MOTORMOBILES

Das Automagazin im Internet

Honda CR-V Executive 4WD im Fahrbericht: Softroader mit sparsamen Diesel, Allrad und viel Platz

Softroader mit sparsamen Diesel, Allradantrieb und viel Platz: Honda CR-V Executive 1.6 i-DTEC 2WD (118 kW / 160 PS) 1.597 ccm 6-Gang-Schaltgetriebe 5 Türer - Bildnachweis: MOTORMOBILES

Statt auf Effekthascherei setzt der CR-V auf pfiffige Detaillösungen. Die Aktualisierung des Facelift vor 2 Jahren beinhaltete aber auch einige grundlegende Überarbeitungen. Wir haben den C-RV mit dem beliebten 1.6 Turbodiesel einem ausführlichen Fahrbericht unterzogen

  

Top-SUV mit inneren Werten

Honda bietet den neuen CR-V auch mit dem 1,6-Liter großen Turbodiesel aus dem Civic an. Wir fuhren den in vierter Generation gebauten Honda CR-V mit 160-PS-Selbstzünder als allradgetriebene Version. Für die Marke Honda kommt dem kompakten SUV CR-V eine enorme Bedeutung zu. Der weltweite Besteller ist in Deutschland das meistverkauftes Honda-Modell. Der erfolgreiche Fahrzeug verhält sich mit viel Understatement eher unauffällig. Statt auf Effekthascherei setzt der CR-V auf pfiffige Detaillösungen. Die Aktualisierung des Facelift vor 2 Jahren beinhaltete aber auch einige grundlegende Überarbeitungen. Wir haben den C-RV mit dem beliebten 1.6 Turbodiesel einem ausführlichen Fahrbericht unterzogen.

Honda CR-V Executive 1.6 i-DTEC 160 PS
Wir fuhren den der in vierter Generation gebauten Honda CR-V mit 160-PS-Selbstzünder als allradgetriebene Version. Für die Marke Honda kommt dem kompakten SUV CR-V eine enorme Bedeutung zu. Der weltweite Besteller ist in Deutschland das meistverkauftes Honda-Modell. Der erfolgreiche Fahrzeug verhält sich mit viel Understatement eher unauffällig.Statt auf Effekthascherei setzt der CR-V auf pfiffige Detaillösungen - Bildnachweis: Redaktion MOTORMOBILES
« von 35 »


Form folgt der Funktion

Den CR-V gab es bereits bevor der große SUV/Crossover-Boom losbrach. Und während viele Hersteller dem Trend zum SUV blindlings folgen und dabei häufig wichtige nutzwertorientierte Eigenschaften wie der Raumökonomie und Praktikabilität sträflichst vernachlässigen, verfeinern die Japaner ihren CR-V im Detail stetig weiter. Unter dem Blech erhielt der Japaner tiefgreifende Änderungen, die in erster Linie dem Geräuschkomfort und dem Fahrverhalten zu Gute kamen.

Das Facelift des CR-V gibt sich optisch schnell zu erkennen. Die dezenten Nachschärfungen an der Frontpartie zur jüngsten Überarbeitung sind optisvch gelungen. Statt des monolithischen Kühlergrills des Vorgängers laufen zwei Chromstreben in die neu designten, flacher gestalteten Scheinwerfer. Zusätzlich erhalten die im umgestalteten Stoßfänger integrierten Nebelscheinwerfer eine verspiegelte Einfassung. Am Heck sorgen ein geringfügig modifizierte Grafik der Rückleuchten und ein zusätzlicher Metall-Look an der Heckklappe und im Stoßfänger, für die nötige Auffrischung. Am Fahrwerk setzten die Techniker gleich in mehreren Punkten an. Eine breitere Spur, ein geänderter Radsturz und eine direkter abgestimmte Lenkung sollen die Fahrdynamik nachschärfen. Wichtigstes Detail jedoch: der bisherige Top-Diesel mit 2,2 Liter Hubraum wird in Rente geschickt, er nimmt auf seinen Weg in den Ruhestand auch gleich die bisherige Fünfstufen-Automatik mit.

 

Interieur

Vorn wie hinten erfreut der CR-V selbst Großgewachsene mit angenehmen Platzverhältnissen, wie man sie in einem Kompakt-SUV nur selten vorfindet. Im Fond findet selbst ein dritter Mitreisender auf dem Mittelsitz noch halbwegs kommode Sitzplatzverhältnisse vor. Die Frontpassagiere genießen eine erhöhte Sitzposition mit guter Übersicht und üppiger Kopf- und Beinfreiheit. Die Sitze sind bequem, bieten aber nur bedingt Seitenhalt. Mit einem Ladevolumen von bis zu 1.669 Litern gehört das Koffertraumabteil zu den größten in der Klasse und bietet damit so manchem Van paroli. In der Normalkonfiguration sind es immerhin schon 589 Liter. Beeindruckend auch wie unkompliziert einfach sich das Ladeabteil erweitern lässt: Über ein Hebel im Kofferraum zieht eine Feder zuerst die Sitzfläche der Rückbank nach oben, dann klappen die Kopfstüzen um, bevor die Rückenlehne nach vorn schwenkt. So entsteht im handumdrehen ein ebener Ladeboden mit viel Nutzfläche. Mit einer optimierten Dämmung wird die Innenraum-Lautstärke während der Fahrt positiv beeinflusst. Die wirkt sich auch auf den gesamten gefühlten Qualitätseindruck aus.

 

Infotainment

Die mit Knöpfen überladene Lenkradfernbedienung oder die auf vier Displays verteilten Menüs sind nicht mehr ganz zeitgemäß. Das Honda-Connect-System basiert auf dem von Smartphones bekannten Betriebssystem Android 4.0.4 und ermöglicht damit das bereitstellen zusätzlicher Apps und internetbasierter Anwendungen. Die Oberfläche des Touchscreens mit zahlreichen Apps bedarf zwar etwas Eingewöhnungszeit, lässt sich dann aber dennoch einfach bedienen. Vor allem Smartphone-Nutzer stellt die Bedienung kaum vor Probleme. Zu den Schwächen gehört die Lautstärkenregelung über einen Drückschalter. ein konventioneller Drehknopf wäre hier praktischer gewesen.

Neben Bluetooth läßt sich auch via Tethering der Internetzgang des Smartphone nutzen. So lässt sich beispielsweise die Internetverbindung nutzen, um Sehenswürdigkeiten im Umkreis zu finden, die sich dann unmittelbar an die Navigations-App (von Garmin, vier Jahre Kartenupdate sind frei) weiterleiten lässt. Die Mirror-Link, mit der sich die Bedienungsoberfläche des Smartphones direkt auf den Honda-Connect-Bildschirm spiegeln lässt, ist derzeit jedoch nur mit zwei Modellen von HTC und Samsung möglich.

 

Antrieb

Der von uns gefahrene 1,6 Liter Diesel mobilisiert 160 PS und löst den Vorgängerdiesel mit 2,2 Litern Hubraum vollständig ab. Der downgesizte Selbstzünder verweist den Vorgänger in allen Disziplinen auf die Plätze. Mit Biturbo-Aufladung beschleunigt der 1,7-Tonner fast eine halbe Sekunde schneller und begnügt sich im kombinierten Verbrauch dennoch mit ungefähr 0,5 Liter Diesel weniger je hundert gefahrene Kilometer. Die Herstellerangaben des kombinierte Normverbrauch unseres allradgetriebenen Testwagen auf 18 Zoll Leichtmetallrädern betragen 5.1 Liter. Entsprechend einer CO2-Emission von 133 Gramm Kohlendioxyd je gefahrenem Kilometer. Der Verbrauch des Honda CR-V 1,6 ist über einen halben Liter sparsamer als der alte 2.2 i-DTEC. Unser Testverbrauch betrug sehr moderate 6,0 Liter je hundert gefahrene Kilomter. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 202 km/h. Der laufruhige und kultivierte 1,6 Liter Turbodiesel punktet zudem mit einer guten Gasannahme . Den Tempo 100-Sprint erledigt der frontgetriebene CR-V in 10,4 Sekunden.

Gegen Aufpreis bietet Honda eine neu entwickelte Neunstufen-Automatik an. Wir sind den CR-V mit manuellem Sechsgang-Getriebe gefahren. Auch mit dem manuellem Getriebe ist das SUV gut gerüstet: Über den kleinen handlichen Schaltknüppel des CR-V 1.6 i-DTEC 4WD lassen sich die Gänge gut und präzise einlegen.

Das größte Sparpotenzial liegt in einem defensiven Fahrverhalten. Um den Gasfuß besser zu kontrollieren, hat Honda einen „Eco-Assist“ eingebaut, der durch einen Wechsel der Tachobeleuchtung von Weiß auf Grün signalisiert, wann das Fahrzeug angemessen sparsam unterwegs ist. Dazu gibt es noch eine „Econ“-Taste, die Motor, Klimaanlage und Tempomat auf Spritspar-Modus trimmt.

 

Fahreigenschaften

Der CR-V hat deutlich an Agilität und Kurvenfestigkeit gewonnen. Der Verbesserungen zum Vorgänger in Sachen Kurvenlage und Federungskomfort sind deutlich spürbar. Gut gefallen hat uns die exakte, feinfühlige Lenkung und das bis in hohe Tempobereiche hinein neutrale Kurvenverhalten. Der aktuelle CR-V fühlt sich leichtfüssiger an als der Vorgänger. Honda gelang es die Wank-Neigung wie auch Nickbewegungen beim Bremsen auf einem erfreulich niedrigen Niveau zu halten. Eine breitere Spur und ein geänderter Radsturz führen gemeinsam mit der um 8% direkteren Lenkung zu spürbar erhöhter Fahrdynamik und deutlich ausgewogeneren Fahreigenschaften. Der Federungskomfort ist zwar nur bedingt komfortorientiert, aber starke Stöße werden weitestgehend von den Insassen ferngehalten. Die Lenkübersetzung wurde im Rahmen der Modellpflege um acht Prozent erhöht. Mit einer Lenkbewegung bewegen sich die Räder nun um acht Prozent mehr in die gewünschte Richtung. Trotzdem bleibt der Wendekreis mit 11,7 Metern relativ gross.

Technische Daten Honda CR-V 1.6 i-DTEC Executive 4WD
Hersteller:Honda
Karosserie:Crossover im Midsive-Format
Motor:Vierzylinder Turbodiesel
Getriebe6-gang manuell
AntriebAllrad (4WD)
Hubraum:1.597 ccm
AbgsareinigungssystemKatalysator, Dieselpartikelfilter
EmissionsklasseEuro 6
EnergieeffizienklasseA
Leistung:118 kW/ 160 PS bei 4.000 Umdrehungen pro Minute
Drehmoment:350 Nm bei 2.000 Umdrehungen pro Minute
Von 0 auf 100: Handschalter10,4 s
Höchstgeschwindigkeit:202 km/h
Verbrauch (ECE)5,3 Liter
CO2-Ausstoß 139 g/km
Kraftstoff:Diesel
Wendekreis11,7 Meter
Leergewicht 1.728 kg
Kofferraum589-1.669 Liter
Tankinhalt58 Liter
Zuladung472kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand 4.605/1.820/1.685/2.630 mm
Testwagenpreis40.390,- Euro (1.6 i-DTEC Executive 4WD)

Kamera- sowie radarbasierter Kollisionswarner

Halbautonomes Fahren mit aktivem Spurhalteassistenten und inteligentem Adaptiv-Tempomaten i-ACC (Intelligent Adaptive Cruise Control) ist nur für die Topausstattung „Executive“ erhältlich und dort nur gegen Aufpreis von 1.950 Euro. Der neue Sicherheits-Assistent ist ein kamera- sowie radarbasierter Kollisionswarner den man sich wie einen intelligenter Tempomat vorstellen kann. Das System beobachtet hierzu den vorausfahrenden Verkehr. Dabei soll nicht mehr nur der Abstand zum Vordermann eingehalten werden, sondern auf Autobahnen auch die Nebenspur unter Beobachtung stehen. Das System erfasst auch komplexe Situationen mit gleichzeitig mehreren Fahrzeugen in der Umgebung und greift bei drohender Gefahr konsequent ein.

Preise und Ausstattung

Die Einstiegspreise des CR-V starten als 2.0 i-Vtec 2WD S (155PS)  bei 23.990 Euro. Die Basisausstatung beinhaltet hier bereits einen einfachen Tempomaten, Econ-Modus und Start/Stop-Funktion, Berganfahrthilfe, Bergabfahrthilfe, LED-Tagfahrtlicht, TSA Anhängerstabilisierung. Ein optionales 5-Gang Automatikgetriebe schlägt mit 1.900 Euro Aufpreis zu Buche. Die empfehlenswerte 9-Stufenautomatik erhöht den Preis gar um 2.100 Euro. Das Honda-Connect-System kostet hier 600 Euro Aufpreis. Der von uns gefahrene Testwagen war nahezu vollausgestattet und steht in der Ausstattung 1.6 iDTEC Executive 4WD in der Preisliste mit 40.390 Euro. Mit Honda Sensing (1.950 Euro) und Metallic-Lackierung (560 Euro) kostet der Wagen dann 42.900 Euro. Den Einstiegspreis mit Allrad und dem 1,6 Liter Turbodiesel markiert hier der CR-V 1.6 i-DTEC Elegance 4WD zu Preisen ab 33.690 Euro.

Fazit: Der nahezu perfekte Crossover

Der CR-V ist ein im Ganzen und im Detail extrem gut gemachtes SUV und verzichtet auf unnötige Effekthascherei. Dafür überzeugt der CR-V mit inneren Werten wie moderner und vor allem solider Technik bei gleichzeitig hohem Nutzwert. Der Honda CR-V präsentiert sich als eine vernunftorientierte Interpretation eines modernen und praktischen SUV ohne schwerwiegende Allüren, verstaut reichlich Gepäck und vermag bis zu einer halben Tonne Zuladung transportieren. Mit 1.669 Liter Maximalvolumen und einer nahezu ebenen Ladefläche kann der CR-V auch vielen Vans das Wasser reichen. Optional unterstützen auch sehr weitreichende Fahrassistenten und platzieren das SUV immer noch auf der Höhe der Zeit. Wer auf Automatik verzichten kann, kombiniert sämtliche CR-V-Vorteile wie hohen Nutzwert mit extrem variablen Innenraum nebst guten Fahreigenschaften und liegt mit dem durchzugskräftigen 1.6 i-DTEC genau richtig.

Honda CR-V Executive 1.6 i-DTEC 160 PS