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Heiße Testphase läuft: Neuer Opel Mokka auf dem Weg zur Serienreife

Der neue Mokka steht ab Anfang 2021 in den Opel-Autohäusern - Bildnachweis: Opel / PSA


 

Den letzten Schliff für die neue Mokka-Generation



Dem komplett neukonstruierten Opel Mokka geben die Opel-Ingenieure aktuell den letzten Schliff. Sie trimmen den neuen Mokka aktuell im hessischen Test Center Rodgau-Dudenhofen auf Akustik-Komfort im Innenraum, beste Fahrsicherheit bis zur Höchstgeschwindigkeit sowie Opel-typisches Lenk- und Pedalgefühl. Seit Februar haben die Opel-Experten für Chassis, Antriebsstrang, Elektronik und Beleuchtung auch den polaren Winter in Schwedisch-Lappland für ausführliche Abstimmungsfahrten von Fahrwerk und Assistenzsystemen auf zugefrorenen Seen und verharschten Landstraßen genutzt.

Die kommende Opel Mokka-Generation ist eine komplette Neukonstruktion und basiert auf der hocheffizienten Multi-Energy-Plattform CMP (Common Modular Platform) des Unternehmens. Bei der Fahrzeugentwicklung bietet dieser modulare Baukasten ein Höchstmaß an Flexibilität. Die CMP erlaubt zudem sowohl die Verwendung von einem rein batterie-elektrischen Antrieb wie von Verbrennungsmotoren. Der Kunde hat die Wahl. Auch durch die Verwendung hochfester Stähle fällt das Fahrzeuggewicht niedrig und die Karosseriesteifigkeit hoch aus. Der neue Mokka wiegt im Vergleich zum Vorgängermodell bis zu 120 Kilogramm weniger – bei nahezu gleichem Radstand und Reifengrößen. Beim elektrischen Mokka-e sind die Batterien tief im Fahrzeugboden verbaut, was den Schwerpunkt senkt und zugleich die Steifigkeit um weitere 30 Prozent erhöht – beides beste Voraussetzungen für eine hohe Fahrdynamik. Die Kunden können sich schon jetzt auf eine sehr agile zweite Mokka-Generation freuen, die ab Anfang 2021 in den Autohäusern steht. Bis es soweit ist, laufen die Kalibrierungsfahrten weiter auf Hochtouren.

 

Phase 1: Testen, tunen, trimmen am Polarkreis

 

Opel-Ingenieur Gunnar Nees wird nicht müde, eine Runde nach der anderen auf dem Eis zu drehen. Immer wieder stoppt er für ein paar Minuten. Greift zum Laptop, liest Messwerte aus, protokolliert jeden gefahrenen Kilometer. In den Weiten von Schwedisch-Lappland ist es im März noch klirrend kalt. Genau die richtigen Bedingungen für Testfahrten mit dem neuen Opel Mokka. Hier wird das Zusammenspiel von ABS, ESP, Assistenzsystemen und dem gesamten Fahrwerk orchestriert.

Noch verstecken sich die Erlkönige unter einer grün-schwarzen Tarnfolie mit dreidimensional wirkenden Grafiken, die alle Konturen der Fahrzeuge verschwimmen lassen. Der Testingenieur am Lenkrad ist in den hohen Norden gekommen, um das Chassis abzustimmen. Wie jeder Opel muss sich auch der neue Mokka präzise und mit guter Rückmeldung lenken lassen, komfortabel federn und zugleich straff genug abgestimmt sein um keine unkontrollierten Karosseriebewegungen zu zeigen, etwa wenn das Fahrzeug mit mittlerer Geschwindigkeit über eine starke Bodenwelle fährt.

Jedes Teil wird von den Opel-Ingenieuren immer weiter getunt: Gasdruckdämpfer, Federn, Lenkung. Dazu die Steuerungssoftware immer genauer geschrieben: für das ideale Pedalgefühl bei Gas und Bremse, die gewünschte Lenkunterstützung sowie das souveräne Zusammenspiel aller Assistenzsysteme.

 

Phase 2: Mit Hochgeschwindigkeit auf deutschen Teststrecken unterwegs

 

Zurück in Deutschland: Derselbe Erlkönig, derselbe Testingenieur an anderer Stelle – im heimischen Test Center Rodgau-Dudenhofen. Gunnar Nees arbeitet hier gemeinsam mit Karsten Bohle, dem Projektkoordinator für die zweite Mokka-Generation.

„Wir bei Opel freuen uns alle riesig darauf, den neuen Mokka in Kundenhand auf der Straße zu sehen. Die Testfahrten laufen wie am Schnürchen, auch da unser Neuer mit seinem niedrigen Gewicht und seinen kompakten Außenmaßen sehr gut abzustimmen ist. Handling und Komfort sind super. Mokka-Fahren ist die pure Freude. So macht die Entwicklungsarbeit Spaß“, sagt Opel-Ingenieur Karsten Bohle.

Im Test Center steht schließlich die Reifeprüfung für den neuen Mokka an. Abrollkomfort und Innenraumgeräusch dürfen sich auch von der Marterstrecke nicht aus der Ruhe bringen lassen. Hier unweit des Opel-Firmensitzes in Rüsselsheim sind alle tückischen Fahrbahnbelege Europas nachgebaut. Seit Jahrzehnten testen die Opel-Ingenieure auf diesen Strecken und haben sich einen riesigen Erfahrungsschatz angeeignet. Immer wieder wird die Feder-Dämpferabstimmung feinjustiert. Immer besser gelingt die Verbindung von sensiblem Ansprechverhalten und sportlicher Präzision. Der neue Mokka bietet ein besonders niedriges Abrollgeräusch für besten Akustik-Komfort, der auch von den hochwertigen Materialien im Innenraum unterstützt wird. Da knistert und knackt nix.

Danach bekommen Lenkung und Chassis ihren Opel-Trimm auf dem Handlingkurs in Rodgau-Dudenhofen. Zwei serienmäßige Domstreben versteifen die Federbeindome im Mokka zusätzlich. Diese so genannten Tie Rods erhöhen die Vorderachspräzision. Damit wird der Newcomer noch einen Tick präziser und agiler. Spielerisch lässt sich der neue Mokka einlenken, gutmütig im Grenzbereich kontrollieren, die Regelsysteme arbeiten vorbildlich. Weiter. Auf zur Königsdisziplin – der Hochgeschwindigkeitsbahn mit ihren Steilkurven und dann zur langen Testgeraden in Dudenhofen. Hier geht es um absolute Stabilität bei allen Tempi. Diese Abstimmung bedeutet in der Praxis auch bei ungewollten Ausweichmanövern in niedrigeren Geschwindigkeitsbereichen einen enormen Sicherheitsgewinn. Erst wenn die Opel-Ingenieure zufrieden von der Rundbahn zurückkehren, gibt es das Siegel „Autobahn geprüft“. Der neue Opel Mokka hat diese Prüfung bereits mit Bravour bestanden. Bis zum Sommer geht es jedoch noch weiter mit testen, testen, testen. Mit Erreichen der Serienreife erfolgt dann zum Jahresende der Produktionsstart.