereiten.

Nach der Pilotphase am Standort Zwickau wird das Volkswagen Produktionsnetzwerk für Elektrofahrzeuge weiter wachsen. So ist beschlossen, dass in Deutschland auch die Werke Emden und Hannover die Produktion von Elektrofahrzeugen aufnehmen werden. Seit April 2017 ist der Standort Dresden bereits komplett auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt.