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Seat Leon ST Xcellence 2.0 TDI Start&Stop 4Drive – Sportlicher Lademeister mit Allrad

Im Fahrbericht der 150 PS starke Seat Leon ST Xcellence 2.0 TDI 4Drive Start&Stop – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Leon sieht auch als Kombi schick aus

Seat hat seine Modellpalette in den letzten Jahren ordentlich aufgefrischt. Die Formen sind schärfer geworden und neben der bestehenden VW-Technik haben die Katalanen modernste Fahrerassistenzsysteme in ihre Kompaktklasse implementiert. Der Seat Leon ST ist die sportlichere Version des Golf Variant und mit ihm technisch eng verwandt. Und bei aller Sportlichkeit verfügt er noch über alle nützlichen und praktischen Tugenden. Mit einem optisch dezenten Facelift ging der Seat Leon in das Modelljahr 2017. Das erfolgreiche Kompaktklasse-Modell stellt in der neuen Topausstattung viel Komfort und Luxus bereit. Ungefähr ein Drittel der Seat-Leon-Käufer entscheidet sich für den Kombi bzw. den Leon ST. Gerade die Kombivarinate verbindet die sportive Optik der fünftürigen Limousine mit den praktischen Nutzeigenschaften eines Kombi. Wir haben den Seat Leon ST 2.0 TDI mit Allradantrieb 4Drive in der neuen Ausstattungslinie Excellence einem ausführlichen Fahrbericht unterzogen.

 

Seat Leon ST Xcellence 2.0 TDI 4Drive 110 kW
Das erfolgreiche Kompaktklasse-Modell stellt in der neuen Topausstattung viel Komfort und Luxus bereit. Ungefähr ein Drittel der Seat-Leon-Käufer entscheidet sich für den Kombi bzw. den Leon ST. Gerade die Kombivarinate verbindet die sportive Optik der fünftürigen Limousine mit den praktischen Nutzeigenschaften eines Kombi - Bildnachweis: MOTORMOBILES
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Optik

Die Formensprache von Seat zeichnet sich durch Geradlinigkeit aus. Der Seat Leon ST verzichtet auf jegdweder unnötige Rundungen und Weichmacher. Die Linienführung mit ausgeprägten Sicken und Kanten verleihen dem Seat Leon ihre ganz spezielle Optik. Im Rahmen des Facelift erhielt der Leon noch neue Schürzen an Front und Heck. Markant auch die neuen Voll-LED Scheinwerfer die neben ihrer tollen Optik auch hervorragend ausleuchten. Mit der Aktualisierung zum Januar 2017 wurde die Lichttechnik der Scheinwerfer weiter verfeiert. Die charakteristische Tagfahrlicht-Signatur bleibt dabei vollständig erhalten und wechselt lediglich die Farbe – aus hellem Weiß wird kräftiges Orange um andere Verkehrsteilnehmer über den geplanten Richtungswechsel zu informieren. Ebenso die Heckleuchten in Voll-LED.

Interieur

Der Innenraum präsentiert sich geschmackvoll in gedeckten Farben und bietet reichlich Platz für Passagiere und Gepäck. Das Platzangebot ist eines der Stärken des 1,5 Tonnen schweren Seat Leon ST 2.0 TDI 4Drive. Vorne sitzt es sich auf hervorragend auf den gut konturierten Sitzen kommod. Im Testwagen war der Fahrersitze elektrisch verstellbar und mit einer herrlichen Stoff-Lederkombination, dunkelgraue Sitzwangen nebst braunem Alcantara auf der Sitzfläche, bespannt. Auch im Fond finden zumindest zwei Personen ausreichende Platzverhältnisse vor. Das Ladevolumen liegt mit 587 Litern 207 Liter über dem des Fünftürers. Eine angenehm niedrige Ladekante und offene Staufächer rechts und links erleichtern das Beladen des Kofferraum gut zu beladen und zu organisieren. Ein doppelter Ladeboden fiel allerdings dem 4Drive Antrieb zum Opfer, stattdessen verbirgt sich dort das Reserverad nebst Bordwerkzeug. Geringfügig bessere Platzverhältnisse bieten allenfalls Exoten wie der Honda Civic Tourer und die Konzernbrüder VW Golf Variant und Skoda Octavia Combi. Durch Umklappen läßt sich das Ladevolumen beim Leon ST auf 1.470 Liter vergrößern. Die Rücksitzlehnen lassen sich einfach vom Gepäckraum aus umklappen. Es entsteht eine nahezu ebene Ladefläche.

Auf dem Fahrerarbeitsplatz im Seat findet man sich schnell und intuitiv zurecht. Erwähnenswert ist außerdem, dass der Leon seit dem Facelift noch leiser ist als vorher. Im Fahrzeuginneren kann die Stärke der Ambiente-Licht-LEDs am neu entwickelten 8-Zoll-Bildschirm beliebig eingestellt werden, der viele der beim aktuellen Modell noch vorhandenen Knöpfe und Tasten überflüssig macht.Im Innenraum widmete sich die Modellpflege in erster Linie dem Thema Konnektivität und Infotainment. Ein leistungsfähigeres Infotainment-System mit 8-Zoll-Touchscreen wird dabei mit einer drahtlos ladenden Connectivity-Box kombiniert, die im Seat Leon Facelift (2017) das kabellose Aufladen von Smartphones mit integrierter Qi-Ladetechnik erlaubt. Mit Hilfe der vielseitigen „Full Link“-Smartphone-Einbindung (MirrorLink, Android Auto & Apple CarPlay) lassen sich moderne Smartphone und deren Inhalte (Android ab Version 5.0) perfekt einbinden. Das große Infotainment-Display stellt hier ein großen Komfort-und Sicherheitsgewinn da. Beide Extras lassen sich jedoch nur gegen Aufpreis und auch erst ab der „Style“-Linie ordern.

 

Technische Daten Seat Leon ST Xcellence 2.0 TDI 110 kW Start&Stop 4Drive
Hersteller:Seat
Karosserie:Kombi
Motor:2.0 TDI 4-Zyl.- Turbodiesel
Getriebe6-Gang Handschalter
AntriebAllradantrieb "4drive"
Hubraum:1.968 ccm
EmissionsklasseEuro 6
Leistung:110 kW (150 PS) bei 3.500 bis 4.000 Umdrehungen pro Minute
Drehmoment:340 Nm bei 1.750 bis 3.000 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit:211 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) in s8,7 Sekunden
Kombinierter Normverbrauch (ECE) 4,8 Liter /100 km
CO2-Ausstoß 123 g/km
EffizienzklasseB
Kraftstoff:Diesel
Tankinhalt55 Liter
Leergewicht 1.474 kg
Kofferraum 587 bis 1.470 Liter
Zuladung611kg
Anhängelast gebremst1.600 kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand 4.449/1.816/1.439/2.636 mm
Basispreis Testwagenab 30.460 Euro
Testwagenpreis38.050 Euro

 

Antrieb

Als Antrieb stehen dem Leon ST bewährte TDI- und TSI-Aggregate aus dem Konzernregal zur Wahl. Bei den Selbstzündern markiert der kleine 1,6-Liter-TDI mit 81 kW/110 PS, der über Start-Stopp verfügt, die Basis. Der kleine Basis-Diesel steht auch nur den beiden Ausstattungslinien Reference und Style zu Verfügung. Wir sind den nächstgrößeren 2.0 TDI in der Leistungsstufe mit 110 kW/150 PS gefahren der sich mit einem Normverbrauch von 4,8 Litern – entsprechend einer CO2-Emission von 123 g je gefahrenem Kilometer – begnügen soll. Im Alltag betrug unserer Testverbrauch 6,5 Liter und übertieg damit den Normwert zumindest nur moderat. In Anbetracht von Allrad und 1,5 Tonnen ein immer noch respektabler Wert
Der 150 PS-Diesel beschleunigt den immerhin rund 1,5 Tonnen schweren Kombi auf maximal 211 km/h. Zwischen Null und 100 km/h vergehen gerade mal 8,7 Sekunden. Der Motor ist über ein manuelles Sechsgang-Getriebe gekoppelt und überträgt die Kraft auf alle vier Räder. Sein Drehmoment von 340 Nm liegt zwischen 1.750 und 3.000 Touren an. Gut gefallen hat uns die kernige Akustik des Euro-6-Aggregat, der über stets genügend Leistungsreserven verfügt.

 

Geringfügig bessere Platzverhältnisse bieten allenfalls Exoten wie der Honda Civic Tourer und die Konzernbrüder VW Golf Variant und Skoda Octavia Combi. Durch Umklappen läßt sich das Ladevolumen beim Leon ST auf 1.470 Liter vergrößern. Die Rücksitzlehnen lassen sich einfach vom Gepäckraum aus umklappen. Es entsteht eine nahezu ebene Ladefläche – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

 

Fahreigenschaften

Der Leon ST 4Drive bietet mit seinem intelligentem Allradsystem spürbar mehr Traktion. Auch in der Stadt bei Schneeeglätte aber auch bereits auf nasser Fahrbahn und Kopfsteinpflaster macht sich der Allradantrieb sehr positiv bemerkbar. Der Leon ST fährt spurtreu wie auf Schienen. Keines der Räder dreht durch oder hat Schlupf um den Kombi aus der Bahn zu bringen. Sollte im Gegensatz zu den Reifen der Fahrer die Haftung verlieren und beherzt aufs Gaspedal drücken, schickt der 4×4-Antrieb binnen Bruchteilen von Sekunden bei maximaler Traktion die gesamte Kraft von 340 Newtonmeter auf den Untergrund. In einigen Fahrsituationen hätten beim beherzten Tritt auf das Gaspedal die Pneus eines reinen Frontrieblers die Traktion verloren, um dann hektisch auf der Straße rubbelnd durchzudrehen.

Den Allradantrieb läßt sich Seat mit einem Aufpreis von 2.000 Euro vergüten. Ein Nachteil sei hier nicht verschwiegen: Gegenüber dem Fronttriebler bringt das 4drive-Allradsystem 120 zusätzliche Kilos auf die Waage. Außerdem sollte der Mehrverbrauch eines Allradantriebs von ungefähr 0,3 Litern bedacht werden. Zudem verschlechtert sich der Sprintwert auf trockener Fahrbahn um 0,1 Sekunde auf 8,7 Sekunden. Dies sind aber verschmerzbare Nachteile, die sich im Gegensatz zu den Traktionsvorteilen, in der Praxis kaum bemerkbar machen sollten. Seat koppelt sein 4Drive-Allradsystem bisher ausschließlich an das manuelle 6-Gang-Getriebe. Eine Kombination mit dem DSG ist aktuell nicht erhältlich.

Das serienmäßige ESP wacht mit und ohne Allrad über den Leon ST und greift rechtzeitig ein. Im direkten Vergleich zum Frintriebler lässt sich der Leon ST mit 4Drive allerdings deutlich besser im Grenzbereich beherrschen. In schnell gefahrenen Kurven untersteuert der leon mit seiner elektronischen Differentialsperre deutlich geringer. Sportlich orientierten Fahrer sei hiermit die Allradversion 4Drive empfohlen.

Gut gefallen hat uns das Fahrwerkssetting. Das DCC-Fahrwerk lässt sich über das Multimediasystem den individuellen Vorlieben anpassen. Neben den voreingestellten Fahrprofilen besteht die Möglichkeit, ein persönliches Setup abzuspeichern. Neben der Fahrwerksreaktion wird über das Seat Drive Profile-System schließlich auch die Lenkungsabstimmung und die Kennlinien für das Automatikgetriebe und die Gasannahme angepasst. Die meisten Fahrer dürften im Alltag mit weniger sportlichen Ambitionen mit der Comfort-Variante glücklich werden. Während die normale und besonders die Sport-Abstimmung den Seat Leon spürbar verhärtet, liegt auch unsere Präferenz auf der Komfort-Einstellung.

Dank Allrad ist die Traktion grandios. Für eine größere Offroad-Orientierung empfiehlt sich neben dem Ateca auch die gerade gestartete etwas stärker beplankte Variante Seat Leon X-Perience die zudem über 15 Millimeter mehr Bodenfreiheit verfügt.

 

Seat hat seine Modellpalette in den letzten Jahren sukzessive aufgefrischt und die Formen wie hier beim Leon ST kräftig nachgeschärft – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Aussttaung, Preise und Extras – die neue Ausstattungslinie Xcellence

Bereits in der „Style“-Ausstattung verfügt der Leon ST über das „Front Assist“-System. Es beobachtet nicht nur das Umfeld, sondern beherrscht auch teilautonomes Fahren. Die City-Notbremsfunktion und der Stauassistent können bis 60 km/h das Lenken, Beschleunigen und Steuern übernehmen. Ebenfalls ab dieser Linie verbaut ist die elektronische Differentialsperre an der Vorderachse, die den Grip in der Kurve spürbar verbessert.

Die von uns gefahrene Xcellence-Variante läßt sich an der Chrom-Verzierung an den Scheibenrahmen und den 17“-Leichtmetallrädern „Dynamic I“ erkennen. Das Ambiente des Innenraum lässt sich mit LED-Lichttechnik den eigenen Bedürfnissen anpassen. Je nach Vorliebe und Laune in verschiedenen Farben. Zum Wohlbefinden der Passagie im Seat Leon Xcellence tragen zudem aufwendiger gepolsterte Komfortsitze bei. Zudem sind erstmalig unterhalb des FR die empfehlenswerte adaptive Fahrwerksregelung zum Aufpreis von 790 Euro erhältlich. Die von Ausstattungslinie „Xcellence“ wartet erstmalig mit dem Spurhalteassistenten auf. Ergänzt wird die serienmäßige Ausstattung beim Xcellence zudem mit dem schlüssellosen Start- und Schließsystem „Kessy“ und dem Licht-und-Sicht-Paket. Ebenfalls Teil der Werksausstattung sind ein Regensensor, automatisch abblendbarer Innenspiegel nebst Coming- sowie Leaving-Home-Funktion und Klimatronic mit elektronischer Temperaturregelung und Media-System „Plus“. Gegen Aufpreis gesellen sich weitere Assistenten wie der Totwinkelwarner und die automatische Distanzregelung ACC (bis Tempo 210) hinzu.

 

Fazit: Dank Allrad nur wenige direkte Wettbewerber

Der spanische Golf-Ableger mit Designanspruch, ist als Kombiversion „ST“ eine Empfehlung: Die Kombination aus effizienten Dieselmotor, Allradantrieb und dem üppigen Raumangebot in der Kompaktklasse geht beim Leon ST 4 drive eine perfekte Symbiose ein.Vor allem trifft dies auf die von uns gefahrene Kombination aus zwei Liter großen Commonrail-Diesel und Allradantrieb zu. Der Katalane hat in diesem speziellen Segment nicht so viele Wettbewerber zu befürchten. Auch die restlichen Qualitäten des Seat könne sich sehen udn fühlen lassen: Schalter, Knöpfe und Sitze stammen aus dem VW-Baukastenregal. Dies garantiert eine intuitive Bedienung und sportlichen Sitzkomfort der vorn wie hinten als langstreckentauglich zu betrachten ist. Ein Highlight dürfte sein exzellent gestalteter Kombi-Kofferraum sein. Dieser lässt sich durch einfaches, fernbedientes Umlegen der Rücksitzlehnen zu einem ebenen Frachtraum umwandeln. Der Leon ST empfiehlt sich hier als sportive Alternative zu seinem Konzernbruder VW Golf Variant.

 

Seat Leon ST Xcellence 2.0 TDI 4Drive 110 kW