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Kia Ceed GT-Line 1.0 T-GDI im Fahrbericht – Sparen und Sport

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Kia Ceed GT-Line 1.0 T-GDI im Fahrbericht – Sparen und Sport

Kompaktwagen mit Dreizylinder-Turbobenziner und Direkteinspritzung

Die südkoreanische Marke Kia hat ihren Golf-Gegner Ceed zum Modelljahr 2016 technisch wie optisch aktualisiert. Mit dem Facelift haben die Koreaner gezielt ihren Kompaktwagen optimiert und ihm einige lästige Fehler ausgetrieben. Zusätzlich bieten die Koreaner den Ceed mit einem neuen 100 PS starken 1.0-Liter-Turbobenziner an. Grund genug für uns den aktualisierten Ceed in der Variante als GT-line mit dem neuen Aggregat des 1.0 T-GDI einem ausführlichen Fahrbericht zu unterziehen und zu überprüfen, ob die inneren Werte mit der extrem sportlichen Optik mithalten können.

Extrem sportliche Optik mit Ice-Cube-LED-Leuchten

Der Kia Ceed für das Modelljahr 2016 wurde rundum erneuert. Neben der Sportausführung GT Line standen eine neue Front- und Heckansicht, radarbasierte Assistenzsysteme und ein siebenstufiges Direktschaltgetriebe für die Dieselversion im Fokus. Die optische Auffrischung mit diversen Retouschen kommt hauptsächlich dem Heck zugute, das mit neuen Heckleuchten in modernster LED-Technik und einer neuen Schürze sich deutlich frischer präsentiert als bisher.

Kia Ceed 1.0 GDI GT-Line 2016
Die südkoreanische Marke Kia hat ihren Golf-Gegner Ceed zum Modelljahr 2016 technisch wie optisch aktualisiert. Mit dem Facelift haben die Koreaner gezielt ihren Kompaktwagen optimiert und ihm einige lästige Fehler ausgetrieben.
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Die von uns gefahren betont sportliche Version des GT-Line setzen den Kompaktwagen mit eigenen optischen Akzente gekonnt in Szene. Die neue Sportlichkeit steht dem Ceed gut: Das Heck hat einen Diffusor, zwei verchromte Auspuff-Endrohre und steht serienmäßig auf großen Leichtmetallfegen in 17 Zoll. Auch die Front mit den vier LED-Leuchten im Icecube-Design sind ein echter Hingucker. Im Design orientiert sich die GT Line an den sportlichen Hochleistungsversionen Kia Ceed GT und Pro Ceed GT. Zugleich steht die neue Ausführung bei der Variabilität und den praktischen Qualitäten den bisherigen Modellen der Ceed-Familie in nichts nach. Bisher war das sportliche Kia Karosseriedesign allein dem Kia Ceed GT vorbehalten. Seit Ende 2015 ist die GT Line für alle drei Karosserievarianten erhältlich. Aber auch der Kühlergrill wurde etwas abgewandelt und untermalt somit den sportlichen Charakter. Hinten fallen unter anderem die senkrechten Stilelemente in Klavierlack, die Doppelabgasanlage auf. Die 17″ Leichtmetallfelgen in einem speziellen Design runden die Optik ab. In der neuen Kia GT Line dürfen sich nun auch die übrigen Modelle – der 5-Türer Ceed, der 3-Türer Pro Cee’d und der Ceed Sportswagon  dieser temperamentvollen Formensprache bedienen. Neben den optischen Maßnahmen verbessern auch genelle Einzelmassnahmen des neuen Modelljahres den Eindruck den der Ceed ab dem Modelljahrs 2016 hinterläßt. Damit der korenaische Kompakte ruhiger fährt, verwendet Kia dickere Teppiche, eine neue Motoraufhängungen sowie dickere Scheiben in den vorderen Türen. Zusätzlich haben die Südkoreaner die Dämmung an Motor und ABC-Säulen verbessert. Die Spiegelgehäuse tragen mit einem reduziertem Luftwiderstand ebenfalls zu einer Senkung des Geräuschpegel bei. Auf uns wirkte der Ceed während der Fahrt zwar nicht frei von Abroll- und Windgeräusche – aber immerhin in der Tat deutlich geräuschreduzierter als bisher. Dies trägt so ganz nebenbei auch zur bewußt oder unbewußt wahrgenommenen Qualitätsanmutung bei.

Interieur – alles fühlt sich gut verarbeitet an

Auch das Interieur des Kia Ceed wirkt in der GT-Line Variante nochmal optisch und haptisch deutlich aufgewertet. Die sportlich-eleganten Atmosphäre mit vielen „GT Line“-Logos ist vom Interieur-Design der GT-Modelle inspiriert. Eine feine Materialauswahl sowie solide Verarbeitung nebst seiner sportlich-sachlichen Gestaltung verhelfen hier dem Innenraum zu einem überzeugenden Auftritt. Die neuen Sitzbezüge sind in einer Grau-Weiß-Schwarz-Kombination mit grauen Ziernähten gestaltet. Das beheizbare Lederlenkrad präsentiert sich mit einigen Elementen in Klavierlackoptik. Hochwertig auch die Sportpedalerie aus Leichtmetall. Weitere spezifische Merkmale der GT-Line sind der Startknopf aus Aluminium, die Zentralkonsole im GT-Design, beleuchtete USB- und AUX-Anschlüsse sowie Chrom-Einfassungen der Lüftungsdüsen und der Bedienelemente für die elektrischen Fensterheber. Insgesamt überzeugte uns die Bedienführung wie beim Ceed ohne große Rätsel durch eine hohe Ergonomie und gut ablesbare Instrumente.

Die aktuellste Evolutionsstufe des Kia-Connected Services vermag in Bezug auf Konnektivität durchaus überzeugen. Allerdings läßt sich das Smartphone weiterhin weder mit MirrorLink noch nach den proprietären Standard des CarPlay von Apple oder Android Auto von Google einbinden.

Der Kofferaum ist mit einem Fassungsvermögen von 380 litern klasentypisch. uber die geteilt und eben umlegbare Rückbankläßt sich das Volumen auf bis zu 1.318 Liter erhöhen. Das Leergewicht des 2015 KIA Cee’d 1.0 T-GDI GT-Line ist mit 1402 kg angegeben, das zulässige Gesamtgewicht beträgt 1820 kg, somit ergibt sich eine Zuladung von 541 kg.

Antrieb

Im Antriebsstrang bietet Kia technologische Neuheiten. Dazu gehört vor allem der von uns gefahrene 1,0-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung (T-GDI). Der Motor ist ein von Kia entwickelter Dreizylinder, welcher sich durch einen genügsamen Verbrauch, hohe Leistungsvermögen und ein schnelles Ansprechverhalten auszeichnet. Der 1,0-Liter-Turbobenziner mobilisiert eine Leistung von 120 PS und stellt ein Drehmoment von 172 Nm zur Verfügung. Standardmäßig  ist diese Motorisierung mit dem Kia-Start-Stopp-System und mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert. Das hochmoderne Aggregat ist eine hausinterne Entwicklung des Kia-R&D-Zentrums in Namyang/Süd-Korea. Er verfügt über eine Hochdruck-Direkteinspritzung mit einem neuartigen Kühlsystem und einen in den Motor integrierten Abgaskrümmer. Dies ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise und reduziert die Schadstoff-Emissionen. Das kompakte Kraftpaket ist der erste Motor in einer Reihe von neuen Downsizing-Triebwerken, die Kia in Europa auf den Markt bringen wird.

Neben dem schnellen Ansprechen des Motors gehörte eine hocheffiziente Verbrennung zu den zentralen Entwicklungszielen, die Kia mit seiner nachhaltigen Downsizing-Strategie verfolgt. Der Dreizylinder hinterläßt bei unseren Testfahrten eine durchweg positiven Eindruck. Die 120 PS ziehen den Fünftürer in 11,1 Sekunden auf 100 km/h und ermöglchen eine Höchstgeschwindigkeit bis zu 190 Stundenkilometer. In der Stadt und auf der Landstraße fühlt sich der Motor flott an. Allenfalls auf der autobahn bei hohen Tempi kommt das Aggregat an seine Grenzen und verliert spürbar an Elastizität. Auch die Genügsamkeit mit dem Sprit gehen dem Ceed mit dem Einliter-Dreizylinder bei hohen Tempi schlagartig verloren. Statt des kombinierten Normverbrauch von 4,9 Litern Benzin konsumierte der Benziner auf unserer Testrunde dann auch mal deutlich über 7 Liter pro 100 Kilometer. Unser Testverbrauch über alles mit gleichmäßigem Anteil von Stadt und Landstaße betrug dann 6,4 Liter und ging dann gerade noch in Ordnung.

Um den Verbrauch gering zu halten, stimmt Kia den Motor auf niedrige Touren ab. Wichtiger als die Zahlen aus dem Datenblatt ist natürlich die Fahrpraxis. Unser Eindruck beim Beschleunigen ist positiv. Hier empfiehlt es sich die Gänge nicht allzu hoch auszudrehen, dann dürften die meisten Ceed-Fahrer ist mit dem kleinen Turbomotor gut bedient sein.Beim untertourigen Fahren im entspannten Fahrbetrieb verbirgt das Aggreagt sein vorhandene Turboloch nicht ganz. Unterhalb von 2.500 Touren verhält sich das Temperament der 120 PS deutlich im Zaune. Dies obwohl das maximale Drehmoment von 171 Newtonmetern bereits ab 1.750 U/min anliegt. Mit vielen Schaltvorgänge – wir fuhren den 6-Gang-Handschalter – ließ sich das Manko wieder ausgleichen. Die Gänge lassen sich sehr präzise schalten.

Technische Daten Kia Ceed GT-Line
Hersteller: Kia
Karosserie: Kompaktklasse Hatchback
Motor: Dreizylinder Bezindirekteinpritzer
Getriebe 6-gang manuelles Getriebe
Antrieb Frontantrieb
Hubraum: 998 ccm
Emissionsklasse Euro 6
Leistung: 88 kW / 120 PS bei 6.000 U/Min
Drehmoment: 171 Nm bei 1.500 U/Min
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) in s 11,4 Sekunden
Verbrauch (ECE) 4,9 Liter
CO2-Ausstoß 115 g/km
Kraftstoff: Superbenzin
Leergewicht 1.279 kg
Kofferraum 380-1.318 Liter
Zuladung 515 kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand 4.273/1.796/1.608/2.570 mm
Preisd GT-Line ab 22.390 Euro
Testwagenpreis (Cross Plus): 27.520 Euro

Fahreigenschaften

Die straffe Dämpfung führt zu einem sportlich betonten Fahrverhalten. Trotzdem kommt auch der Komfort nicht zu kurz. Allerdings dürfte die Feder-Dämpfer-Abstimmung auch nicht viel härter ausfallen. Trotz der Straffen GT-Line-Abstimmung agiert das Fahrwerk bei weitem nicht mehr so hölzern auf Unebenheiten wie bisher. Das neue Torque Vectoring verbessert mit gezielten Bremseingriffen an einzelnen Rädern die Agilität des Ceed deutlich. Forcierte Kurvenfahrten beherrscht der Koreaner ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. Der Ceed in der Ausführung GT-Line überzeigt mit einer stabilen Straßenlage und extrem guten Beherrschbarkeit. Einen Teil dazu trägt auch die elektronische Lenkung, die nach wie vor in drei Modi (Normal / Komfort / Sport) betrieben werden kann, sich aber bei weitem nicht mehr so synthetisch anfühlt wie bisher.

Assistenzsysteme

Bei den Assistenzsystemen galt es für die Koreaner einen Rückstand aufzuholen. Viele Assisnten gab es werder für Geld noch gute Worte. Das ändert sich nun. Neben dem neuen und schnelleren Navigationssystem mit Verkehrsdaten in Echtzeit stellen die Koreaner optional auch ein erweitertes Angebot an Assistenzsystemen zur Wahl: Spurführung, Verkehrszeichenerkennung, Querverkehrswarnung und automatisch Einparken – das können die Koreaner jetzt auch. Neu im Programm sind der Spurwechselassistent zur Überwachung des toten Winkel sowie des Querverkehr. Weitergehende Assistenten wie ein fehlen dagen weiterhin. Eine elektronische Abstandsregelung (adaptiver Tempomat) fehlt weiterhin. Auch adaptive Dämpfer sind weiterhin nicht erhältlich.

Preise und Ausstattung

Die sportliche Ausstattungs­stufe GT-Line kostet zwar 6.500 Euro mehr als die Basis-Variante des Ceed, bietet neben des Design-Zutaten (fesche Schürze, dynamischen 17-Zöllern und Dach­spoiler ) dafür aber eine Menge Verwöhn-Extras wie beispieslweise Navi, Sitz- und Lenkrad-Heizung sowie Tem­pomat. Wer sich den neuen von uns gefahrenen Dreizylinder gönnen möchte, muss beim Sportswagon mindestens 23.590 Euro investieren, bekommt dafür aber gleich die schicke GT-Line

.Von und für Europa

Der Kia Ceed wurde in Europa designt und entwickelt und wird auch ausschließlich hier produziert. Der Kia Ceed gehört zu den Bestsellern der Marke. Produziert werden sämtliche Varianten des Kompaktwagen im slowakischen Kia-Werk Zilina. Den Kiaa Ceed zeichnen zeichnen zudem relativ lange Service-Intervalle aus. Und ein weiterer Vorteil der Marke Kia ist die branchenweit einzigartige 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie bis maximal 150.000 Kilometer.

Fazit:  Schon im Stand ein StatementDer Kia Ceed als Alternative im Kompaktsegment ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Er hat sich seinen Platz in der Gunst der Käufer von Kompaktfahrzeugen gegenüber den großen Wettbewerbern wie Volkswagen, Audi, Opel oder Mercedes hart erkämpft. Bereits das aktuelle Design der Kia Ceed Familie ist mehr als ansprechend. Gekrönt wird dieses jetzt noch durch die Einführung der GT-Line. Zusammen mit dem sparsamen Dreizylinder-Motor löst sich der Widerspruch von Sport und Sparen schnell in Wohlgefallen auf. Zwar ist sportliche Attitüde aufgrund der 120 PS streng limitiert. Spass macht der Wagen dennoch und sorgt in der GT-Line auch in optischer Hinsicht für die von vielen Käufern insgeheim gewünschte Differenzierung. Ein Wehrmutstropfen ist der Verbrauch, da sich die erhofften Verbrauchsvorteile des an sich hervorragende Dreizylinder nicht in dem gewünschten Maße einstellten

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Kia Ceed 1.0 GDI GT-Line 2016