
Kompakt, robust, bezahlbar: Der Tivoli 4×4 - Bildnachweis: KGM
Kraft auf alle vier Räder für unter 25.000 Euro
Der SUV-Markt ist dicht besetzt. Nun bringt ein südkoreanischer Hersteller frischen Wind in das Segment der erschwinglichen Allradfahrzeuge. KGM, ehemals als SsangYong bekannt, positioniert sein kompaktes SUV Tivoli in einer Variante mit Allradantrieb bereits ab 24.900 Euro. Damit unterbietet das Modell die bisherige Preisgrenze für SUV mit vier angetriebenen Rädern deutlich. Das dürfte nicht nur für Einsteiger in die SUV-Welt interessant sein, sondern auch für preisbewusste Fahrer, die nicht auf Traktion und Alltagstauglichkeit verzichten wollen.

Kompakter Allrad-SUV unter 25.000 Euro
Mit dem neuen Basispreis für die Allradversion des Tivoli positioniert sich KGM deutlich unterhalb der gängigen Marktpreise für vergleichbar ausgestattete Allradmodelle. Selbst Modelle wie der Dacia Duster oder Suzuki Swift 4×4 liegen teils darüber oder bieten weniger Ausstattung. Das Angebot des Tivoli umfasst in der Einstiegsversion „Core“ serienmäßig ein umfangreiches Komfort- und Sicherheitsniveau, das bei anderen Herstellern häufig Aufpreis kostet.

Zur Serienausstattung zählen unter anderem ein digitales 10,25-Zoll-Kombiinstrument, ein 9,2-Zoll-Touchscreen mit Navigationsfunktion, Digitalradio, Smartphone-Anbindung über Apple CarPlay und Android Auto, eine Klimaanlage, Tempomat, Rückfahrkamera und eine Vielzahl moderner Assistenzsysteme wie Notbremsassistent, Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung oder Verkehrszeichenerkennung. Zusätzlich kommen beheizbare Außenspiegel, getönte Scheiben ab der B-Säule sowie LED-Tagfahrlicht und Einparkhilfe hinzu. Für ein Fahrzeug dieser Preisklasse ist das ein überraschend umfangreiches Paket.
Technische Basis mit praktischer Auslegung
Unter der Haube des KGM Tivoli arbeitet ein 1,5-Liter-Turbobenziner mit 120 kW (163 PS) Leistung und bis zu 280 Newtonmetern Drehmoment. Die Kraftverteilung erfolgt vorrangig auf die Vorderräder; bei Bedarf kann per Knopfdruck der Allradantrieb zugeschaltet werden, was sowohl Traktion als auch Fahrstabilität auf losem Untergrund, bei Schnee oder Nässe verbessert. Diese technisch vergleichsweise einfache Lösung erlaubt es, den Verbrauch im Alltag niedrig zu halten und nur dann auf die Kraft der Hinterachse zuzugreifen, wenn sie tatsächlich gebraucht wird.
In Kombination mit einer 6-Gang-Handschaltung bietet der Tivoli ein ordentliches Maß an Fahrdynamik. Optional ist auch ein automatisiertes 6-Gang-Getriebe erhältlich, das jedoch mit einem Aufpreis von rund 2.000 Euro zu Buche schlägt. Der kombinierte Verbrauch liegt laut Hersteller bei rund 7,7 Litern auf 100 Kilometern – ein ordentlicher Wert, wenn man die Bauform und Leistung berücksichtigt.
Platzangebot und Nutzwert
Trotz seiner kompakten Außenmaße von 4,26 Metern Länge und 1,81 Metern Breite bietet der Tivoli ein großzügiges Raumangebot. Mit einem Radstand von 2,60 Metern profitieren besonders die Passagiere auf den Rücksitzen von ausreichender Beinfreiheit. Das Kofferraumvolumen bleibt praxisgerecht und alltagstauglich, wenngleich keine Bestmarken im Segment erreicht werden. Dennoch dürfte das Ladeabteil für den Wochenendeinkauf, Urlaubsgepäck oder Sportequipment völlig ausreichen.
Das Design des Tivoli orientiert sich an der Schnittstelle zwischen SUV und Crossover: muskulöse Radkästen, umlaufende Kunststoffbeplankungen und eine leicht erhöhte Bodenfreiheit unterstreichen seine Robustheit, während die Linienführung vergleichsweise dynamisch ausfällt. Der Innenraum setzt auf klare Funktionalität und solide Verarbeitung. Hochwertige Materialien oder extravagantes Design sucht man allerdings vergebens – hier bleibt der Tivoli seinem Preisanspruch treu und verzichtet bewusst auf stilistische Experimente.
Einordnung und Bewertung
Im aktuellen Wettbewerbsumfeld ist der Tivoli mit Allradantrieb das günstigste neue SUV mit vier angetriebenen Rädern, das in Deutschland erhältlich ist. Damit sticht er sowohl den Dacia Duster als auch den Suzuki Ignis 4×4 oder den Lada Niva (soweit noch offiziell importiert) aus. Vergleicht man Ausstattung, Motorleistung und Allradtechnik, ergibt sich ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Plattform des Tivoli ist allerdings nicht mehr ganz taufrisch – das Modell wird seit 2015 angeboten und seither nur schrittweise weiterentwickelt. Das merkt man in Teilen auch am Innenraum und am Fahrerlebnis, das solide, aber nicht auf dem Niveau moderner Konkurrenten liegt.
Positiv fällt die Fünf-Jahres-Garantie auf, mit der KGM Vertrauen in Haltbarkeit und Qualität signalisiert. Für Käufer, die kein Premium-Design erwarten, aber einen bezahlbaren Allrad-SUV suchen, ist der Tivoli eine interessante Option. Besonders Vielfahrer in ländlichen Regionen oder Wintergebieten profitieren vom zuschaltbaren Allradsystem, das im Alltag sparsam bleibt, bei Bedarf aber deutlich mehr Sicherheit und Kontrolle bietet.
Modellvarianten und Preisstaffelung
Die Einstiegsversion „Core“ mit Allradantrieb beginnt bei 24.900 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer. Wer auf Allrad verzichten kann, findet im Sondermodell „Nomad“ bereits ab 18.990 Euro einen günstigen Einstieg. Die Preisspanne für optionales Zubehör ist moderat: Metalliclackierungen schlagen mit 600 Euro zu Buche, das Automatikgetriebe mit rund 2.000 Euro. Die Wahl bleibt also beim Käufer, ob er es eher funktional oder komfortbetont angehen möchte – beide Varianten bleiben unter der 30.000-Euro-Grenze.
Fazit: Preisbrecher mit Fokus auf das Wesentliche
Der KGM Tivoli Allrad bietet einen ungewöhnlich günstigen Einstieg in die SUV-Welt mit Allradantrieb. Er überzeugt mit einem durchdachten Ausstattungsmix, robuster Technik und funktionalem Design. Auch wenn die Plattform nicht mehr die modernste ist und bei Materialanmutung keine Maßstäbe gesetzt werden, ist der Tivoli aktuell konkurrenzlos, wenn es um ein allradgetriebenes SUV unter 25.000 Euro geht. Wer ein praktisches Fahrzeug mit viel Gegenwert zum moderaten Preis sucht, findet hier ein ernstzunehmendes Angebot.
Ähnliche Berichte
Defender Edition 53: Urbaner Abenteurer mit Tradition
Fiat Pandina: Frischer Wind für den Klassiker – alle Details zum Bestellstart
Monochromes Machtstatement Range Rover SV Black: Luxus in tiefem Schwarz mit Sinn fürs Detail