

Von der Biotonne in den Tank
Seat startet in Barcelona ein Pilotprojekt zur Erzeugung und Nutzung von Biomethan für den Antrieb von vier Testfahrzeugen. Derzeit sind drei Seat Leon und ein Seat Arona mit Biomethan unterwegs. Nach einer Laufleistung von mindestens 30.000 Kilometern soll dessen Auswirkung auf die Motoren untersucht werden. Die Erprobung ist Teil des Projekts „Life Methamorphosis“, bei dem in der Stadt anfallender Biomüll in Öko-Kraftstoff umgewandelt wird. Dazu wird der Abfall zunächst in 26 Meter hohe Faultürme (Ecoparc2) eingefüllt. Deren Höhe entspricht einem achtgeschossigen Gebäude mit einem Fassungsvermögen von jeweils 4.500 Kubikmetern. Da die Faultürme keinen Sauerstoff enthalten, beginnt ein Zersetzungsprozess, bei dem Gase freigesetzt werden. Nach 30 Tagen ist Biogas mit einem Methangehalt von 65 Prozent entstanden. Zu diesem Zeitpunkt enthält das Gasgemisch Methan und Kohlendioxid. Es muss jedoch noch raffiniert werden, damit die Qualität für den Fahrzeugbetrieb ausreicht.
Da der Biomüll, der nicht umgewandelt werden konnte, als Düngemittel verwendet wird, können alle Inhaltsstoffe weiterverwertet werden.
Aus den Abfällen des Ecoparc 2 könnte jedoch noch viel mehr Biogas produziert werden. Würde man das gesamte Biogas des Ecoparc 2 in Biomethan umwandeln, könnten 3.750 Seat Leon damit jedes Jahr einmal um die Welt fahren oder 10.000 Autos jedes Jahr eine Strecke von 15.000 Kilometern zurückzulegen. Das erzeugte Biomethan hat die gleiche chemische Zusammensetzung, um es in das Gasversorgungsnetz einspeisen zu können. Auch läßt es sich problemlos mit herkömmlichem Gas mischen.

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