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Seat nutzt intensiv die Möglichkeiten des 3D-Drucks

Seat plant die Anfertigung kundenspezifischer Teile und Ersatzteile - Bildnachweis: Seat

 

Es gibt verschiedene Arten des 3D-Drucks
 


Multi Jet Fusion, Sinter, Laser, Filament Fusion oder sogar UV-Lichthärtung. Je nachdem, was im 3D-Druckverfahren angefertigt werden muss, eignet sich die eine oder die andere Technologie besser, da jede Variante die Teile aus einem anderen Material fertigt. Die Automobilindustrie gehörte zu den Ersten, die sich diese 3D-Druck-Technologie zunutze machten, um Zeit zu sparen und in allen Phasen der Entwicklung und Produktion eines Fahrzeugs flexibler zu sein. Hergestellt ohne Formen, ohne Designeinschränkungen und um das Zehnfache schneller: 3D-Druck bietet nahezu unzählbare Einsatzmöglichkeiten. Das hauseigene 3D-Drucklabor von Seat steht im Prototypenzentrum.

Neben den vielfältigen Designmöglichkeiten ist der wichtigste Vorteil der 3D-Technologie die Geschwindigkeit, mit der die Teile gefertigt werden. Beim herkömmlichen Verfahren muss beispielsweise für die Herstellung eines Spiegels zuerst eine Form hergestellt werden. Darüber hinaus wäre es ein einzigartiges Modell und es müsste schon bei der geringfügigsten Änderung eine neue Form hergestellt werden. Beim 3D-Druck fällt dieser aufwendige Arbeitsschritt weg. Die Techniker erhalten eine Datei mit dem Design und senden sie genau wie ein Dokument zum Drucker. Nach etwa 15 Stunden ist das Teil fertig. ie erneute Herstellung einer Form bei Änderungen am Design kostet aber nicht nur Zeit, sondern natürlich auch Geld und Ressourcen. Für den 3D-Druck reicht es, die Designdatei zu ändern.

80 Prozent der gedruckten Teile bei Seat sind Prototypen für die Fahrzeugentwicklung. Aber es werden auch maßgefertigte Werkzeuge und Gegenstände für die Montagelinie, individuelle Logos für Ausstellungs- und Vorführwagen und sogar Verlängerungen für Gesichtsmaskenbänder sowie Türschlaufen hergestellt. Neben der exakten Form kann auch ein bestimmtes Gewicht oder eine Temperaturbeständigkeit des Materials bis etwa 100 Grad erzielt werden. 

Trotz aller bereits heute genutzten Möglichkeiten soll die Technologie bei Seat in Zukunft in noch größerem Umfang zum Einsatz kommen. Ein künftiger Fokus liegt darum auf neuen kundenorientierten Anwendungen mit benutzerdefinierten Teilen, Sonderserien oder schwer erhältlichen Teilen.