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Rüsselsheim wird „Electric City“

Opel-CEO Michael Lohscheller an einer neuen Ladestation – Bildnachweis: Opel / PSA

Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge

Die Stadt Rüsselsheim, Opel und die Hochschule RheinMain planen den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge massiv voranzutreiben. Gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium startet schon in wenigen Monaten die Installation von rund 1.300 Ladepunkten im gesamten Stadtgebiet. Diese werden in allen Stadtteilen und Wohngebieten, auf dem Opel-Gelände, auf dem Campus der Hochschule RheinMain, in Wohnanlagen der gewobau Rüsselsheim, auf Parkplätzen ausgewählter Supermärkte und Einkaufszentren sowie auf dem Gelände des städtischen Klinikums (GPR) aufgestellt werden. Das ehrgeizige Projekt, für das die Partner die offiziellen Förderbescheide mit einer Gesamtsumme von rund 12,8 Millionen Euro erhalten haben, wird in mehreren Stufen bis zum Jahr 2020 realisiert.

Ab 2020: Heimatstadt von Opel mit höchster Ladepunktedichte in der EU

In Rüsselsheim werden künftig pro öffentlich zugänglichem Ladepunkt 72 Einwohner versorgt. Damit entsteht die größte Dichte an Ladestationen – gemessen an der Einwohnerzahl nicht nur in Deutschland sondern sogar in der ganzen Europäischen Union. Hinzu kommen bis zu 400 weitere Ladepunkte, die auf privaten Flächen stehen werden – alleine 350 davon auf dem Opel-Gelände. Zum Vergleich: Die in puncto Ladeinfrastruktur derzeit bundesweit führende Metropole Hamburg mit ihren 1,8 Millionen Einwohnern kommt auf 785 öffentlich zugängliche Ladepunkte (Städteranking des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft). Opel hat für das gemeinsame Projekt Parkplatzflächen bereitgestellt, die mit 600 Ladepunkten ausgestattet werden und nach Beendigung der Bauarbeiten öffentlich zugänglich sein werden. Durch die Beteiligung der Hochschule RheinMain wird die Stadt Rüsselsheim am Main ein deutschlandweit einmaliges City Lab für Elektromobilität. Dabei sollen technische Themen wie Versorgungssicherheit und Netzintegration untersucht, aber auch sozioökonomische Aspekte wie das Mobilitätsverhalten betrachtet werden. Aus den gewonnenen Daten zum Ladeverhalten etwa werden die Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse über künftige Anforderungen an das Stromnetz ableiten sowie individuelle Bedürfnisse der Fahrer von Elektroautos identifizieren. Neben bis zu 20 Ladepunkten installiert die Hochschule RheinMain auch Energiespeicher, die dazu dienen, eingespeiste regenerative Energie besser nutzen zu können und den notwendigen Netzausbau zu minimieren.