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„Restwertriesen“ in 16 Fahrzeugklassen: Soviel verliert Ihr Neuwagen in vier Jahren an Wert

extrem sportlich und rundentauglich: Porsche Cayman GT4
Porsche Cayman GT4: Fahrzeuge der Marke Porsche zeichnen sich durch einen geringen relativen Wertverlust aus. Die Restwerte von Fahrzeuge der Muttermarke Volkswagen leiden unter den Folgen des Dieselskandal.

 

Die wertstabilsten Autos – Relative Restwertriesen (in Prozent) und absolute Restwertriesen (in Euro)

Focus Online und bähr & fess forecasts küren die „Restwertriesen“ in 16 Fahrzeugklassen. Deutsche Hersteller bleiben spitze, werden in manchen Segmenten aber von Volvo, Dacia, Citroën, Skoda oder SsangYong ausgestochen. Bei VW drücken die Folgen des Diesel-Skandals die Wertentwicklung.

 

  • Die „Restwertriesen 2020“ sind die wertstabilsten Neuwagen, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind.
  • Die deutschen Marken Audi, Mini, Porsche, BMW, Opel, Ford und Mercedes stellen beim Werterhalt in Prozent die wertstabilsten Modelle.
  • Volvo S90/V90, Citroën C-Elysee, Suzuki Vitara oder SsangYong Rexton holen in einigen Segmenten Überraschungssiege.
  • Dacia bleibt bei den SUV und Kompaktwagen ungeschlagen, wenn es um den absoluten Werterhalt geht.
  • Der Diesel-Skandal hat seine Spuren in der deutschen Autolandschaft hinterlassen. Er schlägt sich bei VW-Modellen bereits in den Restwerten nieder.

 

Diesel-Skandal drückt VW-Wertentwicklung

Für die Restwertriesen ermitteln die Restwert-Experten von bähr & fess forecasts für Focus Online bereits seit 2010 anhand langjähriger Erfahrung, Befragungen von Fuhrpark-Managern und umfangreichem Datenmaterial, welchen Preis man für einen Neuwagen in vier Jahren noch erzielen wird. Die jüngste Auswertung betrachtet den Zeitraum von Oktober 2016 bis Oktober 2020.

 

Der Unterschied zwischen relativem und absolutem Wertverlust

 Im Gegensatz zu anderen Restwert-Analysen betrachtet bähr & fess forecasts in jeder Fahrzeugklasse immer zwei Aspekte: Relative Restwertriesen (in Prozent) und absolute Restwertriesen (in Euro). Gewinner nach Prozent sind die Modelle, die binnen vier Jahren prozentual am meisten von ihrem ursprünglichen Wert erhalten haben werden (relativer Restwertriese).

Sieger in Euro (absoluter Restwertriese) sind die Modelle, die nach vier Jahren in Euro gerechnet am wenigsten vom Neupreis aufgezehrt haben werden. Dabei spielt der absolute Kaufpreis eine große Rolle. Deshalb stehen bei den absoluten Siegern oft andere Autos auf dem Treppchen als bei den relativen.

Der durchschnittliche Wertverlust über alle Pkw-Klassen hinweg beträgt bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern im ersten Jahr nach der Neuzulassung 24,2 Prozent. Danach sind es jeweils nur rund fünf bis sechs Prozent pro Jahr.

 

Top-Werte für Mini, Porsche Macan, Audi Q2, Mercedes E-Klasse, Volvo S90

Einige Ergebnisse der Restwertriesen 2020 (Wertverlust von Oktober 2016 bis Oktober 2020):

  • Bei den Kleinstwagen (A-Segment) behauptet der Opel Karl seine Top-Position bei den relativen Restwertriesen und holt zudem den zweiten Rang beim absoluten Werterhalt.
  • Im Kleinwagen- und Kompaktwagen-Segment schlägt in der Prozent-Wertung keiner die Marke Mini (One und Clubman One sind die Sieger). Beim Wertverlust in Euro behauptet der Dacia Sandero 1.2 seine Top-Wertung bei den Kompakten. Überraschungssieger bei den Kleinwagen: Der Citroën C-Elysee 1.2 PureTech 82.
  • Audi (A4 und A5) und Mercedes (E-Klasse) holen den Sieg in der Mittelklasse / Obere Mittelklasse beim Werterhalt in Prozent. Sieger beim Werterhalt in Euro: Skoda Superb 1.4 TSI (Mittelkasse) und Volvo S90 D3 (obere Mittelklasse).
  • Bei den SUV sind der Porsche Macan S Diesel, der Audi Q2 1.6 TDI und der Audi Q7 3.0 TDI gute Investitionen – sie siegen in ihren Segmenten bei der Prozent-Betrachtung. Beim Werterhalt in Euro glänzen dagegen Dacia Duster, Suzuki Vitara und SsangYong

 

Diesel-Skandal drückt VW-Wertentwicklung

„Dass der Golf Sportsvan das einzige platzierte VW-Modell im gesamten Wettbewerbsumfeld ist, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit an den aktuellen Skandalen, in die der Konzern verwickelt ist“, sagt bähr & fess forecasts -Geschäftsführer Dieter Fess.

Der Abgas-Skandal werde zwar in den kommenden vier Jahren noch keine tiefen Spuren bei Diesel-Fahrzeugen insgesamt hinterlassen – langfristig aber durchaus. „Ein Ende ist vorläufig nicht in Sicht, denn man darf davon ausgehen, dass die wahrscheinlichen Manipulationen an den Dreiliter-Motoren des VW-Konzerns weitere Milliardenkosten nach sich ziehen werden. Diese Diskussionen werden den bereits eingeleiteten Niedergang der aktuellen Dieseltechnologie noch beschleunigen“, so Fess.