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Micromobility expo 2022 setzt in Hannover Signale für eine Mobilitätswende – Leichtfahrzeuge sollten vom Bund stärker gefördert werden

Cake Bike Ösa Flex auf der Mikromobility expo 2022 in Hannover - Bildnachweis: Deutsche Messe AG

 

Mehr Vielfalt und Gerechtigkeit im Straßenverkehr

Die Micromobility expo in Hannover sandte deutliche Signale für eine Mobilitätswende im urbanen Raum. Gerade angesichts der aktuellen klimatischen und wirtschaftlichen Situation müsse ein Umdenken weg von einer Zentrierung auf das Auto hin zu einer ressourcenschonenden, flexiblen und kosteneffizienten Mobilität erfolgen. Im Fokus der Micromobility expo standen daher klimagerechte Lösungen, mehr Vielfalt und Gleichberechtigung im Straßenverkehr, das intelligente Zusammenspiel der Verkehrsarten, neue Infrastruktur-maßnahmen und frische Ideen für Mikromobile und Leichtfahrzeuge.

Mehr als 1 400 Zuschauer*innen verfolgten die Konferenz am Bildschirm und rund 200 Teilnehmer*innen waren live vor Ort in der Technology Academy. „Wir freuen uns über die rege Beteiligung an der Micromobility expo und die intensiven und sehr konstruktiven Gespräche. Die deutlich formulierten Forderungen und die Fülle an vorhandenen Lösungsmöglichkeiten haben klar gezeigt, dass eine Mobilitätswende machbar ist und dass Mikromobile und Leichtfahrzeuge einen wesentlichen Beitrag dazu leisten können,“ betonte Florian Eisenbach, Projektleiter der Micromobility expo bei der Deutschen Messe. 

Die Fachkonferenz am 19. Mai bot in sieben Stunden starke Impulse, inspirierende Ideen und lebhafte Diskussionen rund um Mikromobile, Leichtfahrzeuge, Mobilitätsinfrastrukturen und -dienstleistungen. In einem Punkt waren sich die Sprecherinnen und Sprecher einig: Wer die Mobilitätswende will, muss sie auch zügig umsetzen. Es gibt eine breite Angebotspalette, das passende Know-how ist vorhanden und auch der politische Wille ist da.

Ein weiteres wichtiges Thema der Micromobility expo war die Förderung von Mikromobilen. Markus Emmert, Vorstand des BEM (Bundesverband eMobilität), appellierte an den Bund, sämtliche Leichtfahrzeuge zu fördern. Es könne nicht sein, dass nur über die Förderung von Automobilen gesprochen wird, es brauche eine Förderung von L1e- bis L7e-Fahrzeugen. Laut Emmert verkenne die Politik das große Potenzial der Leichtfahrzeuge, denn „Mobilität gehört zur Grundversorgung. Jeder muss mobil sein können.“

Die Micromobility expo bot nicht nur ein informatives und inspirierendes Konferenzprogramm. Die rund 30 ausstellenden Unternehmen und Institutionen gaben darüber hinaus einen Überblick über die Produkte und Lösungen, welche die Mobilitätswende in der Stadt und auf dem Land sowohl im privaten als auch im betrieblichen Umfeld erst möglich machen. Das Angebot reichte vom elektrischen Lastenflitzer und Mopeds im Retro-Design sowie professionellen Transportfahrrädern über sichere Parksysteme, vernetzte Mobilität und kreative Ladeinfrastrukturen bis zum hybriden E-Bike und wartungsarmen Lastenrädern.

Die nächste Micromobility expo wird an zwei Tagen Ende Mai/Anfang Juni 2023 in Hannover durchgeführt.