
VW ID7 Limousine Pro Performance E-Motor 210 kW (77 kWh) - 2024 - Bildnachweis: MOTORMOBILES
Was ist von der neuen Bundesregierung zu erwarten?
Die Elektromobilität in Deutschland steht vor einem möglichen Wendepunkt. Nach dem abrupten Ende der staatlichen Förderung für Elektroautos und Plug-in-Hybride Ende 2023, das zu einem deutlichen Absatzrückgang führte, plant die voraussichtlich neue Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD nun die Einführung neuer Fördermaßnahmen für Elektrofahrzeuge ab 2025.
Interessenten für Elektrofahrzeuge, insbesondere Unternehmen und Selbstständige, sollten die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen, um von den geplanten Fördermaßnahmen optimal profitieren zu können. |
Hintergrund und aktuelle Situation
Die Verkaufszahlen von Elektroautos in Deutschland haben im Januar und Februar 2025 wieder angezogen, nachdem sie nach dem Auslaufen der staatlichen Kaufprämie Ende 2023 zunächst deutlich zurückgegangen waren. Die geplanten neuen Fördermaßnahmen zielen darauf ab, diesen positiven Trend zu verstärken und die Elektromobilität weiter voranzutreiben.
Geplante Fördermaßnahmen
Obwohl die konkreten Details noch nicht finalisiert sind, zeichnen sich bereits einige Eckpunkte der geplanten Förderung ab:
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Kaufanreize: Es soll wieder direkte Kaufanreize für Elektrofahrzeuge geben. Die genaue Höhe und Ausgestaltung sind noch in der Diskussion.
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Steuerliche Vorteile: Anstelle direkter Zuschüsse sind steuerliche Vorteile in Form von Sonderabschreibungen geplant. Unternehmen könnten rückwirkend ab dem 1. Juli 2024 bis zu 20 Prozent der Kosten für Elektrofahrzeuge steuerlich abschreiben.
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Dienstwagen-Besteuerung: Die Obergrenze für die steuerliche Begünstigung von elektrischen Firmenwagen soll von 70.000 Euro auf 95.000 Euro angehoben werden. Dies würde auch höherpreisige Elektrofahrzeuge für Unternehmen attraktiver machen.
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Fokus auf Unternehmen und Selbstständige: Die neuen Fördermaßnahmen konzentrieren sich vor allem auf Unternehmen und Selbstständige. Für Privatpersonen sind derzeit keine direkten Förderungen vorgesehen, jedoch wird über mögliche Anpassungen diskutiert.
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Keine Förderung für Hybride: Die geplanten Maßnahmen sollen sich ausschließlich auf reine Elektrofahrzeuge konzentrieren und nicht für Hybridmodelle gelten.
Zusätzliche Maßnahmen und Vorschläge
Neben den direkten finanziellen Anreizen werden weitere Maßnahmen diskutiert:
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Senkung der Stromsteuer: Die CDU favorisiert eine Senkung der Stromsteuer, um den Betrieb von Elektrofahrzeugen günstiger zu machen.
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Ausbau der Ladeinfrastruktur: Ein verstärkter Ausbau der Ladeinfrastruktur soll die Nutzung von Elektrofahrzeugen im Alltag erleichtern.
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THG-Prämie: Unabhängig von den geplanten staatlichen Maßnahmen können Halter von Elektrofahrzeugen weiterhin von der THG-Prämie profitieren, die jährlich beantragt werden kann. Für 2025 können dabei bis zu 379 Euro erzielt werden.
Diskussionen und Perspektiven
Die geplanten Maßnahmen stoßen in der Automobilindustrie auf positive Resonanz. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) begrüßt die Pläne, weist aber darauf hin, dass es sinnvollere Alternativen zu Barprämien geben könnte, wie etwa eine Reduzierung der Mehrwertsteuer oder Abschreibungsmöglichkeiten bei der Einkommensteuer.
Einige Politiker, wie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, fordern eine Wiedereinführung der Kaufprämie auch für Privatpersonen, insbesondere für Menschen mit kleinerem Einkommen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat ebenfalls ein Konzept vorgelegt, das unter anderem Ladestrom-Guthaben und Social-Leasing-Angebote für Menschen mit niedrigen Einkommen vorsieht.
Fazit und Ausblick
Die geplanten Fördermaßnahmen für Elektrofahrzeuge ab 2025 signalisieren ein erneutes Bekenntnis der deutschen Politik zur Elektromobilität. Während der Fokus zunächst auf Unternehmen und Selbstständige liegt, wird auch über Möglichkeiten zur Förderung von Privatpersonen diskutiert. Die endgültige Ausgestaltung der Maßnahmen bleibt abzuwarten, doch die Richtung ist klar: Deutschland will die Elektromobilität weiter vorantreiben und den Automobilstandort stärken. Bis zur Umsetzung der neuen Massnahmen verunsichern die geplanten Fördermaßnahmen die Akteure im Markt und bremsen die Verkäufe von BEVs.
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