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Fahrbericht Honda HR-V Elegance 1.5 i-VTEC – Mini-SUV mit vielen praktischen Details

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Im Test der Honda HR-V Elegance 1.5 i-VTEC

Subkompakt SUV

Kein anderes Segment boomt so stark wie aktuell das Segment der Kompakten und subkompakten SUVs. Nach zehn Jahren Pause stellte Honda seinen Nachfolger für den einstmals glücklosen ersten H-RV vor. Diesmal möchten die Japaner alles besser machen. Während viele Anbieter – wie Audi mit dem Q2 oder VW mit einem Polo-SUV unterhalb des Tiguan – erst dabei sind ein Mini-SUV in ihr Angebot aufzunehmen, ist Honda gewillt, sich von diesem Kuchen mit dem neuen HR-V ein großes Stück für sich zu sichern.

Direkte Wettbewerber neben dem besagten Audi Q2 dürften der Renault Captur,  Fiat 500X, Ssangyong Tivoli oder Opel Mokka oder der Ford EcoSport sein.

Honda HR-V Elegance 1.5 i-VTEC
Fahrbericht Honda HR-V Elegance 1.5 i-VTEC - Mini-SUV mit vielen praktischen Details
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Der für den europäischen Markt in Mexiko montierte Softroader HR-V ist im Heimatmarkt Japan und in den USA bereits seit zweieinhalb Jahren im Angebot. In Deutschland ist er nun seit etwas über einem Jahr im Handel. Angeboten wird er nur mit Frontantrieb. Außerdem stehen nur zwei Motoren zur Wahl.  Auch wenn sich das Exterieur auffällig darum bemüht, den Crossover mit Betonung zur Limousine eine gehörige Portion Coupé zu verleihen weist die höhere Sitzposition den HR-V doch eher als SUV aus.
Im Euro-NCAP-Test erreichte der Honda HR-V im Jahr 2015 mit fünf Sternen ein sehr beachtliches  Ergebnis.

Optik

Der Honda HR-V erstreckt sich auf eine Länge  die dem eines VW Golf entspricht. Damit soll der HR-V in erster Linie der Kundschaft mit Pkw-Ambitionen ein attraktives Alternativangebot unterbreiten. Bis auf die Form und die leicht erhöhte Bodenfreiheit ist ihm alles offroadige fremd. Honda bietet noch nicht einmal eine Allrad-Option für den HR-V an.

Unser getesteter Honda HR-V in tiefblauem „Brilliant Sporty Blue Metallic“ wirkt stylisch. Aufällig das straff gezeichnete aber gefällige Design. Dass es sich beim Honda HR-V um einen Fünftürer handelt, haben die Designer geschickt kaschiert. Auf den ersten Blick erkennt man einen Zweitürer, der sich erst beim genaueren Hinsehen als Viertürer offenbart. Denn die Türgriffe für die hinteren Türen wurden am oberen Ende versteckt.

Beachtlich ist seine Wandlungsfähigkeit und Kompetenz beim Gepäcktransport

Angesichts der nach hinten abfallenden Dachlinie fällt die die Kopffreiheit erfreulich besser aus, als es uns die Silhouette befürchten liess. Auf den Rücksitzen gibt es ausreichend Bewegungsfreiheit. Das gilt auch für vorne, wobei sich nur in der Executive-Topausstattung auch der Beifahrersitz in der Höhe verstellen lässt.

Im Pflichtenheft für die Entwicklung des HR-V stand die Variabilität des neuen Honda HR-V ganz vorne. Im Ergebnis erfreut der HR-V seine Nutzer mit zahlreichen Klapp- und Faltlösungen und einem vorbildlich breiten Laderaum. Über die bei umgeklapptem Beifahrersitz bis zu 2,5 Meter lange Durchlademöglichkeit erwarten die wenigsten bei einem SUV dieser Größe.  Die „Magic Seats“ -Rücksitze erweisen sich im Test als superpraktisch. Es besteht zum einen die Möglichkeit, die Sitzflächen hochzuklappen, um einen außergewöhnlich hohen (1,24 Meter) Laderaum in der zweiten Reihe zu schaffen.  Wird die Rücksitzbank nach vorne geklappt, schwenken die Sitzflächen dagegen nach unten. Der HR-V punktet dann mit einer ebenen Ladefläche auf einer stolzen Länge von 1,85 Metern Länge.  Die Krone im Kompakt-SUV-Lager geht damit klar an den Honda HR-V.

Interieur

Der HR-V präsentiert sich im Innenraum angenehm aufgeräumt. Bei den Innenmaterialien dominieren Kunststoffoberflächen. Zum Teil unterschäumt. Die Verarbeitungsqualität wirkte solide. Billig wirkenden Kunststoff hat Honda gekonnt vermieden. Für den gewissen Luxus sorgen dann Klavierlack-Dekore. Viele Schalter und Taster sind rund ums dicke Leder-Lenkrad angeordnet und damit leicht erreichbar. Auffällig ist das aufgeräumte Design im zentralen Bereich des Armaturenträgers.  Bei der Bedienung fanden wir uns dennoch schnell zurecht. Das Bedienkonzept ist weitgehend intuitiv. Das Multimedia-System (Serie ab Elegance) wie auch die Klimasteuerung wird dann über ein berührungssensitives Bedienfeld gesteuert. Echte mechanische Knöpfe sind damit zunehmend Mangelware im Honda HR-V.

Motor

Wir fuhren den HR-V mit dem neuen Benziner 1.5 i-VTEC. Das maximale Drehmoment (Nm)  liegt mit 155 Nm bei 4.600 Umdrehungen an. Die Motorwerte wirken nicht nur auf dem Papier etwas müde. Für flotte Fahrleistungen verlangt er nach hoher Drehzahl, der Verzicht auf einen Turbolader macht sich beim niedrigen Drehmoment bemerkbar. Das bedeutet im Alltag viel Schalterei im kurz und exakt geführten Sechsgang-Getriebe. Seine 130 PS mobilisert das Aggregat erst bei 6600 U/min. Immerhin lässt sich – bei konsequentem Ausdrehen – eine Höchstgeschwindigkeit von 192 km/h erreichen und von 0 auf 100 km/h in 10,7 Sekunden beschleunigen. Der auf Sparsamkeit getrimmte Dirketeinspritzer punktet mit einem kombinierter Normverbrauch (NEFZ) von 5,6 Litern, entsprechend einer Kohlendioxidemission von 1xx Gramm pro gefahrenem Kilometer.  Ein gezügelter Gasfuß belohnt der Japaner mit einem durchschnittlichen Verbrauch während unserer Testfahrten von 6,6 Litern Benzin.  Also nur einem moderaten Aufschlag im Vergleich zu den Verbrauchsangaben des Herstellers.

Fahreigenschaften

Das Fahrverhalten des neuen Honda HR-V betont das „Sport“ im Kürzel SUV – zumindest, was das Fahrwerk betrifft. Die kernig abgestimmte Federung unterdrückt gekonnt lästiges Kurvenwanken, zeigt sich aber auf unebenem Grund zuweilen unnötig rustikal. Unebenheiten wie Kopfsteinpflaster oder Schlaglöcher werden zum Teil an die Besatzung  durchgereicht. Die elektrisch unterstützte, variable Servolenkung fasst sich bei niedrigen Geschwindigkeiten etwas synthetisch an, bietet aber insgesamt zielgenaues und exaktes Handling. Serh effektiv ist dagegen Honda das Thema Geräuschdämmung angegangen, das  mit zahlreichen Details wie Radhausverkleidungen oder schallabsorbierendem Bodenbelag die Geräuschkulisse.

Technische Daten Honda HR-V Vtec 1.5 i Elegance
Hersteller:Honda
Karosserie:Kleinwagen SUV 5-türer
Motor:1,5i VTEC mit PGM-FI-Direkteinspritzung
Start/Stopp-SystemJa
Getriebe6-Gang-Schaltgetriebe
AntriebFrontantrieb
Hubraum:1.498 ccm
EmissionsklasseEuro 6
Leistung:130 PS / 96kW bei 6.600 U/min
Drehmoment:155 Nm bei 4.600 U/min
Höchstgeschwindigkeit:192 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) in s10,2 Sekunden
Kombinierter Normverbrauch (ECE) 5,7 Liter /100 km
CO2-Ausstoß 130 g/km
EffizienzklasseC
Kraftstoff:Super Bleifrei E10 (95 ROZ)
Tankinhalt50 Liter
Leergewicht 1.312kg
Kofferraum393 bis zu max. 1.533 Litern
Zuladung478 kg
Zul. Gersamtgewicht 1.790 kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand 4.294/1.772/1.605/2.610 mm
Testwagenpreisab 22.690 Euro

Preise und Extras

Der neue HR-V ist mit einer Vielfalt an aktiven und passiven Sicherheitssystemen ausgestattet, die den Fahrer unterstützen, die Sicherheit verbessern und für einen verbesserten Schutz für Fahrzeuginsassen und Fußgänger sorgen. Bereits  ab der von uns gefahrenen mittleren Baureihe Elegance findet sich vieles serienmäßig an Bord: Angefangen von der Kollisionswarnung, Spurhalte-und Fernlicht-Assistenten oder die Verkehrszeichenerkennung,  die bei unserer ersten Testfahrt gut funktionierte. Mit ihr lässt sich auch ein Speedlimiter beauftragen, der (etwas umständlich über mehrere Tastfolgen bedienbar) die Maximalgeschwindigkeit in Tempolimit-Zonen automatisch einstellt. Bereist die Basisausstattung umfasst sechs Airbags und ein Reifendruckkontrollsystem. Die elektronische Parkbremse, ebenfalls Bestandteil des Serienumfangs, wird jedoch nicht automatisch gesteuert.
Die Scheinwerfer verfügen nur über ein konventionelles  Halogenlicht. Eine Lichtautomatik und ein gut funktionierender Fernlichtassistent übernehmen deren Steuerung. Bei zügigen Nachtfahrten gelangt das nicht mehr ganz so zeitgemäße Halogenlicht schnell an seine Grenzen. Das Anspruchsniveau ist hier in letzter Zeit auch einfach gestiegen.  Hier empfiehlt es sich das – leider erst ab der Topausstattungsvariante verfügbare – Voll-LED-Abblendlicht zu ordern.

Fazit: Praktischer Softroader mit großer Variabilität

Der Honda HR-V verfügt über ein stimmiges Gesamtpaket mit einem frischen und modernen Auftritt und einer sparsamen Motorisierung. Seine hohe Variabilität und Raumökonomie mit umfangreichen Ladekonfigurationen machen ihn zum Lademeister unter den kleinen SUVs. Auch das hervorragende Platzangebot kann sich sehen lassen. Mit einem Basispreis knapp unter der 20.000-Euro-Marke samt seiner aufgezeigten Qualitäten machen den HR-V zu einer echten Empfehlung für Familien oder Freizeitsportler mit viel Platzbedarf.  Schon die Basisausstattung lässt nichts wesentliches vermissen. Der im Vergleich zum Diesel günstigere Benziner empfiehlt sich sich während unserer Testfahrten allerdings eher  für die ruhigen Gemüter.

Honda H-RV Fahrbericht 2016
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