
Großflächiges Glasschiebedach: KGM Actyon jetzt mit Panoramadach bestellbar - Bildnachweis: KGM
Mehr Licht, mehr Luft – aber auch mehr Wert?
Der KGM Actyon erhält ein neues Panoramadach. Doch was leistet das Feature in der Praxis – und wie schlägt sich das SUV-Coupé im Wettbewerbsumfeld? Ein stahlblauer Himmel über dem Asphalt, Sonnenstrahlen, die sich sanft durch das Glasdach brechen – ein Gefühl von Weite und Freiheit, das viele Fahrer bei der Fahrzeugwahl heute aktiv suchen. Kein Wunder also, dass Hersteller zunehmend auf großflächige Panoramadächer setzen, um den Komfort und die Wertigkeit ihrer Modelle zu steigern. Auch KGM, vormals SsangYong, schließt sich diesem Trend an und bietet sein SUV-Coupé Actyon ab sofort mit einem elektrisch bedienbaren Glasdach an. Doch was bedeutet das konkret für Alltag, Design und Marktposition?

Design mit Lichtblick
Auf den ersten Blick fügt sich das neue Panoramadach harmonisch in das auffällige Design des knapp 4,75 Meter langen Actyon ein. Das großflächige Glaselement spannt sich über beide Sitzreihen und sorgt für einen großzügig belichteten Innenraum. Der vordere Teil lässt sich elektrisch aufstellen oder vollständig öffnen, um Frischluft ins Fahrzeug zu leiten. Damit erweitert KGM sein Angebot um ein Ausstattungselement, das im Kompakt-SUV-Segment inzwischen fast zum guten Ton gehört – nicht zuletzt bei Marken wie Volkswagen, Kia oder Peugeot.
Interessant ist dabei die Entscheidung, das Glasdach ausschließlich für die gehobene Ausstattungslinie „Lux“ anzubieten – und dort zu einem Aufpreis von 1.200 Euro. Das positioniert es preislich im Mittelfeld vergleichbarer Optionen anderer Hersteller. Während beispielsweise Peugeot für das optionale Dach im 3008 rund 1.300 Euro verlangt, bleibt Dacia mit dem Jogger deutlich günstiger, verzichtet jedoch auf elektrische Bedienung.

Optisch betont das Panoramadach die ohnehin sportlich gestaltete Silhouette des Actyon mit seiner abfallenden Dachlinie, breiter C-Säule und dem schwarz abgesetzten Dach. Details wie 20-Zoll-Leichtmetallräder im Diamantschliff und eine schlank integrierte Dachreling verstärken den dynamischen Gesamteindruck. Damit orientiert sich KGM klar an stilprägenden SUV-Coupés der Mittelklasse – etwa dem Renault Arkana oder dem Cupra Formentor.
Ausstattung mit Ambition
Bereits in der Basisversion zeigt sich der Actyon ungewöhnlich umfangreich ausgestattet. Die Preisliste startet bei 35.790 Euro (brutto), dafür gibt es unter anderem ein Doppeldisplay mit je 12,3 Zoll für Instrumente und Infotainment, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, beheizbare Ledersitze vorne und hinten sowie ein Lederlenkrad. Auch die abgedunkelten Seitenscheiben und elektrisch verstellbare Außenspiegel mit Heizfunktion sind serienmäßig.
Sicherheitstechnisch bringt der Actyon acht Airbags und ein umfassendes Set an Assistenzsystemen mit – darunter Notbrems- und Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung, Fernlichtautomatik und Anhängerstabilisierung. In höheren Ausstattungslinien ergänzt KGM dies um einen Totwinkelwarner, Querverkehrsassistent, 360-Grad-Kamera und einen adaptiven Tempomaten. Damit liegt das SUV zumindest auf Augenhöhe mit etablierten Mitbewerbern wie dem Hyundai Tucson oder Kia Sportage.
Antrieb: Konventionell und solide
Unabhängig von der gewählten Ausstattung setzt KGM auf einen 1,5-Liter-Turbobenziner mit 163 PS (120 kW) und einem maximalen Drehmoment von 280 Nm. Dieser Vierzylinder ist wahlweise mit Front- oder Allradantrieb kombinierbar. Hinzu kommt ein Automatikgetriebe, das für möglichst komfortables Schalten sorgt. Fahrmodi zur Anpassung an verschiedene Fahrbahnbedingungen runden das Technikpaket ab. All das deutet auf ein solides, wenn auch konventionelles Antriebskonzept hin – ohne Elektrifizierung, ohne Hybridtechnik. Verbrauchswerte nennt KGM aktuell nicht, in unabhängigen Messungen pendelt sich der kombinierte Wert erfahrungsgemäß bei rund 7,5 bis 8,0 Litern pro 100 Kilometer ein.
Bewertung und Einordnung
Mit dem optionalen Panoramadach erweitert KGM die Attraktivität des Actyon gezielt um ein Komfortmerkmal, das heute von vielen Kunden geschätzt wird. Die Umsetzung ist solide: elektrisch bedienbar, großflächig, funktional. Dabei bleibt das Dach preislich im Rahmen und bietet mit der elektrischen Lüftungsfunktion einen echten Mehrwert im Alltag.
Kritisch bleibt anzumerken, dass KGM den Actyon trotz des optischen Feinschliffs und moderner Ausstattung in Sachen Antriebstechnologie konservativ positioniert. Während andere Hersteller bereits auf Mildhybride oder Plug-in-Technik setzen, bleibt der Südkoreaner konventionell – was sich langfristig auf die Umweltbilanz und auch auf die steuerliche Einstufung auswirken könnte.
Im Wettbewerbsumfeld bewegt sich der Actyon zwischen volumenorientierten Kompakt-SUVs und designbetonten Crossover-Modellen. Gegenüber Marken wie Renault, Kia oder Mazda punktet KGM mit großzügiger Serienausstattung, solider Verarbeitung und einem markanten Auftritt. Beim Antrieb und Markenimage hingegen besteht – trotz ambitionierter Ausstattung – weiterhin Aufholbedarf.
Helle Aussichten mit Abstrichen
Das neue Panoramadach ist eine sinnvolle Ergänzung des Actyon-Portfolios. Es steigert den Komfort, verbessert die Lichtverhältnisse im Innenraum und unterstreicht das gestalterische Konzept des SUV-Coupés. Wer Wert auf Licht, Luft und Design legt, findet im neuen Actyon ein interessantes Angebot – besonders in Verbindung mit der Lux-Ausstattung.
Trotzdem bleibt KGM bei zentralen Technikfragen konservativ, was den Actyon in einem zunehmend elektrifizierten Marktumfeld unter Druck setzen könnte. Ob das Panorama allein reicht, um neue Kundenschichten zu gewinnen, wird sich zeigen. Einen Versuch ist es allemal wert.
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