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Opel Corsa E im Kurztest – Fahrbericht mit dem 90 PS starken 1.0 EcoTec

Der neue Opel Corsa im Kurztest

Opel Corsa E
Der neue Opel Corsa E. 1982 kam der erste Opel Corsa auf die Straßen und definierte das Kleinwagensegment neu. Nun 30 Jahre später – seit November 2014 – rollt nun die fünfte Generation des Corsa zum Händler. Seit Januar 2015 ist er in allen Varianten und Antrieben zu Preisen ab 11.980 Euro für den Dreitürer und 12.730 Euro als Viertürer erhältlich.


Der Kleinwagen im Test

1982 kam der erste Opel Corsa auf die Straßen und definierte das Kleinwagensegment neu. Nun 30 Jahre später – seit November 2014 – rollt nun die fünfte Generation des Corsa zum Händler. Seit Januar 2015 ist er in allen Varianten und Antrieben zu Preisen ab 11.980 Euro für den Dreitürer und 12.730 Euro als Viertürer erhältlich. Opel ist mit dem neuen Karl und Adam sowie dem Corsa im Kleinwagensegment technisch modern und breit aufgesellt. Direkte Wettbewerber des neuen Corsa E dürften der VW Polo und Ford Fiesta sein. Zunehmend sind es aber auch die modernen Importwagen wie der Skoda Fabia, Seat Ibiza, Renault Clio, Peugeot 208 und v.a. Hyundai i20 oder Kia Rio die im gleichen Segment sehr erfolgreich agieren. Opel möchte neben dem neuen Karl und dem Adam auch mit dem neuen Corsa für frischen Wind im Kleinwagensegment des A- und B-Segments sorgen. Neben dem Opel Karl hatten wir nun in der Nähe von Düsseldorf Gelegenheit  uns von den Qualitäten des neuen Corsa zu überzeugen.

 

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Corsa im Adam-Stil

Äußerlich hat sich der Opel Corsa nur geringfügig verändert und basiert noch auf der alten Plattform. Dennoch bringt der Modellwechsel neue Technologien in den gereiften Kleinwagen, die viele Wettbewerber aktuell noch nicht im Programm haben. Die neue Frontpartie ist gelungen und erinnert stark an den Schmollmund des Adam. Die Abmessungen des neuen Corsa sind nahezu identisch mit dem des Vorgänger. Die Plattform ist die gleiche geblieben. Auch wenn die Bodengruppe übernommen wurde, ist der neue Corsa E noch lange kein altes Auto. Der Corsa E präsentiert sich auf 4,02 Metern Länge mit einem Radstand von 2,51 Meter. Entsprechend ähnlich sind deshalb auch die Platzverhältnisse. Wie beim Vorgänger finden Fahrer und Beifahrer vorne gute Platzverhältnisse vor. Hinten sind die Platzverhältnisse zumindest für kleinere Personen auch auf Langstrecken zumutbar. Wer im Fond bessere Platzverhältnisse wünscht, sollte zum Fünftürer greifen. Das Kofferraumvolumen beträgt je nach Sitzkonfiguration zwischen 285 und 1.090 Litern.

Interierur deutlich aufgewertet

Der neue Corsa punktet duechaus mit einem Hauch Luxus und positioniert sein Interieur-Ambiete deutlich höher. Der Corsa E empfängt in den höherwertigen Ausstattungslinien mit reichlich Lack und Leder. Aufwändige Nähte an Leder-Lenkrad, Handbremse oder Schaltknauf. Die Rüsselsheimer haben nicht an Chrom und Klavierlack gespart. Die Instrumente und die uralten Lenkstockhebel haben es irgendwie geschafft sich in die neue Corsa-Generation zu retten.

Überzeugend auch die leichte und intuitiv gestaltete Bedienführung über den großen Touchscreen. Bei der Integration von Smartphone-Funktionen ins Auto orientiert sich der neue Corsa am kleineren Opel Adam. Mit integriertem Infotainmentsystem und Konnektivität via IntelliLink ist das Smartphone perfekt integriert. Mittels einer externen App auf dem Smartphone entfällt ein integriertes Navi. Das mag nicht jedem gefallen. Viele finden diese  Lösung jedoch auch unter den Folgekosten als ideal, da sie sich stetig aktualisieren läßt.

Weniger gut gefallen hat uns die Übersicht nach hinten über die kleinen Schießscharten-Fenster im Fond und der relativ breiten C-Säule. Neue Assistenten bieter der neue Corsa ebenfalls: Vor dem Rückspiegel prangt das „Opel-Eye“, das Verkehrsschilder liest, die Fahrspur überwacht und auf den Abstand zum Vordermann achtet. Sensoren überwachen zudem den Toten Winkel. .

Antrieb – Überraschend hohe Laufkultur beim neuen Dreizylinder
Spurtstark und ausgesprochen drehfreudig

Vom kleinen Bruder Adam über nimmt der Corsa E viele der neuen Antriebe. Wir sind den neuen Dreizylinder-Turbo gefahren. Er ist aktuell noch die Spitzenmotorisierung in der Motorpalette des Corsa E. Der Dreizylinder generiert aus einem Liter Hubraum 90 respektive 115 PS. Das Aggregat dreht munter hoch und läßt den Corsa angenehm gut am Gas hängen. Mit seinem maximalen Drehmoment von 166 Newtonmeter verleiht er dem Corsa durchaus eine gewisse sportliche Attitüde. Es ist aber nicht allein die Kraft, mit der das kleine Triebwerk zu überzeugen weiß. Richtig gut gelungen ist den Rüsselsheimern das Kapitel Laufkultur und Sounddesign. Ein dezentes Dreizylinder-Schnarren beim Anfahren wird in den oberen Drehzahlregionen durch einen kehligen und sonoren Unterton angenehm konzertiert. Dank einer Ausgleichswelle fehlen der modernen Ecotec-Maschine auch die bei Dreizylinder sonst so typischen Vibrationen. Abgerundet wird der gute Eindruck des 115 und 90 PS starken Dreizylinder von einer zeitgemäßen Abstimmung des Sechsgang-Handschalters mit kurzen Wegen und gut gewählter Abstufung.

Auf dem Prüfstand zur Homologierung schaffte der Motor einen kombinierten Verbrauch von 4,9 Litern je hundert Kilometer. Der Testverbrauch varierte zwischen 5,5 und 6,5 Litern. Neben dem Dreizylinder in den beiden Leistungsstufen mit 90 oder 115 PS gibt es noch den 75 PS starken 1,2-Liter Vierzylinder im Basismodell sowie einen 1,4-Liter Vierzylinder mit 90 respektive 100 PS. Besonders genügsam sind die beiden Diesel mit 75 und 95 PS, die bei den homologierten Verbrauchsangaben eine Drei vor dem Komma haben. Und auch bei den Benzinern hat Opel mehr Auswahl zu bieten.

Fahreigenschaften

Im Rahmen des Modellwechsel haben die Hessen das Fahrwerks-Setup komplett überarbeitet. Die Fahrwerkabstimmung hinterläßt einen deutlich optimierteren Eindruck. Dies zeigt das in der Plattform noch eine Menge Potenzial schlummerte. Das Fahrwerk bügelt Unebenheiten gekonnt aus und erweist sich als sehr komfortabel. Wo mittlerweile die meisten Hersteller auch im A-Segment auf verstellbare Dämpfer setzen, muss der Corsa E allerdings noch passen. Bereits beim Corsa-Kauf muss sich der Käufer zwischen einer komfortablen oder einer sportlichen Abstimmung entscheiden. Sehr vorteilig wirkt sich die neue gefühlvolle Servolenkung aus. In der City-Stellung wirkt die Lenkung auf kurzem wege sehr direkt. Bei schneller Fahrt verlangt die präzise Lenkung zwar eine feste Hand – gewährt aber denoch viel Rückmeldung.

Preise und Ausstattung

Der von uns gefahrene Testwagen mit „Innovationspaket“ kostet in der Basisversion bereits 17.435 Euro. Je nach Optionen und Ausstattung läßt sich der Preis schnell in Kleinwagen-ferne Preisregionen oberhalb 20.000-Euro treiben. Für Preissensible dürfte die Ausstattungslinie Edition intressant sein. Sie umfasst serienmäßig neben dem CD-Radio, Bordcomputer, Lederlenkrad, Parksensoren hinten auch noch eine Geschwindigkeitsregelautomatik.

 

Fazit: Der beste Corsa aller Zeiten liefert soliden Kleinwagen-Standard

Der neue Corsa ist zweifelsohne der beste Corsa aller Zeiten. Er ist enorm gereift und tritt deutlich verbessert an. Aber auch die Wettebewerber haben in den letzten monaten deutlich zugelegt und die Messlatte liegt zwischenzeitlich deutlich höher als vor wenigen Jahren. Zwar sind die ehemaligen Platzhirsche VW Polo oder Ford Fiesta schon etwas angegraut. Aber der Hyundai i20 und Skoda Fabia sind komplette Neuentwicklungen.

 

Opel Corsa E
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