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Level 4 bis 2024: Mercedes und BMW gehen langfristige Entwicklungskooperation für automatisiertes Fahren ein

Daimler und BMW starten eine Zusammenarbeit im Bereich des automatisiertes Fahren nach Level 4
Weitreichende Entwicklungskooperation angestrebt – Bildnachweis: BMW / Daimler

Marktreife soll 2024 erreicht sein

Daimler und BMW starten eine Zusammenarbeit im Bereich des automatisiertes Fahren nach Level 4. Zwischen den beiden Herstellern bahnt sich eine weitreichende Zusammenarbeit an, die deutlich über bisherige Kooperationsprojekte wie der Elektroplattform hinausgeht. Vertreter beider Unternehmen haben heute einen Vertrag über eine langfristige, strategische Kooperation auf diesem Gebiet unterzeichnet. Die Stuttgarter und Münchner wollen gemeinsam die nächste Technologiegeneration für Fahrassistenzsysteme und automatisiertes Fahren auf Autobahnen sowie automatisierte Parkfunktionen entwickeln. Darüber hinaus streben die Partner auch Gespräche über eine Ausdehnung des Kooperationsumfangs in der Zukunft auf höhere Automatisierungsgrade für urbane Gegenden und Städte an. Das unterstreicht den langfristig und nachhaltig angelegten Charakter der Kooperation hin zu einer skalierbaren Plattform des automatisierten Fahrens. Die nicht-exklusive Kooperation ist offen für weitere OEM- und Technologie-Partner. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit werden zudem weiteren OEMs zur Lizenzierung angeboten.

Ziel der Zusammenarbeit ist unter anderem eine schnelle Markteinführung der Technologie: Ab dem Jahr 2024 sollen entsprechende Systeme in Pkw für Privatkunden verfügbar sein. Jedes Unternehmen wird die Ergebnisse der Entwicklungskooperation individuell in seine Serienprodukte umsetzen. Im Rahmen der Kooperation werden über 1.200 Fachleute zusammenarbeiten, zum Teil auch in gemischten Teams. Zu den Standorten zählen das Mercedes‑B enz Technology Center (MTC) in Sindelfingen, das Daimler Prüf- und Technologiezentrum in Immendingen und der BMW Group Autonomous Driving Campus in Unterschleißheim bei München. Die Aufgaben sind unter anderem, eine skalierbare Architektur für Fahrassistenzsysteme inklusive Sensoren zu konzipieren, ein gemeinsames Rechenzentrum zur Speicherung, Verwaltung und Weiterverarbeitung von Daten aufzubauen sowie Funktionen und Software zu entwickeln.

Agile Softwarentwicklung

Die BMW Group arbeitet seit dem Jahr 2006 am hochautomatisierten Fahren und hat für die Entwicklung zur Serienreife eine nicht-exklusive Plattform mit Technologie-, Zuliefer- und OEM-Partnern begründet. Seit 2017 ist die Entwicklung am Autonomous Driving Campus in Unterschleißheim gebündelt und die Industrialisierung der Technologie wird gemeinsam mit den Partnern vorangetrieben. Einzigartig ist dabei der von Level 2 bis 4 skalierbare Technologieansatz, der eine hohe Flexibilität und Zukunftsfähigkeit ermöglicht. Die dort eingesetzten agilen Methoden der Softwareentwicklung beschleunigen dabei die Entwicklung der Plattform und setzt Maßstäbe in der Automobilindustrie.