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Neues Allzeithoch bei Gebrauchtwagenpreisen im September

Die Kurve bei den Gebrauchtwagenpreisen kennt seit Jahresbeginn nur eine Richtung: Aufwärts - Bildnachweis: Autoscout24

 

 

AGPI: Durchschnittspreise für Gebrauchtwagen mit knapp 24.000 Euro höher als je zuvor
 

Die Kurve bei den Gebrauchtwagenpreisen kennt seit Jahresbeginn nur eine Richtung: Aufwärts. Auch im September sind die Preise erneut deutlich gestiegen, wie aus dem aktuellen AutoScout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) hervorgeht. So ziehen die Kosten für Gebrauchte im Vergleich zum August um rund 500 Euro an. Vor allem Fahrzeuge der Kompaktklasse und fünf bis zehn Jahre alte Gebrauchte legen preislich zu. Mit Blick auf das Vorjahr wird die Entwicklung noch deutlicher:  23.728 Euro werden im September 2021 durchschnittlich für ein gebrauchtes Fahrzeug fällig – rund 3.500 Euro mehr als im September 2020. Die Preise für Gebrauchtwagen steigen damit auf einen neuen Höchstwert.
 

Vor allem Fahrzeuge der Kompaktklasse und 5 bis 10 Jahre alte Gebrauchte verteuern sich
 

„Auch wenn die Preise für Gebrauchtwagen im Spätsommer regelmäßig ansteigen – allein mit saisonalen Effekten lässt sich die aktuelle Entwicklung nicht erklären“, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. „So wirft der Lockdown vom Frühjahr 2021 noch immer seinen Schatten auf den Gebrauchtwagenmarkt und triggert so Nachholeffekte bei den Verbrauchern. Zudem lähmt der aktuelle Halbleitermangel die Automobilindustrie, was zu einer Verknappung von Neuwagen führt und somit die Nachfrage auch nach Gebrauchten in die Höhe treibt.“ Dass sich die Lage bald entspannen wird, ist laut dem AutoScout24-Experten nicht zu erwarten: „Zwar wird der Peak bei den Gebrauchtwagen-Preisen möglicherweise im Winter erreicht sein, doch ist der Stellenwert individueller Mobilität durch die Corona-Pandemie stark gestiegen. Dass auf den rasanten preislichen Anstieg ein ebensolcher Abstieg folgt, erscheint deshalb eher unwahrscheinlich.

Fahrzeugsegmente: Kompakt- und Mittelklassewagen mit Preisaufschlag
 

Nachdem bereits vergangenen Monat erstmalig die 23.000-Euro-Marke geknackt wurde, nähern sich die Durchschnittspreise für gebrauchte Autos im September der 24.000-Euro-Grenze. Am deutlichsten steigen die Preise für Gebrauchtwagen innerhalb der Fahrzeugsegmente für Kompakt- und Mittelklassewagen. Kompakte legen um 3 Prozent auf durchschnittlich 18.562 Euro zu, Mittelklasseautos verteuern sich um 2,5 Prozent auf 23.804 Euro. Auch Geländewagen und SUVs (Durchschnittspreis: 31.447 Euro) sowie Sportwagen (61.069 Euro) verteuern sich im Vormonatsvergleich um etwa 2 Prozent. Einzig Modelle der Oberklasse verbilligen sich leicht um 0,5 Prozent auf 57.035 Euro – in allen anderen Fahrzeugsegmenten verzeichnet der AGPI einen Preisanstieg.  
 


Alterssegmente: 5 bis 10 Jahre alte Gebrauchte legen deutlich zu

 
Auch beim Blick auf die Preisentwicklung in den Alterssegmenten stehen die Zeichen auf Verteuerung. Vor allem für Autos, die zwischen 5 und 10 Jahre alt sind, müssen Verbraucher im September tiefer in die Tasche greifen: Um 6 Prozent steigen die Preise in dieser mittleren Alterskategorie auf 16.223 Euro.


Angebotsentwicklung: Auf dem Kleinwagenmarkt wird die Luft dünn

  
Wo Preise steigen, da ist das Angebot meist rückläufig – so auch im Gebrauchtwagenmarkt. Am stärksten bricht das Angebot mit Minus 9 Prozent bei Kleinwagen und Fahrzeugen der oberen Mittelklasse ein. Mit einem Minus von 7 Prozent sind zudem weniger SUVs/Geländewagen sowie Ober- und Mittelklasse-Fahrzeuge auf dem Markt zu finden. Lediglich Oldtimer und Sportwagen bilden eine Ausnahme und legen beim Angebot um rund 1 Prozent zu.
 

Antriebsarten: Hybrid- und Elektrofahrzeuge weiterhin teuer 


Die Preise nach Antriebsarten zeichnen die preisliche Gesamtentwicklung nach. Hierbei zeigt sich, dass Hybridfahrzeuge im Schnitt mit der teuersten Antriebstechnik ausgestattet sind: Im September kostet ein entsprechendes Gebrauchtfahrzeug durchschnittlich 36.839 Euro. Mit knappem Abstand folgen gebrauchte Elektroautos, die im September für 35.734 Euro gehandelt werden. Deutlich günstiger sind auch im September Diesel-Fahrzeuge, die sich gleichwohl um 650 Euro auf 25.816 Euro durchschnittlich verteuern. Und wer im September einen Benziner erworben hat, hat durchschnittlich 21.299 Euro dafür ausgegeben. Noch preiswerter sind nur gebrauchte CNG- (16.367 Euro) oder LPG-Fahrzeuge (13.343 Euro).