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Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos nimmt Fahrt auf: Wertstabiler als Verbrenner

Der Honda e hat eine Batterie mit einer Bruttokapazität von 35,5kWh - Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

TÜV Süd und Aviloo bieten Tests für Antriebsbatterien an
  

Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos nimmt Fahrt auf. Die Fahrzeuge sind
wertstabiler als Verbrenner und aktuell steigende Spritpreise sorgen dafür, dass immer mehr
Autofahrer über einen Umstieg auf den Elektroantrieb nachdenken. Im Mittelpunkt: die Batterie.


Immerhin macht sie bis zu 50 Prozent des Gesamtwertes eines Elektrofahrzeugs aus. Umso
wichtiger beim Gebrauchtwagenkauf ist es, genaue Auskunft über den aktuellen Zustand der
Batterie zu haben. In Kooperation mit dem österreichischen Unternehmen Aviloo bietet
TÜV Süd ab April die so genannten State-of-Health-Prüfungen (SOH) erstmals an. Der Test der
Antriebsbatterie ist für jedermann leicht zu handhaben und liefert detaillierte Angaben zum
aktuellen Zustand der Batterie und damit eindeutige Hinweise für den Fahrzeugwert.

„Der SOH-Test, den wir mit Aviloo anbieten, zeigt, wie wir mit Hochdruck an neuen Testmethoden arbeiten, um den Markt von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV/PHEV) zu unterstützen. Die Bewertung des Batteriezustands ist ein wichtiger Beitrag für die  Wertermittlung und dient damit beiden – dem Käufer genauso wie dem Verkäufer“, unterstreicht Markus Gregor, Product Manager Battery Evaluation bei TÜV Süd. In die Vertriebskooperation fließen die Expertise von Aviloo rund um die Batteriediagnose und die langjährige Erfahrung von TÜV Süd bei der Bewertung von Gebrauchtfahrzeugen und Managementprozessen ein.

 
Fahrverhalten, Ladezyklen, Alter – das sind Faktoren, die Einfluss auf den Zustand von Batterien

haben. Zwar sind laut Aussagen der Batterieexperten von TÜV Süd die Antriebsbatterien wesentlich haltbarer als mancherorts erwartet. Trotzdem hinterlässt insbesondere das Nutzungsverhalten Spuren. Die Aviloo-Bescheinigung schafft hier Klarheit. Zur Durchführung des Tests wird ein Diagnosegerät – die Aviloo-Box – mit der OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs verbunden. Danach sammelt das Gerät
während der folgenden Alltagsfahrten Daten aus dem Batteriesteuergerät, die aussagekräftig für den Zustand der Batterie sind. Auf Basis dieser Parameter wird dann der aktuelle Zustand der Batterie bestimmt. Der Nutzer wird mittels einer eigenen Web-App durch den Test geführt und erhält einfache Anweisungen fürs Fahren. Während der Testfahrten sendet das Diagnosegerät die Daten in die Aviloo-Battery-Cloud zur Auswertung. Innerhalb von zwei Werktagen gibt es die Bescheinigung per Mail, die auf der Basis der ausgewerteten Daten eine prozentuale Angabe über den Zustand der Batterie macht. Gregor: „Insgesamt wollen wir mit unseren Messungen für mehr Transparenz sorgen. Eine objektive Basis für den aktuellen Zustand der Antriebsbatterie.“

Aviloo ist international eines der ersten Unternehmen mit einem umfassenden Diagnoseverfahren für die Antriebsbatterien von Elektro- und Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen. Es entstand auf Basis intensiver Forschungsarbeit. „Traktionsbatterien sind chemische Energiespeicher, die durch Belastung einem natürlichen Alterungsprozess unterliegen und mit der Zeit ihre Speicherfähigkeit verlieren. Ebenso kann das Nutzungsverhalten wie zum Beispiel das permanente Fahren im oberen Leistungsbereich oder häufiges Laden mit hohen Ladeleistungen zu schnellerer Batteriealterung führen“, betont Nikolaus Mayerhofer, Chief Technical Officer bei Aviloo.
TÜV SÜD bietet den Batterietest von Aviloo zunächst ab April in seinem Service-Center am Konzernsitz in München in der Eichstätter Straße an. Dort können Kunden die Aviloo-Box abholen, nachdem sie diese unter www.Aviloo.com/tuvsud online bestellt haben. Die TÜV SÜD-Sachverständigen vor Ort unterstützen beim Anstecken an die OBD-Schnittstelle. Für den Start gibt es zwei Sonderangebote: 49 Euro für die Bescheinigung und 99 Euro, wenn man das Ergebnis zusätzlich online mit einem Aviloo-Spezialisten besprechen möchte. Das Angebot gilt bis zum 4. Mai 2022