MOTORMOBILES

Das Automagazin im Internet

IAA 2015: Dezentes Facelift und neue Motoren für den Porsche 911 Carrera

20 PS mehr Leistung bei weniger Verbrauch  

Nie war der 911er besser in Form: Dezentes Facelift und neue Motoren für den Porsche 911 Carrera.


Erstmals gibt es für die Carrera-Modelle eine optionale Hinterachslenkung

Porsche hat mit dem 911 Carrera seit Jahrzehnten ein ganz heißes Eisen im Feuer. Die Zuffenhausener haben ihren traditionsreichen Sportwagen stetig weiterentwickelt und immer wieder neu erfunden. Nun tritt wieder eine neue Generation an, diesen Vorsprung zu verteidigen und weiter auszubauen. Aufgeladene Turbo-Boxermotoren kommen nun auch bei den Carrera-Modellen zum Einsatz. Weitere Maßnahmen sind ein optimiertes Fahrwerk mit noch mehr Spreizung zwischen Performance und Komfort sowie neuem Infotainment-System mit besserer Konnektivität. Porsche verfügt über vier Jahrzehnte Erfahrung bei dem Bau und Entwicklung von leistungsstarken und hochgradig aufgeladenen Turbo-Motoren. Sowohl im Rennsport als auch in Seriensportwagen – erreichen die neu entwickelten Aggregate des neuen 911 Carrera Bestwerte in Bezug auf Performance, Fahrspaß und Effizienz. Die erstmals für die Carrera-Modelle optional angebotene Hinterachslenkung erweitert auf Wunsch das fahrdynamische Spektrum nochmals nachdrücklich.
Äußerlich präsentiert sich der 911 Carrera mit vielen optischen Verfeinerungen: Diese reichen von neuen Scheinwerfern mit Vierpunkt-Tagfahrlicht über schalenlose Türgriffe bis zu einem neu gestalteten Heckdeckel mit vertikalen Lamellen und neuen Heckleuchten – unter anderem mit den charakteristischen Vierpunkt-Bremsleuchten. Im Innenraum bietet das neue, serienmäßige Porsche Communication Management mit Multitouch-Bildschirm ein deutlich erweitertes Funktionsspektrum und eine erheblich vereinfachte Bedienung.

 

Porsche 911 Carrera Facelift zum MJ 2016
Weltzpremiere auf der IAA 2015: Porsche 911 Carrera S Cabriolet
« von 11 »

 

Neue Turbo-Motoren: 20 PS mehr Leistung bei weniger Verbrauch

Die komplett neue Motorengeneration mit Biturbo-Aufladung steigert den emotionalen Fahrspaß des neuen 911 Carrera zu einem noch intensiveren Erlebnis: 370 PS warten im Heck des 911 Carrera darauf, in sportlichen Vortrieb umgesetzt zu werden. 420 PS leistet jetzt das Triebwerk des 911 Carrera S. In beiden Fällen ein Leistungsplus von 20 PS. Beide Motoren haben drei Liter Hubraum. Die höhere Leistung des Porsche 911 Carrera S resultiert aus Turboladern mit geänderten Verdichtern, einer spezifischen Abgasanlage und einer abgestimmten Motorsteuerung.

Charakteristisch für die neuen Porsche-Motoren ist das signifikant um jeweils 60 Nm gesteigerte Drehmoment, dessen Maximum von nun 450 Nm beziehungsweise 500 Nm in beiden Fällen bereits ab 1.700 Umdrehungen pro Minute konstant bis 5.000 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung steht und für eine exzellente Agilität sorgt. Gleichzeitig übertrifft die neue Motorengeneration mit einer Maximaldrehzahl von 7.500 Umdrehungen pro Minute die Spitzendrehzahlen üblicher Turbomotoren deutlich – untermalt vom gewohnt Porsche-typischen sonor-kehligen Motorklang.

Trotz leistungssteigerung konnte der kombinierte Normverbrauch um bis zu einem Liter pro 100 Kilometer gesenkt werden. Dies ist umso erstaunlicher, da Turbomotoren bisher nicht als besonders effizient galten. Der 911 Carrera mit PDK-Getriebe begnügt sich jetzt mit einem Normverbrauch von 7,4 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometer (minus 0,8 Liter), der 911 Carrera S mit PDK konsumiert 7,7 Liter auf hundert gefahrene Kilometer (minus 1,0 Liter). Den Null-hundert-Paradesprint erledigt das 911 Carrera Coupé mit Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) und Sport Chrono-Paket in 4,2 Sekunden und ist damit zwei Zehntelsekunden schneller als sein Vorgänger. Der 911 Carrera S mit PDK und Sport Chrono-Paket absolviert den Sprint aus dem Stand in nur 3,9 Sekunden (ebenfalls minus 0,2 s). Damit unterbietet er als erster 911 der Carrera-Familie die magische Vier-Sekunden-Marke. Und auch die Höchstgeschwindigkeiten hat für beide Modelle zugelegt. Das Spitzentempo des 911 Carrera liegt nun bei 295 km/h (plus sechs km/h), der 911 Carrera S erreicht jetzt sogar 308 km/h (plus vier km/h).

PASM-Fahrwerk mit zehn Millimeter Tieferlegung

Das neu abgestimmte PASM-Fahrwerk (Porsche Active Suspension Management) mit zehn Millimeter Tieferlegung ist erstmals bei allen Carrera-Modellen serienmäßig an Bord. Die Stabilität während schneller Kurvenfahrten nimmt dadurch weiter zu. Gleichzeitig steigert die neue Dämpfer-Generation mit ihren weiter gespreizten Kennlinien einerseits den Komfort durch ihr noch feineres Ansprechverhalten und gleichzeitig die Aufbauanbindung bei dynamischer Fahrweise. Neue Serienräder mit fünf schlanken Doppelspeichen tragen Reifen mit reduziertem Rollwiderstand und gesteigerter Performance. Bei allen Varianten wächst zudem die Breite der hinteren Felgen um 0,5 auf 11,5 Zoll, und die Hinterreifen des 911 Carrera S messen nun 305 statt 295 Millimeter. Innovativ ist die optionale aktiven Hinterachslenkung. Hier kommt Fahrwerkstechnologie aus dem 911 Turbo und 911 GT3 gegen Aufpreis auch den Carrera Modellen zu Gute. Beim Einlenken gewinnt der Elfer dadurch nochmals deutlich an Agilität. Er zeichnet sich bei Spurwechseln im Hochgeschwindigkeitsbereich zudem durch hohe Fahrstabilität aus. Gleichzeitig überzeugt er im Stadtverkehr mit mehr Handlichkeit durch den um 0,5 Meter verringerten Wendekreis. Für uneingeschränkte Alltagstauglichkeit bietet Porsche ein hydraulisches Liftsystem mit integrierten Hubzylindern in den Federbeinen der Vorderachse an. Auf Knopfdruck steigt damit innerhalb von fünf Sekunden die Bodenfreiheit unter der Buglippe um 40 Millimeter und verhindert damit das Aufsetzen des Fahrzeugs etwa bei steilen Garagenausfahrten. Die neuen Lenkräder, lehnen sich im Design an die Volants aus dem 918 Spyder-Lenkrad an. Das Basis-Volant hat 375 Millimeter Durchmesser, das optionale GT-Sportlenkrad misst 360 Millimeter.

Neues Porsche Communication Management inklusive Online-Navigation

Serienmäßig in den neuen 911 Carrera-Modellen ist das neu entwickelte Porsche Communication Management System (PCM) inklusive Online-Navigationsmodul und Sprachbedienung. Das PCM lässt sich analog zu einem Smartphone mit Multitouch-Gesten auf dem Sieben-Zoll-Bildschirm bedienen. So ist zum Beispiel auch die Eingabe per Handschrift möglich. Mobiltelefone und Smartphones lassen sich nun auch per W-LAN verbinden. Die erstmals in der Mittelarmlehne integrierte Smartphone-Ablagefläche ermögloch ein Laden des Smartphones bei einem gleichzeitig optimierten Mobilfunk-Empfang. Neu ist auch die Möglichkeit zur Verbindung des iPhones mit dem PCM zur Nutzung von Apple CarPlay. Für eine deutlich verbesserte Stauumfahrung stehen Echtzeit-Verkehrsinformationen zur Verfügung, die dem Fahrer einen schnellen Überblick über die Verkehrslage und eine dynamische Anpassung der Route garantieren. Zur besseren Orientierung sind zudem erstmals die Dienste Google Earth und Google Streetview integriert. Weitere Bestandteile des PCM sind Porsche Car Connect sowie die Porsche Connect App, unter anderem zur Fernsteuerung von Fahrzeug-Funktionen, zur Übertragung von Zielen an das PCM für eine Navigation sowie zur Nutzung von Musikstreaming-Diensten von Drittanbietern über das PCM.


Image-Film Facelift Porsche 911 Carrera Modelljahr 2016

Assistenzsysteme

Mit weiteren Assistenzsystemen kann der 911 Carrera individueller auf die persönlichen Vorstellungen zugeschnitten werden: Der optional erhältliche Tempostat kann jetzt auch moderat bremsen, wenn die vorgegebene Geschwindigkeit beispielsweise auf einem Gefälle überschritten würde. Der Abstandsregeltempostat ACC (Option) verfügt in Verbindung mit dem PDK-Getriebe jetzt über eine Segelfunktion. Dabei öffnen im Kolonnenverkehr die Kupplungen, was durch das antriebslose Rollen Kraftstoff spart. Der optionale Spurwechselassistent überwacht per Radar den rückwärtigen Verkehr und warnt über LED-Leuchten jeweils rechts und links im Spiegeldreieck vor heran nahenden Fahrzeugen im toten Winkel. Zusätzlich steigert Porsche die aktive Sicherheit des Sportwagens mit der serienmäßigen Multikollisionsbremse.

Markteinführung im Dezember

Die neuen Porsche 911 Carrera-Modelle rollen in Deutschland ab dem 12. Dezember 2015 zu folgenden Brutto-Preisen zu den Händlern.

 

Modelljahr 2016: Preisaufschlag von knapp 4.000 Euro

911 Carrera                        96.605 Euro

911 Carrera S                    110.766 Euro

911 Carrera Cabriolet         109.695 Euro

911 Carrera S Cabriolet      123.856 Euro

 

Porsche 911 Carrera MJ 2016