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In Kürze 200.000 Elektroautos in Deutschland – Anzeichen für eine deutlich höhere Entwicklungsdynamik in den kommenden Jahren

Fakten-Check Elektromobilität: 200.000er Marke wird 2018 durchbrochen

2010 rief die Bundesregierung das Ziel aus, mindestens eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland zulassen zu wollen. Das Ziel wird laut dem aktuellen Fakten-Check Elektromobilität von Horváth & Partners wohl erst 2022 erreicht. Doch 2018 könnte die Marke von 200.000 Elektrofahrzeugen durchbrochen werden. Zudem mehren sich die Anzeichen für eine deutlich höhere Entwicklungsdynamik in den kommenden Jahren.

123.000 Elektrofahrzeuge waren Ende 2017 in Deutschland zugelassen, davon rund 62.000 rein elektrisch. Dies entspricht einem Plus von knapp 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – die Zuwachsrate lag seit 2012 erstmalig wieder über der durchschnittlichen Wachstumsrate der vorangegangenen drei Jahre. Wenn diese Wachstumsgeschwindigkeit beibehalten wird, ist das ursprünglich für 2020 ausgegebene Millionenziel der Bundesregierung, dessen Erfüllung Kanzlerin Merkel bereits im Mai 2017 als unrealistisch bezeichnete, Anfang 2022 erreicht. Dies ermittelten Experten der Managementberatung Horváth & Partners in ihrem jährlichen „Fakten-Check Mobilität 3.0“.

Tatsächlich kam 2017 mit dem Opel Ampera-e lediglich ein neues reines Elektrofahrzeug auf den Markt. Die von vielen Automobilherstellern angekündigte Elektromobilitätsoffensive wird auch 2018 auf sich warten lassen. Von den renommierten Automobilherstellern will lediglich Audi mit dem Q5 e-tron Quattro Ende 2018 einen neuen reinen Elektro-SUV auf den Markt bringen. Frischen Wind in die Elektromobilität könnte zudem das für 2018 angekündigte rein elektrische Fahrzeug e.Go Life des deutschen Start-Up e.Go Mobile bringen.

Dass aus Sicht der Experten von Horváth & Partners die Marke von 200.000 Elektrofahrzeugen in Deutschland 2018 dennoch durchbrochen werden wird, liegt auf der einen Seite an der Einführung weiterer Plug-In Hybride, welche Verbrennungs- und Elektromotoren kombinieren, sowie an der Verbesserung bestehender Elektromobile. So gab es 2017 eine Reihe von zusätzlichen Ausstattungslinien und „Facelifts“ für reine Elektrofahrzeuge, die oft mit einer größeren Batterie und damit einhergehend mit einer höheren Reichweite versehen werden.

 

Die Entwicklung der E-Fahrzeuge veranschaulicht diese Infografik; Quelle: KBA 2017/2018 – Bildnachweis: Horvath und Partners