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EU vergibt wichtige Chance auf Verkehrswende Regenerative Kraftstoffe werden von EU nicht anerkannt

Tankvorgang Erdgas. Die EU-Kommission erkennt regenerative Kraftstoffe weiter nicht an – Bildnachweis: Zukunft Erdgas e.V.

Zukunft Erdgas e.V. sieht die EU-Entscheidung kritisch

Die Europäische Kommission hat nach Einschätzung der deutschen Gaswirtschaft mit dem am 09 November in Brüssel vorgestellten Abgasvorschriften eine wichtige Chance vertan. Besonders kritisch sieht die Initiative die fehlende Anerkennung von regenerativen Kraftstoffen wie Biomethan oder Power-to-Gas im Kommissions-Entwurf und die einseitige Festlegung auf Elektromobilität. Die Initiative hatte vorab ein Modell zur Anerkennung regenerativer Kraftstoffe vorgelegt. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, dass die durchschnittlichen Flottenverbräuche der Hersteller von 2021, wenn die aktuelle Regulierung endet, bis 2030 um weitere 30 Prozent reduziert werden sollen. Sanktionen bei einer Zielverfehlung sind aber nicht vorgesehen. Weiterhin betrachtet die EU-Kommission ausschließlich die Emissionen am Auspuff, nicht aber die Vorkette. Kehler: „Für die Umwelt ist die Gesamtbilanz des Autos entscheidend – die so genannte Well-to-Wheel Betrachtung. Dann wird man schnell feststellen: Eine einseitige Vorfestlegung auf Strom ist nicht sinnvoll.“

Erdgas ist ein alternativer Kraftstoff und in Deutschland an rund 900 Tankstellen verfügbar. Im Durchschnitt sind bereits heute rund 20 Prozent klimaneutral erzeugtes Biomethan enthalten. Darüber hinaus lässt Audi seine Erdgas-Fahrzeuge (A3, A4 und A5) mit so genanntem e-gas fahren, das vollständig aus Ökostrom erzeugt wird. Eine Anerkennung dieser regenerativen Kraftstoffe sieht der aktuelle Entwurf der Kommission aber weiterhin nicht vor. Elektrofahrzeuge hingegen werden pauschal als emissionsfrei betrachtet.