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Premiere in Stockholm: Mercedes EQC soll Tesla Paroli bieten

 

Mercedes gibt Strom

Mit dem neuen EQC startet Mercedes seine Elektro-Offenisve reiner Elektrofahrzeuge. Der EQC ist das erste rein elektrisch betriebene SUV der neuen Elektroauto-Marke EQ von Mercedes  Als Präsentations-Ort hat sich Daimler bewußt für Stockholm entschieden. Bereits Anfang des kommenden Jahres rollen die ersten EQC zu den Händlern. Endlich werden keine Studien mehr gezeigt, sondern käufliche Serienversionen. Für Mercedes dürfte die Weltpremiere des EQC die bedeutsamste Premiere der letzten Jahre gewesen sein. Auch wenn das Geld noch über A bis S-Klasse verdient wird, hängt doch viel von dem Erfolg des EQC ab. Die Optik des EQC orientiert sich an der bekannten Studie „Generation EQ“.  Das EV präsentiert sich mit coupéhafter Dachlinie und positioniert den Stromer als Crossover zwischen SUV und einem SUV-Coupé. Sogar die große „Black-Panel-Fläche“ in der Front und der Lichtleiter zwischen den Scheinwerfern hat es in die Serienversion geschafft. Sie sollen zukünftig stilistisches Erkennungsmerkmal für Fahrzeuge der EQ-Familie sein.

Im Innenraum ist der EQC Vorreiter einer avantgardistischen Elektro-Ästhetik. Ein Beispiel dafür ist der Lamellenkragen der Instrumententafel, der an die Kühlrippen eines Hi-Fi-Verstärkers erinnert. Die Instrumententafel ist als fahrerorientiertes Cockpit konzipiert. Das Mercedes-Benz typische Flügelprofil ist asymmetrisch ausgeführt und wurde im Fahrerbereich „aufgeschnitten“. Dort befindet sich eines der optischen Highlights des Cockpits – eine technisch anmutende, hochglanzlackierte Kassette, in der flach bauende Lüftungsdüsen mit schlüsselförmigen, roségoldfarbenen Lamellen sitzen.

 

EQ wie „Electric Intelligence“ – Der neue Mercedes EQC – Bildnachweis: Daimler

 

Stromverbrauch kombiniert: 22,2 kWh/100 km

Als erstes Mercedes-Modell der neuen Produkt- und Technologiemarke EQ besitzt der EQC ein komplett neu entwickeltes Antriebssystem mit je einem kompakten elektrischen Antriebsstrang (eATS) an Vorder- und Hinterachse. Damit hat das E-SUV die Fahreigenschaften eines Allradantriebs. Zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse sollen für die Fahreigenschaften eines Allradfahrzeuges sorgen. Wie bei Tesla ist die Leistung des Antriebs skalierbar. In der höchsten Ausbaustufe, dem EQC 400, kumulieren die beiden Asynchron-Elektromotoren 300 kW/408 PS und stemmen ein maximales Drehmoment von 765 Newtonmeter auf beide Antriebsachsen. Die vordere E-Maschine ist für den schwachen bis mittleren Lastbereich auf bestmögliche Effizienz optimiert, die hintere bestimmt die Dynamik. Den Null-Hundert-Paradesprint erledigt der EQC in nur 5,1 Sekunden. Die Reichweite nach NEFZ gibt Mercedes mit „über 450 Kilometern“ an. Hierfür wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 180 km/h limitiert. Die Lithium-Ionen-Batterie verfügt über eine Batteriekapazität von 80 kWh (NEFZ). Verbrauch und Reichweite hängen auch bei Elektrofahrzeugen sehr stark von der Fahrweise ab. Der EQC unterstützt seinen Fahrer durch fünf Fahrprogramme mit unterschiedlicher Charakteristik: COMFORT, ECO, MAX RANGE, SPORT und ein individuell anpassbares Programm. Eine wesentliche Rolle bei den sparsameren Fahrprogramm-Varianten spielt das haptische Fahrpedal, das den Fahrer beim ökonomischen Fahren leitet. Darüber hinaus hat der Fahrer die Möglichkeit, die Rekuperationsleistung über Schaltwippen, so genannten Paddles, hinter dem Lenkrad zu beeinflussen.

 

Power satt: Je ein kompakter elektrischer Antriebsstrang (eATS) an Vorder- und Hinterachse mit insgesamt 300 kW Leistung sollen eine adäquate Alternative zu Testla sein – Bildnachweis: Daimler

 

Für einen besseren Geräuschkomfort im EQC sind die eATS über Gummilager zweifach entkoppelt: einerseits die Antriebseinheit gegenüber ihrem Hilfsrahmen, andererseits der Hilfsrahmen gegenüber der Karosserie. Die aufwendige Entkopplung wird durch Isolationsmaßnahmen ergänzt.

Das Laden: Flexibel und schnell

Der EQC verfügt serienmäßig über einen wassergekühlten On-Board-Lader (OBL) mit einer Leistung von 7,4 kW und ist damit für das Wechselstrom- (AC-) Laden zu Hause und an öffentlichen Ladestationen vorbereitet. Bis zu drei Mal schneller als an einer Haushaltssteckdose erfolgt das Laden an einer Mercedes Wallbox. Und noch schneller geht es über Gleichstromladen zum Beispiel via CCS (Combined Charging Systems) in Europa und den USA . Abhängig vom SoC (Status of Charge, deutsch: Ladestand) lädt der EQC an einer entsprechenden Ladestation mit einer maximalen Leistung von bis zu 110 kW. Die Ladezeit beträgt dann etwa 40 Minuten von 10 – 80 Prozent SoC.

Über die Preise schweigt sich Daimler noch aus. Dürften ab bei ungefähr 70.000 Euro starten.

Mercedes EQC - Stockholm 2018