
Erste Teaserbilder zum neuen Audi Q3 - Bildnachweis: Audi
Kantiger Singleframe-Kühlergrill und pixelartige LED-Struktur
Audi hat erste Teaser-Bilder der dritten Generation des Q3 veröffentlicht. Das kompakte SUV bleibt sich und seiner Zielgruppe treu präsentiert sich in seiner dritten Generation unverkennbar als evolutionäre Weiterentwicklung. Die Teaserbilder zeigen ein SUV, das seine bekannte Formensprache beibehält, aber durch schärfere Linien, größere Abmessungen und modernisierte Lichtgrafik deutlich selbstbewusster wirkt. Der Frontbereich mit kantigem Singleframe-Kühlergrill und pixelartiger LED-Struktur spiegelt die digitale Designstrategie wider, die sich bereits in größeren Modellen wie dem Q6 e‑tron andeutet. Die Scheinwerfereinheiten präsentieren sich in zweigeteilter Folge angeordneter Lichtelemente, was tagsüber eine markante Lichtsignatur und nachts einen subtilen technischen Effekt erzeugt, ohne dabei übertrieben aufzufallen.

Im Profil zeigen die Bilder eine längere Karosserie mit höherem Dachverlauf und muskulösen Radhäusern, die auf einen größeren Radstand und damit mehr Innenraum schließen lassen. Audi verweist auf die Verwendung der MQB-evo-Plattform, die schon im Tiguan zum Einsatz kommt und mit ihren modularen Layoutvorteilen zu verbesserter Raumökonomie und diversifizierten Antriebsoptionen führt. Der grössere Radstand deutet auf mehr Bein- und Kopffreiheit, während sich die aerodynamisch ausgebildete Karosserie auch im Verbrauch günstiger auswirken kann.
Diese behutsame Formensprache wird manchem als zu zurückhaltend erscheinen, gerade in einem Segment, bei dem Design und Technik zunehmend als Differenzierungsmerkmale genutzt werden.
Der Hersteller vermerkt, dass seit Markteinführung mehr als zwei Millionen Q3 verkauft wurden und die dritte Generation den „Massstab im Kompaktsegment“ neu definieren soll. Betrachtet man die Basisdaten, ist das eher ambitioniert als uneingeschränkt belegt. Technologisch überzeugt allerdings die Erweiterung der Antriebspalette – neben den bekannten 1.5- und 2.0‑Liter‑TFSI‑Mild‑Hybridantrieben wird ein stärkerer 2.0‑Liter‑TFSI mit output bis zu 245 PS angeboten, der serienmäßig von quattro‑Allrad unterstützt wird. Zudem wird ein Plug‑in‑Hybrid mit etwa 20‑kWh‑Batterie und bis zu 100 Kilometern rein elektrischer Reichweite erwartet.
Was den Innenraum angeht, ist von einem freistehenden MMI‑Touchdisplay (10,1 bis 10,3 Zoll) und einem Virtual Cockpit mit bis zu 12,3 Zoll Bilddiagonale auszugehen. Hochwertige Materialien und feine Oberflächen unterstreichen den Premiumanspruch, während das Kofferraumvolumen mit circa 530 Litern weiterhin für Familien und Alltag geeignet bleibt.
In technischer Hinsicht ist neben Full‑LED‑Matrix‑Scheinwerfern die neue pixelartige Lichtgrafik ein Hingucker. Assistenzfunktionen wie adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent und automatischer Notbremsassistent sind vermutlich serienmäßig, während höherwertige Systeme wie Stau‑ und Spurwechselassistent optional bleiben. Audi spricht von einem „idealen digitalen Begleiter“, doch ohne konkrete Angaben fehlt eine valide Basis zur Bewertung dieses Claims.
Preislich bewegt sich der neue Q3 solide im erwarteten Rahmen. In Deutschland beginnt die Basisversion bei etwa 38.500 Euro, die Advanced‑Variante mit stärkerer Maschine liegt bei rund 43.500 Euro, die sportliche S‑line‑Version bei etwa 48.500 Euro. Die Plug‑in‑Hybridmodelle dürften deutlich darüber positioniert sein. Die Preise zeigen nur moderate Zuwächse gegenüber dem Vorgänger und bleiben wettbewerbsfähig innerhalb der Kompakt-Premiumklasse. Vergleicht man die Zahlen mit ernsthaften Wettbewerbern wie BMW X1, Mercedes GLA oder Volvo XC40, ergibt sich für alle eine ähnliche Preisspanne – der Q3 bleibt also eine ernst zu nehmende Option.
Durch den behutsamen Designschritt, die Erweiterung der Antriebspalette und eine offenbar hochwertige Innenraumgestaltung stärkt Audi das Modell sinnvoll. Ob dadurch tatsächlich ein neuer „Maßstab im Kompaktsegment“ gesetzt wird, hängt von konkreten Fahrwerten, Verbrauchsergebnissen, Handlingstests und der Praxistauglichkeit der Assistenzsysteme ab. Bis Mitte Juni zur offiziellen Enthüllung bleibt noch Raum für Überraschungen – doch auf Basis der vorliegenden Teaserbilder und Informationen zeichnet sich ein Profil ab, das solide, modern und funktional ist.
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