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Feiertagsstau und Ferienstart: Warum Prognosen für das Oktoberwochenende auf Geduld setzen
Entgegen aller Hoffnung auf entspanntes Fahren droht das kommende Wochenende zum Lehrstück in Sachen Geduld zu werden. Wer in den Herbstferien richtig durchatmen möchte, wird sich dieses Jahr zwischen dem 2. und 5. Oktober auf deutschen Straßen vor allem eines wünschen: viel Zeit und starke Nerven. Das lange Wochenende, geprägt vom bundesweiten Feiertag am 3. Oktober und dem Ferienstart in gleich mehreren Bundesländern, dürfte die Autobahnen flächendeckend und phasenweise an ihre Belastungsgrenzen bringen. Deshalb ist es lohnenswert, im Vorfeld zu überlegen, wie sich die individuelle Reisegestaltung mit dem aktuellen Verkehrsaufkommen und den allgemeinen Baustellensituationen vereinen lässt.
Kaum hat der Alltag nach den Sommerferien wieder Fahrt aufgenommen, sorgt der bundesweite Tag der Deutschen Einheit für die nächste große Fahrbewegung quer durchs Land. Dabei beginnt das Staugeschehen – so objektiviert sich die ADAC-Prognose – bereits am Donnerstagnachmittag, wenn viele Berufstätige den Feierabend und den Wochenendbeginn mit der ersten Urlaubsreise kombinieren. Mecklenburg-Vorpommern sorgt schon am Donnerstag für freie Schulen, während Hessen, Sachsen und Thüringen in die Herbstferien starten. Persönlich stellt sich da durchaus die Frage, ob es sinnvoll ist, die Reise bereits am Donnerstagmorgen oder erst spät am Abend anzutreten, statt den durch Pendler und Ferienverkehr überlasteten Knotenpunkten zum Nachmittag hin kaum ausweichen zu können.
Aber auch wer auf einen ruhigen Feiertag hoffte, muss sich am Vormittag des 3. Oktober auf lebhafte Straßen einstellen. Neben den Abfahrten zu den Alpen oder Mittelgebirgen sind in diesem Jahr die Küstenregionen von Nord- und Ostsee besonders gefragt. Dass der Tag vor dem Tag der Deutschen Einheit im Vorjahr zu den fünf staureichsten Tagen zählte, lässt annehmen, dass sich die Lage auch diesmal nicht entspannen wird. Die zahlreichen Baustellen, rund 1300 allein auf den Autobahnen, sind dabei selten Auslöser für kurze Verweilzeiten – vielmehr werden sie zu gefährlichen Engpässen, die nicht nur Zeit,sondern oft auch Geduld kosten.
Deshalb ist es wichtig, die wichtigsten Strecken, auf denen mit erheblichen Verzögerungen gerechnet werden muss, schon vor der Abfahrt zu kennen. Betroffen sind vor allem die bekannten Ballungsraumautobahnen wie der Kölner Ring, die Achsen A1 zwischen Lübeck und Dortmund, A3 von Frankfurt bis Nürnberg, sowie Schlüsselstrecken zu den großen Volksfesten in München und Stuttgart. Die Feierrlichkeiten rund um das Ende des Münchner Oktoberfests verstärken die Rückreisewelle am Sonntag zusätzlich. Zweifel bleiben, ob die Empfehlung, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, im Angesicht überfüllter Züge als praktikable Lösung taugt.
Aber weniger Betrieb wird wohl nur am Samstag erwartet. Laut aktueller ADAC-Stauprognose bleibt dieser Tag erfahrungsgemäß der ruhigste. Der Reiseverkehr nimmt eine moderate Intensität an. Dennoch bleibt Vorsicht geboten, denn ein Wochenende mit solch dichtem Takt birgt immer Überraschungen – besonders in den Baustellenbereichen kann auch ein vermeintlich entspanntes Zeitfenster schnell zu unerwarteten Wartezeiten führen.Der Rückreiseverkehr am Sonntagnachmittag kann dann nochmals für spürbar volle Autobahnen sorgen, insbesondere in der Nähe von Veranstaltungsorten, Grenzübergängen und den zentralen Umfahrungen rund um München.
Deshalb bleibt das Fazit zwiespältig: Die Verlockungen des Herbstlaubs und des langen Wochenendes sind groß, die Herausforderungen für Autofahrende aber ebenso. Die Kontrolle über die eigene Fahrt gelingt in diesem Jahr vor allem denen, die ihre Reisezeiten flexibel planen, Alternativrouten prüfen und mit ausreichend Zeitreserven aufbrechen. Die kritische Abwägung, ob das Ziel wirklich die Fahrt rechtfertigt, ist vermutlich so klug wie die frühzeitige Information über die aktuellen Baustellen und Vollsperrungen. Letztlich bleibt das lange Oktoberwochenende eine Herausforderung – und für alle, die mitten im Rückreiseverkehr stecken, vielleicht auch eine Mahnung, die Fahrt als Teil des Erlebnisses zu akzeptieren.

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