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Modellpflege geglückt: SsangYong Tivoli 1.5 Turbo Mj 2020 schon gefahren

Im Test der SsangYong Tivoli 1.5 T-GDI MJ 2020 mit 163 PS, 2WD und Handschalter - Bildnachweis: MOTORMOBILES

Der SsangYong Tivoli mit Facelift 2020 im Kurztest

Mit neuem Benziner ist der Tivoli wie ausgewechselt

Das kompakte Corossover-SUV Tivoli von SsangYong startet aktuell mit einem umfassenden Facelift in das neue Modelljahr. Vier Jahre nach dem Start erhält der kleinste Geländewagen der Südkoreaner nun ein tiefgreifendes Facelift. Dabei wird der Auftritt aufgefrischt, die Ausstattung erweitert und der Antrieb erneuert. Nach der jüngsten Modellpflege erhält das kleine SUV endlich auch einen vernünftigen Benzinmotor. Der Einstiegspreis SsangYong Tivoli 1.5 Turbo ist ein Kampfpreis. Vorne gibt es künftig optional LED-Scheinwerfer (leider nur für die Topversion) und geänderte Tagfahrleuchten, während das Heck neu gestaltete LED-Rückleuchten erhielt. Wir hatten nun im Rheingau Gelegenheit von den Talenten des aufgefrischten Tivoli zu überzeugen. Als direkte Wettbewerber dürften Crossover und Mini-SUVs vom Schlage eines Seat Arona, Dacia Duster, Ford Puma oder andere Kompakt-SUVs anzusehen sein.

SsangYong Tivoli 2020
- Bildnachweis: Redaktion MOTORMOBILES
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Der alte Benziner war mit seinen 128 PS noch der Schwachpunkt. Wenig Leistung, zähe Leistungsentfaltung aufgrund zu wenig Drehmoment trübten den Gesamteindruck des ansonsten hervorragenden Tivoli. Zusammen mit der Design-Aktualisierung bringt die ab sofort erhältliche Modellpflege zum Modelljahr 2020 einen deutlichen Sprung im Innenraum und endlich die längst überfällige Aktualierung beim Antrieb. Der Turbobenziner mit 1,5 Litern Hubraum verspricht den Tivoli zu einem großen Sprung bei den Fahrleistungen. Die Nennleistung in Höhe von 120 kW / 163 PS und einem maximalen Drehmoment von 280 Nm zwischen 1.500 und 4.000 U/min sorgten während unserer Testausfahrt für ein echtes Aha-Erlebnis. Der Tivoli punktet nun mit ordentlich Durchzug in allen Lebenslagen.

Interieur

Abgesehen von der breiten C-Säule herrschen innen gute Sichtverhältnisse. SsangYong gelang in Anbetracht der Länge von 4,22 Meter eine gute Raumökonomie. Hierzu trägt auch der Radtstand von 2,60 Metern bei. Die knapp 400 Liter Laderaum bewegen sich im Üblichen Rahmen für ein Mini-SUV der 4,20-Meter-Klasse. Vorne bietet der Tivoli gute Platzverhältnisse und auch im Fond finden selbst zwei Personen akzeptable Platzverhältnisse vor. Die Einrichtung präsentiert sich geschmackvoll. Haptik, Materialqualität und Verarbeitung gehen absolut in Ordnung . Klavierlackoptiken vermitteln Hochwertigkeit und immerhin die alltäglichen Griffbereiche sind überwiegend mit geschäumtem Kunststoff überzogen und positionieren den Tivoli knapp unterhalb der Neuauflage des Korando. Besonders deutlich geben sich die Modifikationen im Rahmen des Facelift im Cockpit zu erkennen. Regler für die Klimaautomatik mit Metallrand und Display innen, ein bis zu 9,2 Zoll großer Touchscreen sowie in der von uns gefahrenen Topausstattung eine digitale 10,25-Zoll-Instrumententafel mit Navigationsfunktion.

Niedriger Einstiegspreis täuscht

Der gut 4,20 Meter lange SsangYong Tivoli 1.5 Turbo startet ab 15.990 Euro. Dennoch dürften nur wenige Kunden den Tivoli so „nackt“ ordern. Zwar sind viele Assistenten bis hin zur Verkehrszeichenerkennung bereits Bestandteil des Serienumfangs ab Basis. Eine einfache (manuelle)Klimaanlage plus Zentralverriegelung mit Fernbedienung und DAB-Radio erhöhen den Preis um ungefähr 1.000 Euro. Je nach Präferenz rechnet sich dann aber bereits die nächsthöhere Version namens „Amber“ ab 19.990 Euro mit Leichtmetallfelgen in 16-Zoll, Parkpiepser hinten, Rückfahrkamera, höhenverstellbarer Fahrersitz, Klimaanlage und einem Touchscreen in Acht-Zoll-Touchscreen. In der Top-Version bis hin zum Topmodell Sapphire umfasst die Serienausstattung bereits ab Werk ein animiertes Cockpit mit einer 10,25 Zoll großen Anzeige, LED-Scheinwerfer, ein 9,2 Zoll großen Multifunktionsbildschirm für Navigation sowie weiteren Features bis hin zur Automatik. Die Automatik stammt vom japansichen Getriebespezialist Aisin und verfügt über nur über sechs Gangstufen. Das Automatikgetriebe reagiert etwas träge. Erledigt seinen Dienst aber ansonsten unauffällig. Optional lassen sich die Gänge auch manuell beeinflussen.


Antrieb überzeugt

Der 1,5 Liter große Turbomotor schiebt den 1,5 Tonnen schweren Fronttriebler deutlich besser als der bisherige Saugbenziner gut voran. Der neue Antrieb ist gerade im Vergleich zu dem müden 128-PS-Sauger, den er ablöst, ein großer Fortschritt. Die Lenkung ist aufgrund des Drehmoments von 280 Nm nicht frei von Antriebskräfte. Ein Allradantrieb haben die Koreaner ebenfalls zu einem Aufpreis in Höhe von 2.000 Euro ebenfalls im Angebot. Wer sparsamer als die 8,2 Liter Super auf 100 Kilometern unterwegs sein will, kann sich immer noch für den Diesel entscheiden, den sich der Tivoli von seinem größeren Bruder SsangYong Korando ausgeliehen hat. Der gibt sich in der Kombination aus 136 PS starkem 1,6-Liter-Diesel, Automatik und Allradantrieb immerhin mit 6,5 Litern Diesel zufrieden.

Der Turbobenziner legt sein maximales Drehzahlband zwischen 1.500 und 4.500 Touren an. Die Sechsgang-Automatik muss aber nicht unbedingt sein, besonders beim Kickdown agiert sie recht hektisch. SsangYong hebt hervor, dass es erstmals auch die Kombination aus Benziner plus Schaltgetriebe plus Allrad gibt. Ähnlich wie beim größeren Korando ist künftig auch der Tivoli mit Automatik (2.000 Euro) sowie Allrad (auch 2.000 Euro) kombinierbar. Und dies als Benziner wie auch mit Selbstzünder. Solch eine Vielfalt bietet kaum einer seiner direkten Rivalen im Wettbewerbsumfeld.

Technische Daten SsangYong Tivoli 1.5 T-GDI 2020 2WD 6MT
Hersteller:SsangYong
Karosserie:SUV Subkompaktsegment
Motor:Vierzylinder Turbo-Benziner
Getriebe6-gang manuelles Getriebe
AntriebFrontantrieb
Hubraum:1.497 ccm
EmissionsklasseEuro 6d-TEMP
EnergieeffizienklasseD
Leistung:120 kW / 163 PS bei 5.000 U/Min
Drehmoment:280 Nm bei 1.500 – 4.000 U/Min
Höchstgeschwindigkeit:181 km/h
Verbrauch (ECE)6,6 Liter
CO2-Ausstoß 152 g/km
Kraftstoff:Superbenzin
Wendekreis10,6 Meter
Leergewicht 1.300 kg
Kofferraum395-427 Liter
Tankinhalt50 Liter
Zuladung455 kg
Anhängelast gebremst1.000 kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand 4.225/1.810/1.613/2.600 mm
Preise Basisab 15.990 Euro
Testwagenpreis (Onyx) inkl. Extras:24.590 Euro

Fahreigenschaften

Auch bei höheren Tempi bleiben die Windgeräusche erfreulich niedrig. Das Fahrwerk-Setting wirkt recht straff mit etwas steifem Abrollverhalten. Unser Testwagen war mit 18-Zoll-Rädern bereift, die nur wenig zum Komfort beitrugen. Zwei interessante Details am Rande: Der Müdigkeitswarner ist variabel einstellbar, außerdem lässt sich der Einschlagswinkel der Reifen im Cockpit prüfen. Mit nur geringen Spreizung zeichen sich die drei Programme Winter, Normal und Sport, die keinen nennenswerten Einfluss auf Fahrverhalten, Gangwahl oder Lenkung haben. Das Fahrwerk ist für einen kompakten Crossover zumindest mit den optionalen 18-Zoll-Rädern recht straff abgestimmt. Aber dafür dann immerhin alles andere als schwammig.

Fazit: Fünf Jahre Garantie bis 100.000 km sind inklusive

Im Erstkontakt hinterläßt die Modellpflege des Tvoli auf unserer Testrunde im Rheingau einen sehr guten Eindruck. Der hohe Einstieg samt hoher Sitzposition erweisen sich als bequem. Das Interieur überzeugt qualitativ. Der neue leistungsstarke Basis-Turbobenziner ist antriebseitig ein großer Fortschritt und dürfte sich auch im Alltag als ausreichend stark erweisen. Zudem nimmt der Tivoli nun bis zu 1.000 Kilo an den Haken. Der zugegeben nicht ganz praxirelevante Einstandspreis von 15.990 Euro ist zwar konkurrenzlos günstig. Allerdings ist die Aufpreis- und Optionsliste relativ lang geworden. D.h. der Einstandspreis wird dann schnell zur Makulatur. Um ein verstellbares Lenkrad und eine manuelle Klimaanlage kommt ein Autokäufer in der heutigen Zeit kaum umhin.

SsangYong Tivoli 2020