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Erstes Plug-in-Hybrid-Fahrzeug – Kia Optima PHEV im Tarnkleid

Neue Version der Mittelklasselimousine koppelt Elektromotor mit 2,0-Liter-Benzindirekteinspritzer
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Noch getarnt und buis zu 43 Kilomter rein elektrische Reichweite: Der Kia Optima PHEV auf letzten Abstimmfahrten

Kia möchte bis 2020 zu einem führenden Hersteller emissionsarmer Fahrzeuge werden

Mittelfristig werden Autos zunehmend ihre Energie über die Steckdose beziehen. Idealerweise regenerativ erzeugte Energie. Kia zeigt nun über ihre neue Mittelklasse-Limousine Optima wie das ab nächstes Jahr bei der südkoreanischen Marke klappen soll. Die elektrifizierung des Antriebsstrangs wird von allen namhaften Herstellern vorangetrieben. So auch von den koreanern. Kia plant sein Angebot an emissionsarmen Fahrzeugen in den kommenden fünf Jahren konsequent zu erweitern. Vor allem preislich möchte man die Wettbewerber unterbieten.

Plug-In-Hybrid mit Hochleistungs-Lithium-Polymer-Batterie

Den Auftakt zu dieser Offensive bildet der Kia Optima Plug-in-Hybrid (PHEV), der in der zweiten Jahreshälfte 2016 international eingeführt wird. Die schön gezeichnete Mittelklasselimousine wird der erste Kia mit steckdosentauglichem Plug-in-Hybridantrieb. Der Hersteller hat nun erste Details zu dem neuen Modell und dessen innovativem Antriebskonzept bekanntgegeben.

Die Lithium-Polymer-Batterie des Kia Optima PHEV hat mit 9,8 kWh etwa die sechsfache Kapazität der Batterie des bisherigen Kia Optima Hybrid. Durch den 50 kW starken Elektromotor (bisheriges Hybrid-Modell: 35 kW) ist die Limousine in der Lage, auch bei höheren Geschwindigkeiten rein elektrisch zu fahren. Das Entwicklungsteam geht davon aus, dass die Serienversion des Kia Optima PHEV eine elektrische Reichweite von gut 43 Kilometer haben wird.

Als Verbrennungsmotor kommt ein 2,0-Liter-Vierzylinder aus der sogenannten „Nu“-Baureihe zum Einsatz. Der effiziente Benzindirekteinspritzer (GDI) leistet 156 PS) und mobilisiert ein Drehmoment von 189 Nm. Er ist mit dem Elektromotor gekoppelt, der den Antrieb unterstützt und wie beim bisherigen Optima Hybrid zugleich auch als Generator dient, der bei Bedarf die Batterie wieder auflädt. Insgesamt entwickelt dieser Hybridantriebsstrang eine maximale Systemleistung von 205 PS, bei 6.000 U/min, wobei die Unterstützung des Elektromotors für ein besonders dynamisches Ansprechverhalten sorgt.

Auf die Räder übertragen wird die Antriebskraft durch ein komfortables, leichtgängiges Sechsstufen-Automatikgetriebe sowie den an das Getriebe gekoppelten 50-kW-Elektromotor – er ersetzt den in herkömmlichen Automatikgetrieben üblichen Drehmomentwandler. Der Kia Optima PHEV kombiniert nahtlos die Antriebskraft der beiden Motoren und gewährleistet so ein durchgehend hohes Leistungsniveau.

An einem handeslsüblichen Stromanschluss: In 3 Stunden 43 km elektrische Reichweite tanken

Nach momentanem Entwicklungsstand liegt der kombinierte Normverbrauch des Plug-in-Hybrid-Modells bei 2,4 Litern Benzin-Kraftstoff  pro 100 Kilometer. Per Stromkabel lässt sich die Batterie an einem entsprechend leistungsfähigen 230-Volt-Anschluss in weniger als drei Stunden wieder voll aufladen.

Klare Erkennungszeichen – und alle Vorzüge der neuen Modellgeneration

Der Kia Optima PHEV präsentiert sich mit dem gleichen modernen Design wie der neue Kia Optima mit Verbrennungsmotor, dessen Markteinführung in Deutschland zum Januar 2016 ansteht. Zu den äußeren Erkennungsmerkmalen der Plug-in-Hybrid-Version gehören der aktive Kühlergrill, der die Aerodynamik optimiert und bei Bedarf geöffnet wird, der Ladeanschluss im vorderen fahrerseitigen Kotflügel, Chromzierleisten an den Seitenschwellern, ein spezielles Felgendesign, das „EcoPlug-in“-Logo sowie eine Reihe von Zierelementen in Silber und Blau-metallic an Kühlergrill-Einfassung, Radläufen und Heckstoßfänger.

Im Innenraum informiert eine spezielle Instrumenteneinheit den Fahrer über die Fahrzeugfunktionen und die momentane Betriebsart. Und durch die Ladezustandsanzeige oben auf dem Armaturenbrett lässt sich von außen mit einem Blick erkennen, wie weit der Ladevorgang schon fortgeschritten ist.

Abgesehen von diesen Unterschieden präsentiert sich der Kia Optima PHEV mit dem gleichen modernen und großzügigen Premium-Interieur wie das konventionell angetriebene Modell und hat auch das sportliche Image bewahrt, das den Kia Optima zu einem der international erfolgreichsten Kia-Modelle gemacht hat. Hinzu kommen alle weiteren Vorzüge, die die neue Generation der Kia-Limousine auszeichnen – von den modernen Technologien und Assistenzsystemen bis zum hohen Fahrkomfort und dem agilen Handling.

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Kia Optima PHEV ist ein Plug-In-Hybrid mit Hochleistungs-Lithium-Polymer-Batterie

Ziel für 2020: Modellpalette mit 25 Prozent höherer Effizienz

Die Einführung des Kia Optima PHEV ist ein wichtiger Schritt in dem jetzt bekanntgegebenen Fünfjahresplan, mit dem sich der Hersteller bis 2020 als ein führender Anbieter von besonders emissionsarmen Fahrzeugen positionieren will. Dazu wird die Marke ihr weltweites Angebot in diesem Bereich von heute vier Modellen auf dann elf Modelle ausbauen. Zudem soll die Kraftstoffeffizienz der gesamten Kia-Produktpalette bis 2020 um durchschnittlich 25 Prozent gesteigert werden (im Vergleich zu 2014).

Das erweiterte Modellangebot wird ein breites Spektrum umweltfreundlicher Antriebskonzepte umfassen – von Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen über batteriebetriebene Elektroautos bis zu Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Die Hochleistungs-Lithium-Polymer-Batterie und der an das Getriebe gekoppelte Elektromotor des Kia Optima PHEV werden künftig in überarbeiteter Form auch in anderen Kia-Modellen zum Einsatz kommen. Mitte 2016 wird zudem ein völlig neu konzipiertes Hybrid-Modell in Produktion gehen.

Neben der Entwicklung neuer Antriebstechnologien wird Kia auch die bestehende Motorenpalette weiter optimieren. Der Hersteller plant, bis 2020 sieben der zehn aktuellen Motor-Baureihen durch Benzin- und Dieseltriebwerke der nächsten Generation zu ersetzen und die Zahl der turboaufgeladenen Motoren weiter zu erhöhen. Dabei sollen auch effizientere Getriebe mit höherer Anzahl von Gängen zum Einsatz kommen. Zudem soll durch die verstärkte Verwendung von ultrahochfestem Stahl das Karosseriegewicht von neu entwickelten Modellen um durchschnittlich fünf Prozent reduziert werden.