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Jubiläum: Der Toyota Corolla wird 50

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Seit 1966 bis heute: Mehr als 44 Millionen Einheiten wurden weltweit verkauft

 

Runder Geburtstag für eines der meistverkauften Autos der Welt

Ein Auto feiert seinen 50. Geburtstag: Vor einem halben Jahrhundert stellte Toyota in Japan den ersten Corolla vor. Der zum Start in zwei Karosserievarianten – als Limousine mit zwei oder vier Türen sowie als zweitüriger Kombi – angebotene Corolla war als „Auto für alle“ gedacht, was Toyota allerdings nicht davon abhielt, ihn in herausragender Qualität zu produzieren und mit Features auszurüsten, die man normalerweise nur in höheren Segmenten antraf.

Bemerkenswert für die damalige Zeit war etwa der am Boden befestigte Schalthebel. Die schalenartigen Vordersitze boten hervorragende Unterstützung, während im Fond so viel Platz war, dass Zeitgenossen die komfortable Rückbank mit einem Wohnzimmersofa verglichen. Obwohl der Corolla der Kompaktklasse zugerechnet wurde, sorgte das vergleichsweise hohe Dach für ein ungewöhnlich großzügiges Raumgefühl.

Die Wahl des Namens „Corolla“ – dem lateinischen Begriff für Blumen- oder Blütenkrone – hatte Toyota mit der Hoffnung verbunden, dass das Fahrzeug auf dem internationalen Automobilmarkt aufblühen werde. Und genau das passierte: Innerhalb von drei Jahren stieg die erste Generation des Corolla zum meistverkauften Fahrzeug in Japan auf und begann auch auf anderen Märkten in aller Welt seinen Siegeszug.

 

Erste Generation (1966-1970):

Der erste Corolla wird 1966 vorgestellt. Unter der Leitung des Entwicklungs-Chefs Tatsuo Hasegawa entsteht ein sportliches Design, das die Herzen der Betrachter erobern soll. Der Corolla wird in verschiedenen Karosserievarianten angeboten und verfügt über zahlreiche neue Technologien, die man bis dahin auf dem japanischen Markt nicht kennt, etwa eine Radaufhängung an MacPherson-Federbeinen oder eine Vierstufen-Automatik. Das Modellprogramm umfasst zunächst eine Limousine mit wahlweise zwei oder vier Türen sowie einen zweitürigen Kombi.

 

Zweite Generation (1970-1974):

Während sich die Verkaufszahlen bereits der Millionenmarke nähern, stehen die Ingenieure und Designer vor der Herausforderung, einen angemessenen Nachfolger für das Erfolgsmodell zu entwickeln. Den Fortschritt bringen sanft geschwungene Linien auf dem Karosseriekleid zum Ausdruck, unter dem Blech sorgt eine größere Blattfederung an der Hinterachse für höheren Komfort und besseres Handling. 1972 wird die Baureihe um ein Coupé erweitert: Mit seinem legendären 2T-G Motor avanciert der Corolla Levin zum Liebhaberstück unter Sportwagen-Fans.

 

Dritte Generation (1974-1979):

Noch größeren Herausforderungen sieht sich die dritte Generation des Corolla beim Start 1974 gegenüber. Strenge Abgasgesetze machen die Entwicklung neuer Motor- und Abgassysteme erforderlich; Toyota übernimmt die Vorreiterrolle in der Entwicklung von Katalysatoren – einer Technik, die bis heute genutzt wird. Der Corolla wird also sauberer und effizienter und profitiert von einer weiteren neuen Entwicklung: Im Windkanal erhält das Außendesign aerodynamischen Feinschliff. Innen heben Verbesserungen bei Qualität und Ergonomie den Corolla auf ein neues Niveau.

 

Vierte Generation (1979-1983):

Während sich die japanische Wirtschaft nach einer weiteren Ölkrise auf dem Weg der Besserung befindet, präsentiert sich der vierte Corolla als luxuriöses und zugleich ökonomisches Familienauto mit herausragenden Eigenschaften, die eine Vielzahl unterschiedlicher Kundenbedürfnisse erfüllen. Aerodynamik spielt beim Design eine immer wichtigere Rolle: Der neue Corolla verbringt daher über 400 Stunden im Windkanal. Angesichts eines zunehmend loyalen Kundenstamms vermeidet der Corolla eine radikale Abkehr vom bisherigen Design, zeigt aber scharfe Linien auf dem insgesamt kantigeren Karosseriekörper. Eine neue Vierlenker-Aufhängung mit Schraubenfedern steigert Komfort und Stabilität, ein neuer 1,8-Liter-Diesel erfüllt die gestiegenen Umweltanforderungen.

 

Fünfte Generation (1983-1987):

So innovativ wie möglich, mit technischen Durchbrüchen in allen wichtigen Bereichen: So lautet der Anspruch von Entwicklungs-Chef Fumio Agetsuma an die fünfte Modellgeneration. Es ist der erste Corolla, der mit Computerunterstützung entwickelt wird. Das spart Zeit und Ressourcen in der Motoren- und Designentwicklung. Mit flacher Frontpartie und abgerundeter Keilform ist die neue Generation der erste Corolla mit Frontantrieb. Die sportlichen Coupés fahren weiterhin mit Hinterradantrieb und längs eingebautem 1,5- oder 1,6-Liter-Motor. Bei letzterem handelt es sich um den auch als „Hachi-Roku“ bekannten AE86, den letzten Corolla mit Frontmotor und Hinterradantrieb. Seine zahllosen Renn- und Rallye-Erfolge und seine Drift-Qualitäten machen ihn zu einer umjubelten Ikone der modernen Toyota Historie.

 

Sechste Generation (1987-1991):

Der neue Corolla soll die Kunden nicht nur zufriedenstellen: Er soll sie begeistern. Gemeinsam mit mehr als 100 Teileherstellern werden über 2.000 Verbesserungen in allen Bereichen erarbeitet: von der Reduzierung des Geräuschniveaus bis zur Verwendung weicher Materialien an Armaturentafel und Schaltern. Es ist der qualitativ beste Corolla bisher, und diese Qualität ist überall erkennbar und spürbar.

 

Siebte Generation (1991-1995):

Der 1991 eingeführte siebte Corolla will vor allem mit Charisma und Persönlichkeit auf drei zentralen Feldern überzeugen: stilvolles Design, Fahrleistungen sowie Sicherheit und Zuverlässigkeit. Die Ingenieure konzentrieren sich auf die kleinen, aber wichtigen Details und darauf, viel Platz für die Familie zu schaffen.

 

Achte Generation (1995-2000):

Mitte der 90er Jahre spielen Umweltfragen und wirtschaftliche Belange eine besonders wichtige Rolle – nicht zuletzt auch für die Entwickler des Corolla. Die Wirtschaft in Japan stagniert, als mit der achten Auflage des Corolla ein Auto auf den Markt kommt, das die Menschen sich gewünscht haben: umweltverträglicher, effizienter und günstiger in Anschaffung und Unterhalt. Es ist ein Auto, das die Grenzen zwischen Generationen und Nationalitäten überwindet und zum meistverkauften Auto in Japan aufsteigt. Ein Auto, das seine Kunden mit verringerten Betriebskosten, mehr Sicherheit und Komfort sowie einer höheren Qualität begeistert.

 

Neunte Generation (2000-2006):

Der im Jahr 2000 eingeführte neunte Corolla ist der erste, dessen Design in Europa entwickelt wurde. Und zwar von Grund auf neu: Denn er soll die Bande zur Vergangenheit kappen und die Maßstäbe für das neue Jahrtausend definieren. Dabei setzt er vor allem auf das Thema Erschwinglichkeit – in Verbindung mit einer einfachen Bedienung, hoher Zuverlässigkeit, Komfort und verbesserten Oberflächen.

 

Zehnte Generation (2006-2013):

2006 feiert der Corolla seinen 40. Geburtstag und schlägt mit der zehnten Generation eine neue Designrichtung ein. Entwicklungs-Chef ist Soichiro Okudaira, der dem neuen Modell eine wahrhaft globale Perspektive verordnet. In Sachen dynamischer Performance nimmt der neue Corolla die besten Modelle Europas ins Visier, während er bei Bedienfreundlichkeit und Platzangebot die hohen Ansprüche nordamerikanischer Kunden erfüllen muss. Leitlinie für die Ingenieure ist die Fünf-Minuten-Regel: Das Auto muss den Kunden innerhalb von fünf Minuten von seiner Qualität überzeugen.

 

Elfte Generation (seit 2013):

Zum Marktstart der elften Generation im Jahr 2013 feiert Toyota den neuen Corolla als meistverkauftes Auto der Welt. Inzwischen hat das Unternehmen in den 50 Jahren Corolla-Historie mehr als 44 Millionen Fahrzeuge der Baureihe verkauft. Das neueste Modell überzeugt mit wertigem Design, guter Qualitätsanmutung sowie einer fortschrittlichen Technik- und Sicherheitsausstattung. Mit diesen Eigenschaften steuert die Toyota Ikone einer erfolgreichen Zukunft entgegen.