
Vom Alltags-SUV zum Wochenend-Camper: Autodachzelt mit Platz für bis zu zwei Personen im Opel-Zubehörshop erhältlich - Bildnachweis: Opel / Stellantis
Ein Zelt für den Frontera: Opel erweitert das SUV zum Mini-Camper
Mit dem neuen Zubehörangebot verwandelt sich der Opel Frontera in ein Fahrzeug für alle, die Freiheit nicht nur im Alltag, sondern auch in der Freizeit erleben möchten. Ein optionales Dachzelt aus dem Opel-Zubehörprogramm soll den SUV zur mobilen Unterkunft machen – auf dem Festivalgelände, beim Wochenendausflug oder für den spontanen Trip ins Grüne. Was dahintersteckt, wie alltagstauglich die Lösung wirklich ist und ob das Zubehör seinem Preis gerecht wird, zeigt eine detaillierte Analyse.

Vom Familienauto zum Freiluftdomizil
Der Opel Frontera ist ein SUV der unteren Mittelklasse, der je nach Ausführung bis zu sieben Personen Platz bietet und sich bewusst an preisbewusste Kunden mit Outdoor-Affinität richtet. Bereits beim Marktstart betont Opel den praktischen Charakter des Fahrzeugs mit einfacher Bedienbarkeit, klarer Linienführung und funktionaler Ausstattung. Nun soll ein Zubehörteil neue Käuferkreise erschließen: das Dachzelt Thule Foothill, das über den Opel-Zubehörshop erhältlich ist.
Die Idee: Mit wenigen Handgriffen wird aus dem Frontera ein Zwei-Personen-Camper – ohne Anhänger, ohne Umbauten am Fahrzeug. Das Zelt soll dabei leicht zu transportieren, schnell aufbaubar und robust gegenüber Witterungseinflüssen sein. Preislich liegt das Thule-Zelt bei 2.446,52 Euro, dazu kommen 298,12 Euro für das passende Trägersystem aus Aluminium. Damit ergibt sich ein Gesamtpreis von rund 2.745 Euro – eine Summe, die weit über dem Preis eines klassischen Bodenzeltes liegt, aber noch deutlich unterhalb jener für vollwertige Dachzeltlösungen mit Hartschale oder Aufstelldach.

Technik, Traglast und Maße: Wie viel Frontera steckt im Camping?
Opel gibt an, dass der Frontera mit entsprechender Dachreling eine Dachlast von bis zu 240 Kilogramm trägt. Das ist insbesondere für stationäre Nutzung relevant, denn während der Fahrt gelten üblicherweise niedrigere Dachlastgrenzen, meist zwischen 75 und 100 Kilogramm. Das Zelt selbst wiegt rund 50 Kilogramm – bleibt also innerhalb der Grenzen. Die Zuladung des Fahrzeugs muss dennoch sorgfältig geprüft werden, insbesondere wenn weiteres Gepäck oder Sportgeräte mit an Bord sind.
Im zusammengefalteten Zustand misst das Zelt nur 61 Zentimeter in der Breite und ragt 24 Zentimeter über die Dachlinie hinaus – damit bleibt Platz für Fahrradträger oder eine Dachbox. Die Liegefläche von 2,13 x 1,19 Metern entspricht einem klassischen Zwei-Personen-Zelt und ist vollständig über eine ausziehbare Aluminiumleiter zugänglich. Aufbau und Abbau sollen laut Hersteller auch alleine möglich sein – in der Praxis dürfte jedoch zumindest beim ersten Mal eine zweite Person hilfreich sein.
Witterungsschutz und Komfort: Wo endet die Abenteuerlust?
Das Zeltgewebe ist wetterfest und atmungsaktiv – eine Kombination, die das Klima im Zelt auch bei hoher Luftfeuchtigkeit erträglicher machen soll. Die Fensterflächen verfügen über Moskitonetze, lassen sich jedoch nicht vollständig abdunkeln – was je nach Einsatzzweck und Umgebung ein Kompromiss sein kann. Eine Innenbeleuchtung fehlt serienmäßig ebenso wie ein Verdunkelungssystem oder zusätzliche Isolierung. Für den Einsatz im Frühling bis Herbst dürfte die Konstruktion dennoch ausreichend Schutz bieten. Bei kälteren Temperaturen oder Dauerregen ist Komforteinbuße einzukalkulieren.
Einordnung im Wettbewerbsumfeld: Kompaktlösung mit System
Dachzelte sind längst mehr als ein Trend unter Vanlife-Enthusiasten – sie sind Teil einer stetig wachsenden Outdoor-Nische. Während Premiumanbieter wie iKamper oder James Baroud Modelle mit Hartschale und hydraulischem Aufbau im Sortiment haben, positioniert sich das Thule Foothill klar als Kompaktlösung für Einsteiger. Ähnliche Modelle in Größe und Ausstattung bewegen sich ebenfalls in Preisregionen zwischen 2.000 und 3.000 Euro – inklusive Trägersystem.
Im Vergleich zu Konkurrenzmodellen wie dem Dometic TRT 140 Air oder dem Yakima SkyRise HD punktet das Thule-Zelt vor allem mit geringem Packmaß. Die Breite von nur 61 Zentimetern im geschlossenen Zustand ist tatsächlich außergewöhnlich niedrig – allerdings auf Kosten der Liegebreite. Für großgewachsene Personen oder längere Aufenthalte ist der Komfort eher begrenzt. Eine Matratze ist zwar integriert, aber dünn – und nicht vergleichbar mit echten Schlafsystemen aus Campingbussen oder Wohnmobilen.
Der Frontera selbst: Preis-Leistungs-Fokus bleibt erhalten
Der Opel Frontera ist mit Verbrenner- und Hybridantrieben erhältlich. Die Einstiegsversion startet aktuell bei rund 24.000 Euro, die elektrifizierten Varianten (Mildhybrid und voll elektrisch) liegen preislich höher, wobei die genaue Preisstruktur zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch variiert. In der Elektroversion verspricht Opel eine Reichweite von über 300 Kilometern nach WLTP – endgültige Homologationswerte standen zuletzt noch aus. Wer den Frontera mit Dachzelt nutzen will, muss auf die optionale Dachreling achten – diese ist nicht in allen Ausstattungen serienmäßig enthalten.
Funktionaler Einstieg in die Welt der Mikroabenteuer
Das neue Zubehörangebot von Opel schafft eine interessante Option für jene, die Campingfreiheit ohne gleiches Budget oder Platzbedarf wie bei Wohnmobilen suchen. Das Thule Foothill Dachzelt ist robust, leicht zu montieren und kompakt genug für den Alltag – bietet aber nur eingeschränkten Komfort auf längeren Touren. Die Kombination aus relativ günstigem SUV und optionalem Zelt für knapp 2.745 Euro kann jedoch durchaus attraktiv sein – insbesondere für junge Familien, urbane Entdecker oder Festivalbesucher.
Letztlich ist der Frontera mit Dachzelt keine Revolution, sondern ein klug geschnürtes Zubehörpaket für den Alltag mit Freizeitfaktor. Wer bereit ist, auf etwas Komfort zu verzichten, erhält ein vollwertiges Dachzelt, das sich durch Flexibilität und platzsparendes Design auszeichnet. Für alle anderen bleibt das Konzept ein interessanter Einstieg – aber kein Ersatz für den vollausgestatteten Camper.
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