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Städteranking der Spritkosten für September 2020

Bildnachweis: Clever Tanken

 

Unklare Entwicklung der Corona-Pandemie drückt Öl- und Kraftstoffpreise auch im September 

 

Obwohl das öffentliche Leben in weiten Teilen Deutschlands im September ohne massive Einschränkungen verlaufen ist: An den Tankstellen fielen die Preise erneut. Nach Angaben der monatlichen Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken kostete der Liter Super E10 im September im Mittel 1,2438 Euro. Das waren etwa 0,3 Cent weniger als im August. Der Liter Diesel kostete im Bundesschnitt 1,0495 Euro. Das waren 3 Cent weniger als im Vormonat. Zugleich ist dies der zweitniedrigste Wert des Jahres. Am günstigsten war Diesel im Mai mit 1,0481 Euro. 

Der Vergleich mit den Preisen am Jahresanfang zeigt, wie günstig Benzin und Diesel aktuell weiterhin sind. Im bisher teuersten Jahres-Tankmonat Januar hatte der Liter Super E10 noch 1,3979 Euro gekostet – rund 15 Cent mehr als im September. Für den Liter Diesel waren im Januar im Schnitt 1,2935 Euro aufgerufen worden und damit sogar rund 24 Cent mehr als im September. 

Für vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 zahlten Autofahrer im vergangenen Monat durchschnittlich 298,51 Euro. Das waren rund 77 Cent weniger als im August. Dieselfahrer zahlten für vier Tankfüllungen à 60 Liter im Bundesschnitt 251,88 Euro – und damit rund 7,70 Euro weniger als im Vormonat.

Maßgeblich für diese Entwicklung waren nach den Worten von Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken, die weiterhin niedrigen Rohölnotierungen an den internationalen Finanzmärkten. Dort setzte vor allem die Sorge um den unklaren Fortgang der COVID-19-Pandemie den Preisen zu. Zwar stützten die Maßnahmen der OPEC+ über die seit dem Frühjahr laufenden Förderbeschränkungen die Rohölnotierungen. Allerdings: Nicht alle Mitglieder des Verbundes halten sich gleichermaßen an die Absprachen. Das setzt die Preise immer wieder unter Druck. Hierzulande kam dem Ölpreis im September zudem der weiterhin schwache US-Dollar zugute, der den Einkauf von in US-Dollar gehandeltem Rohöl günstiger macht. „Diese gegensätzlichen Kräfte waren im September ausschlaggebend für das preiswerte Tanken“, sagt Steffen Bock.

Benzin-Diesel-Schere öffnet sich seit fünf Monaten

Der Preisunterschied zwischen Super E10 und Diesel lag im September bei 0,1943 Euro pro Liter. Gegenüber dem Vormonat (0,1654 Euro) hat sich die Benzin-Diesel-Schere damit um rund 3 Cent und zugleich den fünften Monat in Folge geöffnet. 

Günstigste und teuerste Tanktage

Im Monatsverlauf waren die Durchschnittspreise an den deutschen Tankstellen für Super E10 und Diesel zunächst in den ersten drei Wochen leicht gefallen, um sich anschließend auf ihrem niedrigen Niveau einzupendeln. Im Bundesschnitt am günstigsten war Super E10 am Mittwoch, den 16. September, mit 1,2340 Euro pro Liter. Am meisten kostete Super E10 am Mittwoch, den 2. September mit 1,2550 Euro. 

Diesel war hingegen am Monatsende besonders preiswert. Am günstigsten war der Kraftstoff gleich an vier Tagen – nämlich am 23., 24., 25. und 26. September mit jeweils 1,0390 Euro. Am meisten zahlten Autofahrer hingegen am Mittwoch, den 2. September, mit 1,0730 Euro pro Liter Diesel. 

Städteranking: Bonn zum vierten Mal in Folge günstigste Tankstadt Deutschlands

Der monatliche Clever-Tanken-Preisvergleich der 20 größten deutschen Städte brachte im September keine großen Überraschungen. In der Kategorie der günstigsten Super-E10-Tankstädte schaffte es Bonn mit durchschnittlich 1,2170 Euro pro Liter zum vierten Mal nacheinander auf Platz eins. Bonn belegte damit zugleich zum siebenten Mal in diesem Jahr einen der beiden vorderen Plätze in dieser Preiskategorie – sechsmal davon als günstigste Stadt. Hinter Bonn reihten sich im September Nürnberg mit 1,2234 Euro und München 1,2240 Euro ein. 

Hingegen im Mittel am meisten zahlten Autofahrer für Super E10 in Stuttgart mit 1,2627 Euro pro Liter, Bremen mit 1,2602 Euro und Frankfurt am Main mit 1,2577 Euro. Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten im teuren Stuttgart damit rund 303,05 Euro – etwa 10,97 Euro mehr als im günstigen Bonn.

Keine Veränderung gegenüber August gab es auf der Poleposition der günstigsten Dieseltankstädte. Auch im September – und damit zum vierten Mal in Folge – belegte Bonn mit 1,0219 Euro pro Liter die Spitze dieser Kategorie. Damit ist Bonn bereits zum achten Mal in diesem Jahr unter den Top drei der günstigsten Dieseltankstädte Deutschlands – sechsmal davon belegte die ehemalige Bundeshauptstadt Platz eins. Auf Rang zwei folgte im September Nürnberg mit 1,0344 Euro. Platz drei teilen sich Frankfurt am Main und Mannheim mit jeweils 1,0369 Euro pro Liter. 

Auch an der Spitze der teuersten Dieseltankstädte gab es im September keine Veränderung. Stuttgart holte sich mit durchschnittlich 1,0631 Euro pro Liter zum dritten Mal in Folge den Titel. Hannover mit 1,0566 Euro und Wuppertal mit 1,0560 Euro tauschten gegenüber August die Plätze zwei und drei. Beide Städte sind damit zum dritten Mal in Folge unter den Top drei der teuersten Dieseltankstädte.

Stopp an den Zapfsäulen auch im Oktober für Autofahrer eher erfreulich

Auch für den Oktober erwartet Experte Steffen Bock ein niedriges Preisniveau an den hiesigen Zapfsäulen. „Steigende Infektionszahlen mit dem Coronavirus in Europa und den USA erhöhen die Angst vor neuen Mobilitätsbeschränkungen und belasten die internationalen Märkte. Das drückt auch auf die Erholung der ohnehin seit Monaten schleppenden Rohölnachfrage. Darüber hinaus wirken sich die andauernden Spannungen zwischen den USA und China auf die Stimmung an den Finanzmärkten aus. Und: Auch der an Schärfe zunehmend gewinnende US-Präsidentschaftswahlkampf wird sich im Oktober eher durch zurückhaltende Investoren widerspiegeln. Das alles spricht gegen eine nachhaltige Erholung der Öl- und damit auch der Kraftstoffnachfrage und dürfte die Preise an den Zapfsäulen im Oktober weiterhin auf einem niedrigen Niveau halten.“

Steffen Bock empfiehlt Autofahrern dennoch, die Kraftstoffpreise entlang ihrer geplanten Fahrtroute via App, Navigationsgerät oder dem Internet zu vergleichen. So sparen sie auch bei niedrigen Preisen und kurbeln den Wettbewerb unter den Anbietern an. Beachten sollten sie jedoch die teils enormen Sprünge im Tagesverlauf und zwischen den Anbietern. Günstige Tankzeiten bieten sich oft im Zeitraum zwischen 8 und 10 Uhr, 12 und 13 Uhr und ab 18 Uhr am Abend.