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Welche Chancen bestehen auf einen erfolgreichen Bußgeldeinspruch? Warum sie aktuell so hoch sind wie noch nie

Der mobile Poliscan FM1 von Vitronic - Bildnachweis: Vitronic

 

Keinen Bußgeldvorwurf ungeprüft lassen.

Wer geblitzt wird, muss je nach Schwere des Verstoßes mit einem Bußgeld, Punkten in Flensburg oder sogar einem Fahrverbot rechnen. Doch mit einem Einspruch gegen die Vorwürfe können Sanktionen vermieden werden. Und die Chancen für einen erfolgreichen einspruch sind so hoch wie noch nie. Die  aktuellen Gründe, erklärt die Coduka GmbH als Betreiber des Portals Geblitzt.de.

Verjährung der Vorwürfe wegen Personalmangel

Ein gewichtiger und nicht zu vernachlässigender Aspekt, warum es gerade jetzt, wichtig ist, Bußgeldvorwürfe überprüfen zu lassen, ist die Überlastung der Bussgeld-zusändigen Behörden. Bundesländer wie Berlin und Sachsen kommen nämlich mit der Bearbeitung der Fälle nicht mehr hinterher.

Das liegt in erster Linie an der Novellierung der Straßenverkehrsordnung (StVO) vom 9. November 2021. Diese hat zur Folge, dass zum Beispiel Geschwindigkeitsverstöße bereits bei geringen Vergehen härter sanktioniert werden. Da aber in vielen Bußgeldstellen ein hoher Personalmangel herrscht, werden nicht alle Fälle rechtzeitig bearbeitet und es kommt häufig zur Verjährung der Vorwürfe.

Vollständige Einsicht in die Bußgeldakte

Auch so manches Gerichtsurteil führt dazu, dass beschuldigten Verkehrsteilnehmern weitergehende Rechte eingeräumt werden. So hat etwa das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) mit einem Beschluss vom 12. November 2020 (Az.: 2 BvR 1616/18) entschieden, dass Betroffenen Einsicht in die Rohmessdaten gewährt werden muss, wodurch die Chancen steigen, mögliche Messfehler zu identifizieren.

Der Verfassungsgerichtshof (VerfGH) des Landes Baden-Württemberg hat kürzlich in einem Fall (Az. 1 VB 38/18) klargestellt, dass man im Rahmen eines Bußgeldverfahrens auch Einsicht in die Wartungs- und Reparaturnachweise bekommen muss, wenn man diese explizit anfordert, damit der Betroffene seine Verteidigungsmöglichkeiten in vollem Umfang wahrnehmen kann.

Erfolgreiche Bußgeldeinsprüche am Beispiel Cuxhaven

Dass die Chancen bei einem Einspruch gegen Bußgeldvorwürfe aus dem Straßenverkehr in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sind, zeigt eine Statistik, die vom Landkreis Cuxhaven erstellt wurde. So stieg die Anzahl der erfolgreichen Einsprüche bei Geschwindigkeitsverstößen in Cuxhaven von 16,05 Prozent im Jahr 2019 auf 24,48 Prozent in 2020 bis auf 28,57 Prozent in 2021. Für das Jahr 2022 lagen noch nicht alle Zahlen vor.

Umso erstaunlicher ist es, dass die Anzahl derjenigen Verkehrsteilnehmer, die tatsächlich Einspruch eingelegt haben, von rund 9 Prozent im Jahr 2019 auf 3,24 Prozent in 2022 gesunken ist. Vielen Autofahrern ist demnach nicht bewusst, dass sie gute Chancen auf eine Einstellung des Verfahrens haben.

Kosten einsparen in Zeiten der Inflation

Es empfiehlt sich – ggf mit einer Verkehrsrechtsschutzversicherung  – die gegen einen erhobenen Vorwürfe in einem Bußgeldverfahren überprüfen zu lassen. Jan Ginhold Geschäftsführer der Coduka GmbH: „Insbesondere in Zeiten, in denen das Geld knapp ist, sollte man die Möglichkeit in Anspruch nehmen, unnötige Bußgeldzahlungen zu vermeiden.“ Der Service von Geblitzt.de hat schon vielen Verkehrsteilnehmern zu ihrem Recht verholfen. Dies ermöglicht es Betroffenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.

Auch bei einer möglichen Verjährung rät Ginhold, diese von Anwälten für Verkehrsrecht bestätigen zu lassen. So wäre man erst auf der sicheren Seite, wenn ein Anwalt nach Einsicht in die Bußgeldakte feststellen konnte, dass die Verjährung in trockenen Tüchern ist.

Bei 35% der überprüften Fälle bestand die Möglichkeit einer Strafreduzierung

Die Zahlen können sich sehen lassen. Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden eingestellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.