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Porsche 911 Speedster Concept: Offen und seriennah

Zwischen den Höckern setzen zwei schwarz abgesetzte Lamellen aerodynamische Akzente, hinzu kommt ein durchsichtiges Windschott aus Plexiglas mit eingraviertem „70 Jahre Porsche“-Logo – Bildnachweis: Porsche

Weltpremiere der Studie zum Jubiläum „70 Jahre Porsche Sportwagen“

Der 911 Speedster Concept ist die fahrbereite Studie eines besonders offenen Sportwagens mit deutlichen Anleihen an den ersten Porsche 356 Roadster. Das Beste: ie Studie eird vermutlich in Serie gehen. Mit seiner puristischen Auslegung und in historisch korrekter Ausführung spiegelt der 911 Speedster Concept den Markenkern des Stuttgarter Sportwagenherstellers wider. Er stellt das reine Fahrerlebnis in den Vordergrund. Die Antriebs-Technik unter der zweifarbigen Hülle der Konzeptstudie entstammt den aktuellen GT-Modellen. Entwickelt wurde sie im Porsche Motorsportzentrum, wo auch der 911 GT2 RS und zuletzt der GT3 RS entstanden sind. Der 911 Speedster Concept feierte gestern am 08.06.2018 seine Weltpremiere im Rahmen der offiziellen Feier zum Jubiläum „70 Jahre Porsche Sportwagen“ in Zuffenhausen. Die Konzeptstudie gewährt einen Ausblick auf ein mögliches Serienmodell, das 2019 vorgestellt werden könnte. Eine Entscheidung darüber erfolgt in den nächsten Monaten.

 

Porsche 911 Speedster Concept 2018
Unterhalb der Karosserie setzt der 911 Speedster Concept auf moderne Komponenten. Das Fahrwerk entstammt prinzipiell dem 911 GT3, die Kleeblätter der imposanten 21-Zoll-Felgen im Fuchs-Design sind hochglanzpoliert. Erstmals präsentieren sich diese Räder mit einem Zentralverschluss. Die Auspuffanlage mit Titan-Endrohren und den Antriebsstrang inklusive manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe steuern die GT-Entwickler bei. Der Sechszylinder-Boxermotor dieser minimalistischen Konzeptstudie leistet über 500 PS und erreicht Drehzahlen von bis zu 9.000 Umdrehungen pro Minute - Bildnachweis: Porsche
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Mehr als 500 PS

Zu den charakteristischen Details des 911 Speedster Concept gehört der verkürzte Scheibenrahmen mit abgesenktem Windlauf und entsprechend verkleinerten Seitenscheiben. Er verleiht der Sportwagenstudie eine besonders flache Silhouette mit einer sehr niedrigen Fly-Line, die unmittelbar an historische Vorbilder wie den Porsche 356 1500 Speedster erinnert. Hinter den Vordersitzen schließt sich eine spezielle Heckabdeckung aus Kohlefaser an. Sie verkleidet eine Überrollschutz-Struktur und wird geprägt von einer Doppelhutze, wie sie seit dem 911 Speedster von 1988 zur Tradition dieser Sportwagen-Bauart gehört. Zwischen den Höckern setzen zwei schwarz abgesetzte Lamellen aerodynamische Akzente, hinzu kommt ein durchsichtiges Windschott aus Plexiglas mit eingraviertem „70 Jahre Porsche“-Logo.

Ganz dem historischen Original verpflichtet, besitzt auch der 911 Speedster Concept anstelle eines Verdecks ein leichtes Tonneau-Cover. Es schützt den Innenraum des parkenden Fahrzeugs vor Regen und wird mit acht sogenannten Tenax-Knöpfen befestigt. Das Interieur führt den Leichtbau-Gedanken der Speedster-Philosophie fort. Navigations- und Radiosystem entfallen ebenso wie die Klimaanlage. Die Vollschalensitze bestehen aus Karbon. Mit dem hellbraunen Anilin-Leder „Cognac 356“ greift ihr Lederbezug klassische Vorbilder auf.

Die Lackierung in den klassischen Farbtönen GT-Silber und Weiß zitiert die frühen Rennwagen von Porsche – ebenso wie viele in liebevoller Feinarbeit ausgeführte Details, angefangen vom zentralen und mittig in der Fronthaube platzierten Tankverschluss im Stil der 50er Jahre über Außenspiegel in klassischer „Talbot“-Form bis hin zur speziellen Ausführung der Hauptscheinwerfer. Unterhalb der Karosserie setzt der 911 Speedster Concept auf moderne Komponenten. Das Fahrwerk entstammt prinzipiell dem 911 GT3, die Kleeblätter der imposanten 21-Zoll-Felgen im Fuchs-Design sind hochglanzpoliert. Erstmals präsentieren sich diese Räder mit einem Zentralverschluss. Die Auspuffanlage mit Titan-Endrohren und den Antriebsstrang inklusive manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe steuern die GT-Entwickler bei. Der Sechszylinder-Boxermotor dieser minimalistischen Konzeptstudie leistet über 500 PS und erreicht Drehzahlen von bis zu 9.000 Umdrehungen pro Minute.

 

 

Die Geschichte der Speedster-Modelle von Porsche beginnt in den USA

Speedster-Varianten seiner Sportwagenmodelle, die ein offenes Fahrvergnügen mit besonders ausgeprägter Fahrdynamik vereinen, gehören seit 1952 zur Unternehmenshistorie von Porsche. Als Urvater gilt der 356 1500 America Roadster, dessen Aluminiumkarosserie per Hand gefertigt wurde. Er wog 60 Kilogramm weniger als das 356 Coupé und erreichte mit dem 70 PS starken Vierzylinder-Boxermotor eine für die damalige Zeit imposante Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h. Mit Steckscheiben für die Türen, Not-Klappverdeck und leichten Schalensitzen verkörperte der exklusive, für den US-Markt entwickelte und nur 16 Mal gebaute Sportwagen bereits wesentliche Speedster-Merkmale.

Bis 2010 entstanden acht Serien- und Sondermodelle mit dem Beinamen Speedster. Ein Höhepunkt war 1957 mit dem 356 A 1500 GS Carrera GT Speedster erreicht. 1988 folgte der erste 911 Speedster. Den vorläufigen Abschluss bildeten die 356 Exemplare des 911 Speedster der Baureihe 997 aus dem Jahre 2010.

Porsche 911 Speedster Concept 2018