
Polestar 2 Long Range Single Motor - MJ 2025 - Bildnachweis: MOTORMOBILES
Jetzt passt (fast) alles: Gelungene Modellpflege mit spürbarem Mehrwert
Wer einen Polestar 2 vor dem Facelift gefahren ist, kennt das Dilemma: formal ansprechend, konstruktiv solide, aber nicht frei von Schwächen – etwa beim Verbrauch, bei der Traktion oder im Bedienkonzept. Doch was sich mit dem Update zum Modelljahr 2025 verändert hat, ist mehr als ein Lifting an der Front und eine neue Farbe im Konfigurator. Die technische und fahrdynamische Weiterentwicklung ist substanziell und betrifft vor allem die Long Range Single Motor-Version. Diese profitiert in einem Maß von der Modellpflege, das sie in eine neue Liga hebt – fahrdynamisch, in puncto Effizienz und vor allem im Alltag. Es ist kein neues Auto, aber es fühlt sich an wie ein deutlich reiferes.

Polestar hat das richtige Gespür für die neuralgischen Punkte seines bisher erfolgreichsten Modells bewiesen. Statt kosmetischer Retuschen wurde an der Hardware gearbeitet: neuer Antrieb, neue Batterie, neue Ladeleistung, neue Abstimmung. Das Resultat ist ein Fahrzeug, das nun wesentlich besser zu seinem Design, zu seinem Anspruch und zu seinem Preis passt – und das bei gleichzeitig höherer Effizienz und mehr Reichweite. Ein Auto, das sich vom einstigen Design-Statement zum stimmigen Gesamtpaket entwickelt hat.

Marktumfeld und Wettbewerber: Neu sortiert
Seit seinem Marktstart 2020 stand der Polestar 2 im Spannungsfeld zwischen Tesla, BMW und Volkswagen. Das Ziel war klar: eine stilistisch eigenständige, fahrerorientierte Elektro-Limousine mit Premiumanspruch zu etablieren. Doch während das Design früh zu überzeugen wusste, blieben die technischen Werte hinter der Konkurrenz zurück. Frontantrieb, hoher Verbrauch, bescheidene Ladeleistung und ein etwas knapper Innenraum machten es der Limousine schwer, sich klar zu positionieren.

Das hat sich geändert. Mit dem Modelljahr 2025 ordnet sich der Polestar 2 neu ein – nicht am unteren Ende des Premiumsegments, sondern mittendrin. Mit jetzt bis zu 659 Kilometern WLTP-Reichweite, bis zu 205 kW Ladeleistung und 299 PS über die Hinterachse spricht er eine neue Zielgruppe an: Vielfahrer mit Sinn für Stil, Menschen, die Alltagstauglichkeit mit progressivem Design verbinden wollen, ohne auf bekannte Marken oder sportliche Gene zu setzen.

Das Tesla Model 3 bleibt der Benchmark in Sachen Digitalisierung und Preis, doch beim Innenraumambiente, beim Design und beim Langstreckenkomfort kann der Polestar 2 nun aufschließen – teils sogar überholen. Der BMW i4 bietet etwas mehr Dynamik und Assistenz, kostet in ähnlicher Ausstattung aber teils deutlich mehr. Der VW ID.7 punktet beim Raumangebot, wirkt aber nüchterner und technokratischer. Mit dem Update ist der Polestar 2 keine Randnotiz mehr, sondern ein aktiver Mitspieler auf Augenhöhe – ein Ergebnis, das ohne die Modellpflege nicht möglich gewesen wäre.

Design: Klar, konsequent, kantig – aber gereift
Optisch blieb Polestar beim bewährten Grundprinzip: Der Polestar 2 verzichtet auf Übertreibungen, setzt stattdessen auf Präzision in der Linienführung, klare Flächen und konsequent zurückhaltende Formensprache. Die Modellpflege beschränkt sich äußerlich auf Details – doch die wenigen Änderungen wirken umso gezielter. Die Frontpartie wurde komplett geschlossen und damit an die aktuelle Markensprache angepasst. Der frühere Kühlergrill wich einer homogenen Fläche, die nicht nur optisch beruhigt, sondern auch aerodynamisch Vorteile bringt. Zusammen mit neuen Felgendesigns – etwa den 19-Zoll-Aero-Rädern oder der 20-Zoll-Grafit-Variante im Pro-Paket – wirkt der Wagen stimmiger, moderner und ein Stück dynamischer.

Zwei neue Farben ergänzen die Palette: „Vapour“ – ein heller Metallicton mit technischer Anmutung – und „Storm“, ein dunkles Aluminiumgrau mit Tiefenwirkung. Beide Töne unterstreichen die Eigenständigkeit des Fahrzeugs und differenzieren es deutlich von der teils verspielten oder betont futuristischen Konkurrenz.

Trotz seiner Proportionen – 4,61 Meter lang, 1,86 Meter breit und nur 1,48 Meter hoch – bleibt der Polestar 2 optisch kompakt und souverän. Die flache Silhouette verweist auf klassische Limousinen-Architektur, wirkt aber durch das kantige Heck und die hohe Gürtellinie ausgesprochen modern. Im Vergleich zum höher bauenden Tesla Model 3 oder den rundlicheren ID-Modellen von Volkswagen wirkt der Polestar 2 entschiedener, ruhiger, fast architektonisch. Dass Polestar dieses Design in den Mittelpunkt stellt und die Technik nun darauf abstimmt, ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis dieser Modellpflege.

Interieur und Infotainment: Aufgeräumt, hochwertig – mit kleinen Altlasten
Betritt man den Innenraum des Polestar 2, zeigt sich sofort, dass der Wagen anders denkt als viele seiner Konkurrenten. Keine experimentellen Bedienkonzepte, kein völliger Verzicht auf physische Bedienelemente, aber auch keine Retro-Romantik. Stattdessen: sachliche Linien, klare Grafik und sorgfältig gewählte Materialien. Genau dieser Ansatz macht den Innenraum zu einem der stärksten Argumente für den Polestar 2 – zumindest in den vorderen Sitzreihen.

Die Cockpitgestaltung ist horizontal gegliedert, mit einem zentralen Touchscreen (11,2 Zoll) und einem klar ablesbaren Fahrerdisplay (12,3 Zoll) hinter dem Lenkrad. Beide basieren auf Googles Android Automotive – dem wohl am tiefsten integrierten System seiner Art im Markt. Google Maps, der Sprachassistent, Spotify, Ladestationsfinder und Verkehrsprognosen sind serienmäßig eingebunden. Die Bedienstruktur ist übersichtlich und flüssig – solange man sich auf die zentralen Funktionen beschränkt.

Allerdings zeigt sich hier auch eine Schwäche: Die Klimasteuerung erfolgt ausschließlich über das Display. Zwar bleibt die Menüleiste dafür stets eingeblendet, doch jede Änderung – ob Lüftungsintensität oder Heizungsregelung – erfordert ein Tippen im Untermenü. Das ist während der Fahrt nicht immer optimal und wirkt umständlicher als bei klassischen Drehreglern.

Die Materialqualität ist insgesamt überzeugend. Das serienmäßige vegane WeaveTech-Material in Charcoal wirkt robust und pflegeleicht, das optional erhältliche Nappaleder von „Bridge of Weir“ bringt taktile Wärme und optische Eleganz. Besonders das feine Nahtbild und die stimmige Farbauswahl unterstreichen den Premium-Anspruch, der in dieser Klasse längst kein Selbstläufer mehr ist. Eine spezielle Note setzt das Pro-Paket mit Sicherheitsgurten in Schwedengold, die den Innenraum subtil akzentuieren.

Weniger gelungen bleibt der Kardantunnel, ein Überbleibsel der CMA-Plattform, auf der auch der Volvo XC40 basiert. Er raubt Raum, wo keiner sein müsste – insbesondere im Fond. Dort wird es für größere Mitreisende eng, vor allem wenn das optionale Glaspanoramadach verbaut ist. Kopffreiheit bis etwa 1,83 Meter ist vorhanden, darüber wird es knapp. Die Beinfreiheit reicht für durchschnittliche Mitteleuropäer, aber nicht für Langstreckenkomfort mit vier Erwachsenen. Wer viel im Fond fährt oder regelmäßig mit Kindersitzen hantiert, sollte sich dieser Einschränkungen bewusst sein.

Antrieb und Batterie: Modellpflege mit Aha-Effekt
Die vielleicht wichtigste Neuerung betrifft den Antriebsstrang. War der Polestar 2 bislang in der Basisvariante mit Frontantrieb unterwegs, wechselt das Facelift-Modell 2025 erstmals auf Heckantrieb – und das mit spürbaren Folgen. Die permanente Synchronmaschine leistet jetzt 220 kW (299 PS) und stellt ein maximales Drehmoment von 490 Nm bereit. Das ist nicht nur mehr als vorher – es ist auch besser nutzbar.

Die Traktion verbessert sich merklich. Wo früher die Vorderräder beim Anfahren zu ringen begannen, geht der Hecktriebler nun kontrolliert und satt voran. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gelingt in 6,2 Sekunden – und fühlt sich dabei entspannter und präziser an als beim Vorgänger. Kein nervöses Zucken, kein ständiges Nachregeln. Stattdessen gleichmäßiger Schub, gut dosierbar, ohne übertriebenen Punch.

Auch die Höchstgeschwindigkeit wurde angehoben – von 160 auf jetzt 205 km/h. Damit bewegt sich der Polestar 2 nun auf dem Niveau der deutschen Konkurrenz. Und das nicht nur auf dem Papier. Denn durch die stabile Achslastverteilung, die ausgeglichene Gewichtsverteilung und die leicht heckbetonte Balance gewinnt der Wagen an Charakter. Das ist kein Sportwagen – aber ein durch und durch fahraktives Elektroauto, das auch bei höheren Tempi souverän bleibt.

Die Batterie hat eine Bruttokapazität von 82 kWh, nutzbar sind davon realistische 79 kWh. Gegenüber dem alten 78-kWh-Akku wurde nicht nur die Chemie verändert, sondern auch das Thermomanagement verbessert. Zusammen mit dem effizienteren Motor sinkt der Verbrauch auf praxisnahe 17,5 bis 20,8 kWh/100 km – je nach Fahrweise, Außentemperatur und Bereifung. Im Optimalfall sind über 659 Kilometer (WLTP) möglich, selbst im Winter bleiben rund 400 Kilometer realistisch. Damit ist der Polestar 2 nun endlich langstreckentauglich – eine zentrale Schwäche früherer Varianten ist damit behoben. Mit genügend Dampf empfiehlt sich der Long Range Single-(Heck)motor mit 220 kW und 80 kWh-Batterie als goldene Mitte.

Lade-Eigenschaften: Schnell genug – mit Einschränkungen
Ein weiteres zentrales Upgrade betrifft die Ladeleistung. Mit bis zu 205 kW DC lädt der Polestar 2 nun schneller als viele direkte Wettbewerber. Die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent beträgt unter optimalen Bedingungen 28 Minuten – das entspricht einer mittleren Ladeleistung von etwa 125 bis 135 kW. Damit lassen sich auf Reisen kurze Pausen sinnvoll nutzen, ohne den Zeitplan zu sprengen.

An AC-Ladepunkten bleibt es bei 11 kW – ausreichend für das tägliche Laden zu Hause oder am Arbeitsplatz. Eine vollständige Vollladung dauert dort etwa 8,5 Stunden. Positiv fällt die Vorkonditionierung des Akkus auf, die automatisch über Google Maps gesteuert wird – ein echter Komfortvorteil gegenüber vielen Mitbewerbern, bei denen diese Funktion manuell aktiviert werden muss.
Technische Daten Polestar 2 Long Range Single Motor Pro-Paket - MJ 2025 | |
---|---|
Hersteller: | Polestar |
Karosserie: | Mittelklasse-Limousine mit 5 Sitzplätzen |
Fahrzeugplattform: | Volvo CMA |
Motor: | Ein Permanentmagnet- Synchronmotor an der/ HA |
Getriebe | 1-Gang Automatik |
Antrieb | Heckantrieb |
System-Leistung: | 220 kW / 299 PS |
Drehmoment: | 490 Nm 0-4.350 U/min |
Höchstgeschwindigkeit: | 205 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) in s | 6,2 Sekunden |
Batterietyp: | Lithium-Ionen 27 Module |
Batteriespannung: | 400 Volt |
Maximale Speicherkapazität | 82 kWh |
Nutzbare Speicherkapazität | 75 kWh |
Normverbrauch in kWh | 14,8 – 15,8 kWh/100 km |
Reichweite: | 659 km (WLTP) |
Schnellladeleistung (max.) | 205 kW DC |
Schnellladedauer DC: | 10-80 % in 28 Min. |
Öffentliches Laden per ChargeApp auf dem Smartphone: | Mit der Polestar Charge App können Sie mit nur einem einzigen Profil und einer einheitlichen Zahlungsmethode an Tesla Supercharger, Ladestationen von Ionity und mehr als 600 weiteren Anbietern laden. |
AC-Ladedauer bei 11 kW (3 Phasen, 16 A): | 0-100 % in 8 Std. |
Leergewicht | 2.081 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht: | 2.600 kg |
Zuladung | 519 kg |
Kofferraumvolumen | 407-1.097 Liter |
Gepäckraumvolumen Front (Frunk) | 41 Liter |
Felge und Reifen: | LM Rad Aero in 20" bereift mit Vorn 245/40R20 - Hinten 245/40R20 |
Wendekreis | 11,5 m |
Länge/Breite/Höhe/Radstand | 4.606/1.985/1.479/2.735 mm |
Anhängelast: | Bis 1.500 kg |
Garantie: | 2 Jahre Fahrzeuggarantie 8 Jahre Batteriegarantie8 Jahre Batteriegarantie 2 Jahre Garantie gegen Durchrostung |
Grundpreis Testwagen (ohne Pro-Paket) | ab mindestens 52.690 Euro |
Grundpreis Testwagen mit Pro- und Klimapaket | ab mindestens 59.990 Euro |
Die Ladekurve zeigt jedoch einen deutlichen Einbruch oberhalb von 75 Prozent SoC. Wer die Ladezeit optimieren will, sollte daher bereits ab diesem Wert die Säule verlassen und die nächste Etappe beginnen. Im Alltag hat sich dieses Verhalten bewährt, auch wenn es ein gewisses Maß an Planung voraussetzt.
Fahreigenschaften: Agilität ohne Attitüde
Schon auf den ersten Kilometern wird deutlich, wie sehr sich das Fahrverhalten mit dem Wechsel auf Heckantrieb verändert hat. Wo frühere Versionen unter Last über die Vorderräder schoben, wirkt der Polestar 2 jetzt deutlich harmonischer, gelassener und gleichzeitig lebendiger. Die Lenkung arbeitet präzise, wenngleich mit leicht synthetischer Rückmeldung. Zwei Modi stehen zur Verfügung – beide funktional, keiner aufregend.

In Kurven liegt der Polestar 2 neutral und stabil. Das Fahrwerk ist straff, aber nicht unkomfortabel. Auf der Autobahn überzeugt der Geradeauslauf, bei Landstraßentempo lassen sich Richtungswechsel leichtfüßig umsetzen. Das ESP greift erst spät, aber effektiv ein – besonders im „Sport“-Modus erlaubt es kleine Gierwinkel, ohne die Kontrolle zu verlieren. Das resultiert in einem spürbar höheren Fahrspaßniveau, das man der nüchternen Karosserieform zunächst gar nicht zutraut.
Im ADAC-Ausweichtest zeigte sich der Polestar 2 als gutmütig und kontrollierbar. Trotz 2,1 Tonnen Leergewicht verhält sich der Wagen souverän – auch bei plötzlichen Lenkimpulsen oder auf unebenem Untergrund. Besonders auf Winterreifen zeigt sich ein leicht übersteuerndes Verhalten bei Lastwechseln – ein typisches Merkmal gut abgestimmter Hecktriebler, das allerdings nie in Nervosität umschlägt.
Einschränkungen gibt es dennoch: Bei langsamer Fahrt und innerstädtischem Tempo ist das Fahrwerk arg straff abgestimmt. Querfugen und kurze Wellen werden zuweilen auch in den Innenraum weitergegeben, was nicht ganz zum ansonsten souveränen Gesamtauftritt passt. Auch die Geräuschdämmung könnte besser sein: Je nach Oberfläche und Bereifung erreicht das Innengeräusch bei 130 km/h über 70 dB(A), was in dieser Klasse allenfalls Mittelmaß ist. Im Alltag stört das weniger als im direkten Vergleich – aber es bleibt ein Hinweis darauf, dass der Polestar 2 ursprünglich nicht auf dem Reißbrett als Elektro-Limousine entstand, sondern als Derivat einer Mischplattform.

Preise und Extras: Kein Schnäppchen, aber fair kalkuliert
Mit einem Einstiegspreis von 52.690 Euro für die Long Range Single Motor-Variante positioniert sich der Polestar 2 oberhalb des Tesla Model 3, aber unterhalb vergleichbar ausgestatteter deutscher Premiumkonkurrenz. Die Serienausstattung fällt umfangreich aus: 19-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, rahmenlose Außenspiegel, ein vollständig integriertes Android-Infotainmentsystem, kabelloses Laden, eine Rückfahrkamera sowie ein adaptives Tempomat-System gehören zum Paket.
Optional lassen sich drei Ausstattungspakete kombinieren: Das Plus-Paket (2.900 Euro) ergänzt unter anderem ein Panorama-Glasdach, die Wärmepumpe, eine elektrische Heckklappe, eine hochwertige Audioanlage und erweiterte Komfortsitze mit ausziehbarer Oberschenkelauflage. Das Pilot-Paket (1.000 Euro) bringt zusätzliche Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent, Notbremsfunktion und eine adaptive Geschwindigkeitsregelung mit. Das Pro-Paket (1.500 Euro) ergänzt 20-Zoll-Leichtmetallfelgen und farblich akzentuierte Gurte. |
Ein Testwagen mit Plus- und Pilot-Paket sowie Metaliclackierung und 20-Zoll-Rädern kommt so auf über 58.000 Euro – ein Preis, der angesichts Ausstattung und Technik vertretbar erscheint, aber die Schmerzgrenze für viele Privatkunden überschreiten dürfte. Im Flottenmarkt oder als Dienstwagen mit Förderberechtigung bleibt der Polestar 2 jedoch interessant – auch dank der achtjährigen Batteriegarantie und einer transparenten Kostenstruktur.

Fazit: Vom Designobjekt zum echten Reiselimousinen-Kandidat
Der Polestar 2 Long Range Single Motor des Modelljahres 2025 ist das Auto, das viele sich schon beim Marktstart 2020 gewünscht hätten. Die Modellpflege hat genau jene Punkte adressiert, die vorher kritisch zu bewerten waren: die Traktion, die Effizienz, die Reichweite, die Ladeleistung und – in der Summe am wichtigsten – die Alltagstauglichkeit.
Diese Überarbeitung ist mehr als eine bloße technische Anpassung. Sie hebt den Polestar 2 in eine andere Klasse. Von einem formal überzeugenden, aber konzeptionell inkonsistenten Fahrzeug wurde er zu einem glaubwürdigen und souveränen Elektroauto, das auf ganzer Linie mit Tesla, BMW und Co. konkurrieren kann.
Nicht alles ist perfekt. Die Fondplatzverhältnisse bleiben eingeschränkt, die Software könnte intuitiver sein, das Fahrwerk komfortabler und die Geräuschdämmung besser. Doch angesichts des gelungenen Gesamtbilds verlieren diese Kritikpunkte an Gewicht. Es sind keine K.O.-Kriterien, sondern Hinweise auf eine DNA, die weiterhin auf der ursprünglich gemischten CMA-Plattform basiert – und nicht von Grund auf als reines Elektrofahrzeug entwickelt wurde.
Gerade deshalb beeindruckt die Wirkung der Modellpflege umso mehr. Sie zeigt, wie konsequente Weiterentwicklung selbst bei bestehenden Konzepten große Fortschritte bewirken kann. Der Polestar 2 Long Range Single Motor ist nach dem Facelift ein ernstzunehmender Kandidat für alle, die ein stilvolles, effizient gereiftes Elektroauto mit klarer Designsprache suchen. Er ist jetzt mehr als ein Hingucker. Er ist ein echter Reisebegleiter mit Charakter – Chapeau!
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