
Neue Ford Collection startet mit limitierter Sound-Edition - Bildnachweis: Ford
Wenn Musik mehr zählt als Motorleistung
Musik im Auto ist längst mehr als bloße Unterhaltung für unterwegs. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Fahrzeuge mehr Zeit im Stadtverkehr als auf der freien Landstraße verbringen, rückt das Innenraumerlebnis zunehmend in den Fokus. Mit der neuen Sound Edition innerhalb der limitierten Ford Collection richtet sich Ford gezielt an Kunden, für die ein besonders hochwertiges Klangerlebnis ebenso wichtig ist wie individuelles Design. Doch handelt es sich hierbei um eine echte technische Weiterentwicklung – oder vor allem um ein Ausstattungspaket mit emotionaler Wirkung? Ein genauer Blick zeigt, was hinter dem Sondermodell steckt, wie hoch der Aufpreis ausfällt und für wen sich die Investition lohnen könnte.
Die Ford Collection ist eine neu geschaffene Sondermodellreihe, die in limitierter Stückzahl produziert wird. Den Auftakt bildet die Sound Edition, die zunächst für drei Modelle erhältlich ist: den Ford Puma, den vollelektrischen Puma Gen-E sowie den Ford Kuga. Technisch basieren alle Varianten auf bekannten Ausstattungs- und Antriebsvarianten, insbesondere auf der gehobenen Linie ST-Line X, die bereits serienmäßig eine umfangreiche Ausstattung mitbringt. Ford kombiniert nun gezielt ein aufgewertetes Audiosystem mit einem exklusiven Designpaket und will so ein emotional aufgeladenes Sondermodell anbieten, das sich sowohl akustisch als auch optisch von den Serienmodellen absetzt.
Herzstück der Sound Edition ist das weiterentwickelte B&O Performance Sound System. Zwar ist das bereits bekannte B&O Premium-System auch in den Serienmodellen optional verfügbar, in der Sound Edition wurde es jedoch technisch nochmals überarbeitet. Die Ingenieure von Harman haben laut Ford ein umfangreiches Tuning-Programm durchgeführt, um die Akustik optimal auf die jeweilige Fahrzeugarchitektur abzustimmen. Dabei kamen nicht nur speziell kalibrierte Lautsprecher zum Einsatz, sondern auch umfangreiche Softwaretools und genreübergreifende Musikbibliotheken. Ziel war es, nicht nur eine möglichst neutrale Wiedergabe zu erreichen, sondern ein möglichst emotionales Hörerlebnis zu erzeugen – auch bei höheren Lautstärken und unabhängig vom Sitzplatz.
Die Unterschiede zur Serie liegen vor allem in der höheren Verstärkerleistung und der abgestuften Lautsprechertechnik. So steigt beim Ford Puma und dem vollelektrischen Puma Gen-E die Systemleistung auf 650 Watt, beim größeren Kuga erreicht sie sogar 700 Watt. Während der Puma über verbesserte Mitteltöner in den vorderen Türen verfügt, wurde beim Kuga zusätzlich auf separate Hoch- und Tieftöner sowie zwei zusätzliche Audiokanäle gesetzt. Diese sorgen für ein vollaktives System, das im Idealfall eine gleichmäßige Klangverteilung im gesamten Innenraum ermöglicht. Auch Sprachinhalte wie Podcasts und Hörbücher wurden laut Ford gezielt einbezogen, um die Sprachverständlichkeit bei Fahrt zu optimieren.
Neben der Technik spielt auch das Design eine tragende Rolle. Alle Sound Edition-Modelle erhalten exklusive Leichtmetallräder in Magnetite sowie drei verfügbare Außenfarben, darunter das neue Metropolis White Metallic. Diese Lackierung wurde laut Ford speziell für die Sound Edition eingeführt und soll durch ihren perlglanzähnlichen Effekt Wärme und Hochwertigkeit ausstrahlen. Ergänzt wird der Außenauftritt durch schwarze Kontrastelemente an Dach und Spiegelgehäusen, was den sportlichen Auftritt zusätzlich betonen soll. Auch im Innenraum hat Ford Hand angelegt: Beim Puma Gen-E und dem klassischen Puma kommen neue Sitzbezüge in Metal Grey zum Einsatz, kombiniert mit hellgrauen Türverkleidungen und zweifarbigen Oberflächen an Armaturenbrett und Mittelkonsole. Der Kuga setzt hingegen auf 18-fach verstellbare Komfortsitze mit dem neuen Stoffdekor Ebony, das auf ein dezenteres, eleganteres Gesamtbild zielt.
An den Antriebsoptionen selbst hat Ford hingegen nichts verändert. Der Ford Puma ist weiterhin mit einem 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner erhältlich, wahlweise mit Mildhybridtechnik. Der Verbrauch liegt laut Werksangabe zwischen 5,4 und 6,5 Litern je 100 Kilometer, die CO₂-Emissionen betragen 121 bis 146 Gramm pro Kilometer. Der vollelektrische Puma Gen-E soll mit einer Batterieladung zwischen 347 und 376 Kilometer weit kommen. Der Stromverbrauch liegt kombiniert bei 13,1 bis 14,5 Kilowattstunden je 100 Kilometer. Die Sound Edition für den Ford Kuga basiert auf der aktuellsten Generation des Kompakt-SUVs, darunter auch die Plug-in-Hybrid-Version mit einer elektrischen Reichweite von bis zu 69 Kilometern. Hier gibt Ford einen kombinierten Stromverbrauch von 16,2 bis 17,5 Kilowattstunden sowie zusätzlich 0,9 bis 1,2 Liter Benzin pro 100 Kilometer an. Bei entladener Batterie steigt der Kraftstoffverbrauch auf 5,2 bis 6,1 Liter, was vor allem auf längeren Strecken ins Gewicht fällt.
Preislich positioniert sich die Sound Edition über den entsprechenden ST-Line X-Modellen. Für den Ford Puma mit Sound Edition ruft Ford aktuell rund 29.400 Euro auf – das entspricht einem Aufpreis von mehreren Tausend Euro gegenüber den Basismodellen, je nach Konfiguration. Der elektrische Puma Gen-E Sound Edition liegt bei knapp über 39.000 Euro, teilweise auch darüber, wenn man die vollständige Ausstattung hinzunimmt. Für den Ford Kuga Sound Edition gibt es derzeit noch keine offiziellen Preisangaben, da das Modell erst im späteren Verlauf des Jahres bestellbar sein soll. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Preise zwischen 35.000 und 40.000 Euro bewegen werden – abhängig vom gewählten Antrieb.
Aus technischer Sicht bleibt festzuhalten: Die Sound Edition bringt keine grundlegenden Neuerungen beim Antrieb oder bei den Assistenzsystemen. Das Angebot richtet sich explizit an Kunden, die besonderen Wert auf Klangqualität und ein individuelles Erscheinungsbild legen. Wer bereits heute regelmäßig hochwertige Musikformate im Auto nutzt oder lange Strecken mit akustischer Unterhaltung zurücklegt, wird vom aufgewerteten Soundsystem profitieren. Auch das abgestimmte Design kann für viele ein Argument sein, insbesondere bei Privatkunden, die sich von der Masse abheben wollen. Für rein rationale Käufer, die vor allem Verbrauch, Reichweite oder Ausstattung im Blick haben, bietet die Sound Edition allerdings keinen technischen Vorteil gegenüber anderen Varianten der Baureihe.
Unterm Strich ist die neue Sound Edition ein interessantes Angebot für eine klar umrissene Zielgruppe. Sie richtet sich an emotionale Fahrer, Klangenthusiasten und Individualisten. Wer bereit ist, dafür einen spürbaren Aufpreis zu zahlen, bekommt ein stimmiges Gesamtpaket aus bewährter Technik, klanglicher Aufwertung und visuellem Feinschliff. Die limitierten Stückzahlen dürften zudem für zusätzliche Exklusivität sorgen. Gleichzeitig bleibt das Sondermodell jedoch auch in der Realität verankert: Es verzichtet auf übertriebene Versprechungen und bleibt technisch nachvollziehbar. Ford nutzt die neue Collection bewusst, um ein Stück Markenidentität hörbar und sichtbar zu machen – ohne revolutionär sein zu wollen.
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