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Nachgeschärft: Cupra Tavascan erhält Extreme Pack und neue Matt-Lackierung

Cupra Tavascan: Neue Matt-Lackierung unterstreicht sportliche Proportionen - Bildnachweis: Cupra

  

Cupra Tavascan erhält neue Ausstattungsoptionen und Lackierungen 

Mit dem Tavascan ist Cupra im Jahr 2024 in ein neues Marktsegment gestartet: ein vollelektrisches SUV-Coupé auf Basis des modularen Elektrobaukastens MEB. Der sportlich positionierte Ableger des Volkswagen-Konzerns zielt mit dem Tavascan auf eine junge, designaffine Käuferschicht – ohne dabei klassische Leistungswerte oder Technikfeatures zu vernachlässigen. Nun wird das Angebot überarbeitet. Cupra ergänzt die Modellpalette des Tavascan um zusätzliche Optionen, darunter ein sogenanntes „Extreme Pack“ sowie eine neue Mattlackierung. Was sich hinter diesen Erweiterungen verbirgt, wie sich das Angebot strukturiert und wie sich der Tavascan im Vergleich zum Wettbewerb schlägt, klärt dieser Bericht.

Neue Optionen für mehr Individualisierung

Mit dem optionalen Extreme Pack führt Cupra ein Ausstattungspaket ein, das sich an sportlich orientierte Kunden richtet. Enthalten sind unter anderem zweifarbige 21-Zoll-Leichtmetallfelgen in einem spezifischen Design sowie 255 mm breite Performance-Reifen an beiden Achsen. Die größeren Räder reduzieren das Fahrzeuggewicht laut Hersteller um zehn Kilogramm und sollen die Fahrdynamik optimieren – insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten.

Im Innenraum bietet das Paket sogenannte CUPBucket-Sitze. Es handelt sich um eine sportlich konturierte Sitzanlage mit integrierten Kopfstützen und Lederbezug, die sowohl beheizt als auch belüftet ist. Damit wird der Spagat zwischen sportlicher Sitzposition und Langstreckenkomfort angestrebt – ein Punkt, der vor allem bei elektrisch angetriebenen Modellen mit hoher Reichweite relevant ist.

Cupra Tavascan: Extreme Pack mit CUPBucket-Sitzen und 21-Zoll-Leichtmetallfelgen – Bildnachweis: Cupra

Neue Lackierung mit Signalwirkung

Neben technischen und komfortorientierten Optionen ergänzt Cupra auch die Farbauswahl: Die neue Lackierung „Century Bronze Matt“ ist die erste matte Farboption für den Tavascan. Matte Lackierungen gelten als pflegeintensiv, unterstreichen jedoch die Skulpturierung der Karosserie besonders deutlich. Im Falle des Tavascan betont sie die markanten Linien und die coupéhaft abfallende Dachpartie des Fahrzeugs. Zusammen mit den großformatigen Rädern ergibt sich eine optische Nähe zu Studien und Konzeptfahrzeugen – was den Reiz für designaffine Kunden steigern dürfte.

Technische Basis bleibt unverändert

An der Antriebstechnik ändert sich mit der Modellpflege nichts. Der Cupra Tavascan ist weiterhin in zwei Leistungsstufen erhältlich. Die Einstiegsversion Tavascan Endurance verfügt über einen Elektromotor an der Hinterachse mit 210 kW (286 PS). Die Allradvariante VZ („Veloz“, spanisch für schnell) bietet eine Systemleistung von 250 kW (340 PS) durch den Einsatz eines zweiten Elektromotors an der Vorderachse. Beide Varianten greifen auf den bekannten 77-kWh-Nettoakku aus dem MEB-Baukasten zurück, der eine praxisgerechte Reichweite ermöglicht.

Laut Herstellerangabe beträgt die Reichweite des Tavascan Endurance bis zu 568 Kilometer gemäß WLTP-Zyklus. Die stärkere VZ-Version kommt auf bis zu 522 Kilometer. Die Ladeleistung liegt bei maximal 135 kW, was ein Nachladen von 10 auf 80 Prozent in rund 30 Minuten ermöglichen soll. Ein aktuelles Update des MEB-Systems auf 175 kW, wie es in anderen Konzernmodellen inzwischen erhältlich ist, bleibt dem Tavascan bislang jedoch verwehrt – eine potenzielle Schwachstelle im Wettbewerbsumfeld.

Cupra Tavascan: Extreme Pack mit CUPBucket-Sitzen und 21-Zoll-Leichtmetallfelgen – Bildnachweis: Cupra

Preise und Ausstattung im Überblick

Cupra positioniert den Tavascan klar als Premiumprodukt innerhalb des MEB-Portfolios. Die Basisversion Endurance beginnt bei 56.210 Euro. Die Allradversion VZ startet ab 61.750 Euro. Beide Varianten sind serienmäßig mit einem 15-Zoll-Touchdisplay, Matrix-LED-Scheinwerfern, Head-up-Display, Navigationssystem, Zweizonen-Klimaautomatik und adaptivem Fahrwerk ausgestattet. Das neu eingeführte Extreme Pack ist aktuell nur für die VZ-Variante erhältlich und kostet nach Herstellerangaben 3.200 Euro Aufpreis.

Die neue Mattlackierung „Century Bronze“ wird als Sonderfarbe geführt und ist voraussichtlich mit einem Aufpreis von rund 2.000 Euro verbunden – analog zu vergleichbaren Optionen in der Cupra-Modellpalette. Kunden können die neuen Optionen ab sofort konfigurieren und bestellen. Erste Auslieferungen der Fahrzeuge mit erweitertem Ausstattungspaket werden im dritten Quartal 2025 erwartet.

Bewertung und Einordnung

Mit dem Extreme Pack und der neuen Mattlackierung ergänzt Cupra die Modellpalette des Tavascan sinnvoll – nicht mit grundlegenden Neuerungen, sondern mit attraktiven Individualisierungsoptionen. Besonders sportlich orientierte Kunden dürften sich durch die CUPBucket-Sitze und die Leichtmetallräder angesprochen fühlen. Auch die Optik gewinnt durch die neue Farbausführung an Ausdruck. Kritisch bleibt jedoch, dass Cupra die technische Basis nicht überarbeitet hat. Während andere MEB-Modelle wie der VW ID7 bereits mit modernerer Batterietechnik und höherer Ladelstg- aufwarten, verharrt der Tavascan auf dem bisherigen Niveau.

Auch beim Preis positioniert sich das Modell ambitioniert. Mit rund 60.000 Euro für die stärkere Version ohne Extras bewegt sich der Tavascan auf Augenhöhe mit etablierten Premium-SUVs wie dem Tesla Model Y Performance oder dem BMW iX1 xDrive30 – bietet dafür jedoch ein extrovertierteres Design und ein spezifischeres Markenimage.

Ob sich die neuen Optionen einem großen Zuspruch erfreuen, hängt entscheidend von der Nachfrage nach individuellen Ausstattungsdetails ab – und von der Fähigkeit der Marke, sich weiter vom Konzernbaukasten abzusetzen.