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Rhino Chefanalyst Raimund Hahn: Google Car wird kein Erfolg

Google startet Public Raod Test für sein autonom fahrendes Fahrzeug

Google Car 2015
Vollautonom: Google Car ohne Lenkrad

 

Deutsche Automobilndustrie wird ihre Technologieführerschaft erfolgreich verteidigen

Die deutsche Automobilindustrie wird ihre weltweit dominante Rolle auch bei der nächsten Generation der selbstfahrenden Autos behalten und sogar ausbauen können. Diese These vertritt Raimund Hahn, Chefanalyst beim globalen Think Tank Diplomatic Council und CEO der Industriegroßhandelsgruppe Rhino Inter Group. Dem selbstfahrenden Google-Mobil sagt er hingegen keinen Erfolg voraus. „Google Car wird den Weg von Google Glasses gehen – ein technisch ambitioniertes Projekt ohne Gefühl für die Wünsche der Konsumenten“, urteilt Raimund Hahn.

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Raimund Hahn, CEO der Industriegroßhandelsgruppe Rhino Inter Group

 

Nach Einschätzung des Chefdenkers im Diplomatic Council unterschätzen viele Technologiefirmen wie Google die Bedeutung des Designs für Verbraucherprodukte. „Google ist mit Internetdiensten groß geworden, bei denen das Produktdesign keine Rolle spielt. Aber bei einem Auto sind das Design der Formen, die Haptik und der Sound Schlüsselkriterien für den Markterfolg. Hinzu kommt die beinahe krankhafte Datensammelwut von Google, die viele Menschen von einem Google Car abschrecken wird, weil sie die datenbasierte Weltordnung von Google nicht teilen“, erläutert Raimund Hahn seine Meinung. Erfolgschancen räumt der Rhino-CEO hingegen Apple und Tesla ein, die zu einem Wiedererstarken der US-amerikanischen Automobilindustrie gegenüber den deutschen Herstellern führen könnten.

Die häufig geäußerte Einschätzung, dass es der deutschen Automobilindustrie an Erfahrung mit der für selbstfahrende Fahrzeuge erfolgskritischen Software mangele, teilt Raimund Hahn nicht. „Bosch ist längst dem Zündkerzenzeitalter entwachsen und heute schon einer der weltweit größten Softwarehersteller“, sagt er. Darüber hinaus entwickelt laut Hahn die israelische Softwarebranche wichtige Schlüsselkomponenten für das autonome Fahren, die künftig in deutschen Fahrzeugen zum Einsatz gelangen werden.

Für die Erfolgsaussichten der deutschen Automobilindustrie spricht nach Einschätzung des Rhino-CEO zudem die Kooperation beim Kartendienst HERE. „Audi, BMW und Daimler haben durch die gemeinsame Übernahme von Hero deutlich gemacht, dass sie zu vorwettbewerblichem Handeln fähig sind, um ihre Position gegenüber Google und anderen US-basierten Automobilvisionen zu stärken“ lobt Raimund Hahn, und sagt voraus: „Wir werden künftig eine immer engere Kooperation der deutschen Automobilhersteller erleben, wenn es um Software, Sicherheit, intelligente Verkehrsinfrastrukturen, autonomes Fahren, Künstliche Intelligenz, Big Data und den verantwortungsvollen Umgang mit personenbezogenen Daten geht.“

 

Sein Fazit: „Die meisten Menschen wollen kein potthässliches Auto, das automatisch über die Straßen zuckelt und dabei ihre persönlichen sowie alle Daten, die der Wagen unterwegs sammelt, an einen einzelnen IT-Konzern in den USA übermittelt, der sie sowieso schon im Internet und auf dem Smartphone ständig überwacht.“