
Zum anstehenden MX-5-Treffen in Augsburg werden am 28. Juni 2025 bis zu 350 Fahrzeuge aus allen vier Modellgenerationen erwartet - Bildnachweis: Mazda
Emotion auf Rädern: Warum der MX‑5 nach 35 Jahren noch bewegt
Ein sonniger Frühsommertag lockte beim großen Mazda MX-5 Treffen in Augsburg am 28. Juni 2025 rund 350 offene Zweisitzer auf das Gelände des Mazda Classic – Automobil Museum Frey. Bereits beim Betreten wurde klar: Dieses Treffen stand ganz im Zeichen der leichten, puristischen Freude am Fahren. Zahlreiche Besitzer und Interessierte flanierten zwischen den Generationen des Kult-Roadsters, tauschten Erfahrungen aus und erlebten die Fahrzeugikone in ihrer ganzen Vielfalt.
Die Veranstaltung, organisiert vom Museum Frey in Kooperation mit dem Tuning-Spezialisten SPS Motorsport und unterstützt durch die MX-5 Freunde Augsburg, richtete sich an Besitzer aller vier Modellgenerationen. Bis zu 350 Fahrzeuge wurden erwartet, was angesichts der lebendigen Fangemeinschaft des MX-5 schnell zur vollen Auslastung führte. Die Tageskasse ermöglichte mit 20 Euro Kurzentschlossenen den Zugang, während Online-Tickets zum ermäßigten Preis von 18 Euro bis zum 22. Juni erhältlich waren. Im Teilnahmebeitrag enthalten waren ein reservierter Parkplatz für das eigene Fahrzeug, ein Willkommenspaket mit Präsenten, die Teilnahme an einem Gewinnspiel mit attraktivem Hauptpreis sowie der Eintritt ins Museum. Ergänzt wurde das Programm durch einen Überschlagsimulator der Dekra Augsburg, der das Thema Fahrzeugsicherheit greifbar machte und das Fahrerlebnis mit einem pädagogischen Aspekt verknüpfte.
Das Mazda Classic – Automobil Museum Frey präsentiert eine der weltweit größten privaten Mazda-Sammlungen und ist im historischen Straßenbahndepot mitten in Augsburg beheimatet. Neben der regulären Ausstellung ergänzte eine eigens zum Treffen konzipierte Sonderschau das Erlebnis. Gezeigt wurden unter anderem der kompakte Elektro-Stadtflitzer Mazda Carol Elektro sowie weitere City-Modelle der Marke. Damit spannte die Ausstellung einen Bogen von der traditionellen Roadster-Philosophie bis zu den zukunftsorientierten Studien urbaner Elektromobilität und zeigte die vielfältigen Ansätze, mit denen Mazda seit Jahrzehnten auf die sich wandelnden Anforderungen der Mobilität reagiert.
Vier Modellgenerationen
Seit seiner Markteinführung im Jahr 1989 hat der Mazda MX-5 vier Modellgenerationen durchlaufen. Die aktuelle vierte Generation ist wahlweise als Roadster mit Stoffverdeck oder als RF mit versenkbarem Stahlklappdach erhältlich. Beide Modelle setzen auf das gleiche technische Herzstück: einen drehfreudigen Skyactiv-G Vierzylinder-Saugbenziner mit 1,5 Litern Hubraum und einer Leistung von 97 kW beziehungsweise 132 PS. Der kombinierte Kraftstoffverbrauch liegt laut Herstellerangabe bei 6,3 Litern pro 100 Kilometer, die CO₂-Emissionen bei 153 g/km, was zur Einstufung in die CO₂-Klasse E führt. Entscheidender für das Fahrerlebnis ist jedoch weniger der Motor allein als vielmehr die fahrdynamische Auslegung des Gesamtfahrzeugs. Mit einem Leergewicht ab etwa 1.050 Kilogramm, einem besonders tiefen Schwerpunkt und einer nahezu idealen Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse liefert der MX-5 ein direktes, authentisches Lenkgefühl. Heckantrieb und manuelles Schaltgetriebe tragen dazu bei, dass das Fahren im MX-5 vor allem eines bleibt: unmittelbar und emotional.
Die aktuelle Preisliste zeigt, dass Mazda seinen Roadster weiterhin bewusst positioniert. Die Einstiegsversion des MX-5 Roadster beginnt bei 29.900 Euro und bietet dabei die wesentlichen Elemente für ein sportlich puristisches Fahrerlebnis. Wer sich für das RF-Modell mit elektrischem Klappdach entscheidet, muss mindestens 32.900 Euro investieren. Die Topvariante Exclusive-Line, unter anderem mit Lederausstattung, Sitzheizung und einem erweiterten Infotainmentsystem, schlägt mit rund 35.500 Euro zu Buche. In dieser Preisspanne liegt der MX-5 deutlich unterhalb vieler vergleichbarer Roadster auf dem Markt und bleibt damit für viele Enthusiasten zugänglich, ohne auf wesentliche Ausstattungsmerkmale verzichten zu müssen.
Der dem Event beigelegte Herstellertext betont insbesondere den Fahrspaß, die perfekte Balance sowie das „einzigartige Handling“ des MX-5. Diese Punkte lassen sich aus neutraler Sicht im Wesentlichen bestätigen. Tatsächlich gilt der MX-5 nicht nur unter Liebhabern als Referenz in puncto leichtfüßiger Fahrdynamik. Der Fokus auf reduziertes Gewicht, ausgewogene Proportionen und ein konsequent sportliches Setup sind Merkmale, die in der heutigen automobilen Breite Seltenheitswert besitzen. Dennoch bleibt nicht unerwähnt, dass die Motorleistung von 132 PS – insbesondere im Vergleich zu leistungsstärkeren oder elektrifizierten Alternativen – eher zurückhaltend ausfällt. Auch in Sachen Emissionen und Verbrauch gibt es aus Sicht der aktuellen CO₂-Bewertungen effizientere Lösungen. Insofern bleibt die Frage, ob und wie Mazda den MX-5 künftig weiterentwickeln wird, um den steigenden regulatorischen Anforderungen sowie den sich wandelnden Erwartungen einer technikaffinen Kundschaft zu begegnen.
Das Treffen in Augsburg war daher mehr als eine bloße Zusammenkunft Gleichgesinnter. Es war eine Bestandsaufnahme dessen, was der MX-5 für viele bedeutet: ein bezahlbares, unmittelbares Fahrerlebnis mit klarer Philosophie. Doch gleichzeitig war es auch ein Blick nach vorn. In einer Zeit, in der viele Marken das Thema Elektromobilität auch in sportlichen Segmenten neu denken, bleibt der MX-5 vorerst ein Vertreter klassischer Fahrfreude. Ob Mazda mittelfristig eine Elektrifizierung ins Auge fasst oder bewusst auf eine Nische setzt, wird die Zukunft zeigen.
Fest steht: Der Mazda MX-5 hat auch nach 35 Jahren nichts von seiner Faszination eingebüßt. Das Treffen in Augsburg zeigte eindrucksvoll, wie lebendig die Gemeinschaft rund um das kompakte Cabrio geblieben ist. Zwischen historischen Modellen, liebevoll restaurierten Einzelstücken und aktuellen Fahrzeugen entstand ein facettenreiches Bild einer Fahrzeuggattung, die abseits des automobilen Mainstreams weiter Bestand hat. Für viele war es nicht nur ein Treffen, sondern eine Erinnerung daran, warum Fahrfreude nicht zwingend mit hoher Leistung oder komplexer Technik einhergehen muss – sondern mit einer gelungenen Mischung aus Leichtigkeit, Präzision und Charakter.
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