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Zwischen Rückreisewelle und Baustellenstress: Was Autofahrer am Wochenende erwartet
Mit dem nahenden Wochenende vom 25. bis 27. April steht Deutschland erneut vor einem Mobilitätstest auf den Autobahnen. Die Osterferien neigen sich in insgesamt neun Bundesländern dem Ende zu. Zeitgleich starten in den Niederlanden die Maiferien. Trotz dieser Parallelbewegung im Reiseverkehr rechnet der ADAC mit einem insgesamt moderaten Verkehrsaufkommen. Die klassische Staulage wie zu Beginn der Ferien wird voraussichtlich ausbleiben – zumindest weitgehend.
Entspannung mit Unsicherheiten: Die aktuelle Prognose
Die Erwartung eines „überschaubaren Verkehrsaufkommens“, wie es der ADAC formuliert, wirkt auf den ersten Blick beruhigend. Tatsächlich spricht vieles dafür, dass sich das Verkehrsvolumen im Vergleich zum Ferienbeginn abschwächen wird. Ein Großteil der Urlauber dürfte bereits in den vergangenen Tagen die Rückreise angetreten haben. Dennoch gibt es Unsicherheitsfaktoren, etwa die Witterung, spontane Rückreiseentscheidungen oder den verstärkten Kurzurlauberverkehr aus den Niederlanden. In Summe ergibt sich ein differenziertes Bild: Während großflächige Staus eher die Ausnahme bleiben dürften, sind punktuelle Überlastungen wahrscheinlich – vor allem an neuralgischen Knotenpunkten im deutschen Autobahnnetz.
Freitag und Samstag unter Beobachtung
Konkret sieht die Prognose die größten Verkehrsspitzen am Freitagnachmittag sowie am Samstagnachmittag. Berufspendler, Wochenendausflügler und Rückreisende treffen in diesen Zeitfenstern aufeinander. Die typischen Staustrecken decken sich mit den bekannten Trassen durch und um Ballungsräume: A1, A3, A5, A6, A7, A8 und A9 sind ebenso betroffen wie der Kölner und Berliner Ring. Auch in Süddeutschland und im Alpenraum sind die Hauptachsen stark frequentiert. Der Rückreiseverkehr aus Österreich, Italien und der Schweiz dürfte zusätzlich auf die deutschen Strecken übergreifen.
Mehr als 1.000 Baustellen: Engpässe mit Ansage
Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die anhaltend hohe Baustellendichte auf deutschen Autobahnen. Laut ADAC sind derzeit über 1.000 Baustellen aktiv. Das bedeutet vielerorts reduzierte Fahrstreifen, verengte Spuren und Tempolimits – allesamt Bedingungen, die den Verkehrsfluss empfindlich stören können. Gerade bei ohnehin dichter Verkehrslage wirken Baustellen oft wie Brandbeschleuniger für Staus. Besonders anfällig sind dabei Strecken mit hoher Auslastung in Verbindung mit infrastrukturellen Schwachstellen – wie etwa Engstellen auf der A3 zwischen Würzburg und Nürnberg oder die Dauerbaustelle auf der A99 rund um München.
Internationale Reiserouten: Nicht nur Deutschland ist betroffen
Die Verkehrslage bleibt auch über die Grenzen hinaus angespannt. Auf den Transitachsen durch Österreich, Italien und die Schweiz ist mit dichter Rückreisewelle zu rechnen. Insbesondere die West-, Tauern- und Brennerautobahn sowie die Gotthardroute gelten als kritisch. Die Situation verschärft sich zusätzlich an den Grenzübergängen: In Österreich etwa am Walserberg (A8) oder in Kiefersfelden (A93), wo bereits in der Vergangenheit Wartezeiten von über einer Stunde keine Seltenheit waren. Auch an der Grenze zu Polen und Tschechien kann es zu Verzögerungen kommen – etwa in Ludwigsdorf (A4) oder Forst (A15). Die Kontrollen in den Niederlanden sind hingegen bislang kaum verkehrsbehindernd aufgefallen.
Rettungsgasse: Pflicht, keine Empfehlung
Ein besonders wichtiger Hinweis betrifft das Verhalten bei stockendem Verkehr. Autofahrer sind verpflichtet, bereits bei beginnender Staubildung eine Rettungsgasse zu bilden – zwischen der linken und allen übrigen Fahrspuren. Wer sich daran nicht hält oder die Gasse gar zweckentfremdet, riskiert ein Bußgeld von mindestens 200 Euro, zwei Punkte in Flensburg sowie ein Fahrverbot. Trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen ist die Bildung der Rettungsgasse nach wie vor nicht flächendeckend selbstverständlich – eine Tatsache, die im Ernstfall Menschenleben kosten kann.
Fazit: Augen auf, Strecke planen – und Gelassenheit bewahren
Der ADAC erwartet für das Wochenende nach den Osterferien zwar keine dramatische Verkehrslage, dennoch ist eine gute Reisevorbereitung ratsam. Baustellen, punktuelle Staus und Verzögerungen durch Rückreisewellen im In- und Ausland bleiben auch bei moderater Gesamtprognose realistische Szenarien. Wer flexibel in der Zeitgestaltung ist, sollte die klassischen Stoßzeiten meiden und sich vor Fahrtantritt über die aktuelle Verkehrslage informieren – etwa per Navigationssystem mit Echtzeitdaten oder Verkehrsapps. So lässt sich die Fahrt nicht nur entspannter gestalten, sondern auch unnötiger Frust auf der Autobahn vermeiden.
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