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KGM Nomad-Sondermodelle: Neue Ausstattungsoffensive mit Preisvorteil

KGM Torres Nomad - Bildnachweis: KGM


Ausstattungsoffensive mit Preisvorteil

Mit drei neuen Sondermodellen will der südkoreanische Hersteller KGM frischen Wind in seine SUV-Modellpalette bringen. Die unter dem Namenszusatz „Nomad“ angebotenen Varianten von Tivoli, Korando und Torres sollen laut Hersteller nicht nur optisch aufwerten, sondern vor allem finanziell attraktiver sein. Bis zu 5.000 Euro Ersparnis gegenüber den bisherigen Einstiegsmodellen verspricht das Unternehmen. Doch was steckt hinter diesem Angebot – und wo liegt der Haken?

KGM Korando Nomad – Bildnachweis: KGM

Neue Modelle, bekannte Plattformen 

Die drei Sondermodelle basieren auf bereits bekannten Baureihen des Herstellers. Der Tivoli markiert das Einstiegssegment und wird oberhalb vom etwas größeren Korando positioniert. Der Torres wiederum steht als Mittelklasse-SUV in der Hierarchie ganz oben. Technisch bleibt alles beim Alten: Angetrieben werden alle drei Modelle vom bekannten 1,5-Liter-Turbobenziner mit 120 kW beziehungsweise 163 PS. Die Kraft wird serienmäßig über ein manuelles Sechsgang-Getriebe übertragen, alternativ steht eine sechsstufige Automatik zur Verfügung. Nur beim Torres ist optional auch Allradantrieb erhältlich.

KGM Tivoli Nomad – Bildnachweis: KGM

Tivoli Nomad: Budget-SUV mit Digitalcockpit 

Mit einem Einstiegspreis von 18.990 Euro (inkl. MwSt.) liegt der Tivoli Nomad deutlich unter dem bisherigen Basismodell – rund 3.900 Euro beträgt der Preisvorteil laut Listenpreis. Dafür erhalten Käufer ein kleines City-SUV, das trotz der kompakten Abmessungen mit moderner Technik punktet. Serienmäßig sind unter anderem eine Sitzheizung vorne, 16-Zoll-Leichtmetallräder, elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel sowie ein automatisch abblendender Innenspiegel an Bord.

Ein Highlight in dieser Preisklasse ist die Kombination aus einem 10,25 Zoll großen digitalen Kombiinstrument und einem 9,2-Zoll-Touchscreen, der neben Navigation auch Apple CarPlay und Android Auto integriert. Zusätzlich projiziert er das Bild der Rückfahrkamera. In dieser Preisregion durchaus bemerkenswert, allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die Bildschirmqualität und das Bedienkonzept im Alltag schlagen.

Korando Nomad: Der Kompromiss zwischen Raum und Budget 

Eine Klasse höher startet der Korando Nomad ab 22.990 Euro. Neben mehr Platz bringt dieses Modell zusätzliche Komfortdetails mit. Eine Lenkradheizung, 17-Zoll-Leichtmetallräder, getönte Heckscheiben sowie die auch im Tivoli verbaute Infotainment- und Instrumenteneinheit zählen zur Serienausstattung. Technisch bleibt auch hier alles beim Altbewährten – die Sicherheits- und Assistenzsysteme entsprechen weitgehend der Grundausstattung, die KGM auch in anderen Modellen anbietet.

Torres Nomad: Groß, stark – und nun auch günstiger 

Der größte der drei Nomad-SUVs ist der Torres. Mit einem Einstiegspreis von 28.990 Euro bleibt er zwar das teuerste Modell, allerdings beträgt die Ersparnis laut Preisliste hier satte 5.000 Euro. Dafür erhält man serienmäßig eine ganze Reihe von Komfortmerkmalen, darunter ein schlüsselloses Zugangssystem, eine Lenkradheizung sowie beheizte Vordersitze mit Kunstlederbezug. Auch optisch legt der Torres zu – etwa mit 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Edelstahl-Einstiegsleisten sowie getönten Scheiben.

Sicherheitsseitig gibt es zusätzlich einen Querverkehrswarner und einen Totwinkelassistenten. Besonders auffällig ist die Infotainment-Landschaft: Gleich zwei 12,3-Zoll-Displays bilden das digitale Cockpit, was in dieser Preisklasse eher selten zu finden ist. Ob die Bedienbarkeit dabei mit teureren Konkurrenten mithalten kann, bleibt abzuwarten.

Serienmäßige Sicherheitsausstattung auf solidem Niveau 

In Sachen aktiver Sicherheit zeigen sich alle drei Nomad-Modelle gut aufgestellt. Neben einem automatischen Notbremssystem inklusive Frontkollisionswarner sind auch ein Spurhalteassistent, eine Müdigkeitserkennung sowie Verkehrszeichenerkennung serienmäßig integriert. Zusätzlich kommt ein System zur Sicherheitsabstandswarnung zum Einsatz. Alle Fahrzeuge verfügen über eine Berganfahrhilfe, was vor allem im Alltag auf Steigungen von Vorteil ist. Insgesamt liegt die Sicherheitsausstattung auf dem Niveau der Konkurrenz im Volumensegment – ohne dabei echte Innovationsakzente zu setzen.

Preis-Leistung in Relation: Rechnen sich die Sondermodelle? 

Die wichtigste Frage bleibt: Sind die Nomad-Modelle mehr als ein reines Marketing-Instrument? Die Antwort fällt differenziert aus. Rein preislich betrachtet, stellen die Fahrzeuge ein attraktives Paket dar – vor allem in Anbetracht der verbauten Technik und Sicherheitsausstattung. Besonders der Tivoli dürfte für preisbewusste Käufer mit urbanem Mobilitätsprofil interessant sein. Der Korando wiederum bietet einen guten Kompromiss aus Raumangebot und Alltagstauglichkeit. Beim Torres profitieren Käufer von einer vergleichsweise umfangreichen Serienausstattung, die in höheren Klassen deutlich mehr kosten würde. Dennoch bleibt anzumerken, dass das Fahrzeug auch in seiner Nomad-Version ein klassisches Fronttriebler-SUV bleibt – der Allradantrieb ist optional und mit einem Aufpreis verbunden.

Fazit: Solider Auftritt mit kalkuliertem Kundenvorteil 

Mit den neuen Nomad-Sondermodellen verfolgt KGM einen klaren Kurs: mehr Ausstattung für weniger Geld. Der Verzicht auf technische Neuerungen wird durch preisliche Vorteile und Komfortdetails kompensiert. Für Käufer, die keine allradgetriebene Offroad-Abenteuer suchen, sondern ein modernes, gut ausgestattetes Fahrzeug für den Alltag, könnten die neuen Varianten eine lohnende Option sein. Letztlich bleibt es aber wie immer eine Frage des persönlichen Anspruchs – und der Bereitschaft, für bestimmte Features auch über das Basispaket hinaus zu investieren.